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    EZB - Geldpolitik  4055  2 Kommentare EZB tastet Zinssätze nicht an und vertagt Entscheidung über Kaufprogramm

    Der Werkzeugkasten der Europäischen Zentralbank (EZB) scheint ausgeschöpft. Der Leitzins nahe Null, der Einlagenzins für Banken bei der EZB im Minusbereich, das Ankaufprogramm wurde jüngst von Staatsanleihen auf Unternehmensanleihen ausgedehnt. Und die Inflation? Dümpelt weiter unterhalb weit unterhalb der gewünschten Zielmarke von nahe zwei Prozent. Und dann wollen sich auch noch die Briten von der EU verabschieden. EZB-Chef Mario Draghi bleiben nicht viel Möglichkeiten. Der Kritik kann er sich schon jetzt gewiss sein.

    Der EZB-Zinsentscheid - Alle drei Zinssätze unverändert

    Wie gerade bekannt wurde, belässt die EZB den Leitzins bei der Rekordmarke von 0,05 Prozent. Neben dem Spitzenrefinanzierungssatz (0,25 Prozent) wurde auch der Einlagenzins nicht angetastet. Der Zins, den Geldinstitute zahlen müssen, wenn sie Geld bei der EZB lagern, bleibt bei minus 0,4 Prozent. Ziel ist, die Geldinsitute dazu zu bewegen, das Geld anstatt bei der EZB zu horten an Unternehmen und Konsumenten in Form von Krediten zu vergeben und mithin die Konjunktur anzukurbeln. Genützt hat das allerdings bislang recht wenig. Im Gegenteil. Erste Institute geben den Strafzins an ihre Geschäftskunden sowie vermögende Kunden weiter. Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis auch der Sparer für seine Geldanlage mit Minuszinsen herangezogen wird. 

    Das monatliche Ankaufprogramm der EZB in Höhe von monatlich 80 Milliarden Euro wird  - entgegen einiger Vermutungen - zwar nicht im Volumen ausgeweitet. Doch stand eine Verlängerung des Programms über den März 2017 hinaus im Raum. Eine Entscheidung darüber wurder jedoch auf die nächste Sitzung vertagt. Aktuell konzentriere man sich auf die Umsetzung des bestehenden Programms, so EZB-Chef Draghi auf der Pressekonferenz zum EZB-Entscheid. Allerdings sei man zum Handeln bereit, sollte dies erforderlich sein. Das Thema Helikoptergeld - das Verschenken von Geld durch die Notenbank an den Staat oder die Bürger - wurde den Angaben zufolge nicht diskutiert.

    Inflations, Teuerungsrate und Wachstumsaussichten

    Die Inflationsprognose der Notenbanker blieb nahezu unverändert. Für 2016 und 2018 blieb alles beim alten, nur für das kommendes Jahr wurde die Inflationsprojektion leicht von 1,3 auf 1,2 Prozent gesenkt. Und wie sieht es mit der Teuerungsrate aus? Für das laufende Jahr rechnet die EZB unverändert mit einer Teuerung von 0,2 Prozent und im Jahr 2018 wird ebenfalls weiterhin mit einer Rate von 1,6 Prozent gerechnet. Hinweise auf eine höhere Wahrscheinlichkeit einer Deflation, habe es laut EZB-Chef Draghi zuletzt nicht gegeben.

    Die Wachstumsprognosen wurden leicht korrigiert. Während die EZB die Aussichten für 2016 von 1,6 Prozent auf 1,7 Prozent erhöhte, senkte sie ihre Prognosen für die Jahre 2017 und 2016 um jeweils 0,1 Prozent auf 1,6 Prozent.





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