Japan und Abenomics – Ein Land in der Schwebe - Seite 2
China: Stabilität zu einem hohen Preis
Aus Chinas Wirtschaftsdaten spricht unverändert eine durch politische Maßnahmen herbeigeführte, aber dennoch fragile Stabilität. Insgesamt traten die PMIs im August auf der Stelle. Aufwärts ging es bei Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätzen, die offenbar auf soliden Niveaus verharren. Interessanterweise sind die privaten Investitionen erstmals seit Ende vergangenen Jahres gestiegen und kehrten ihren Negativtrend um. Derweil bleibt der Immobilienmarkt eine wichtige Stütze für die Wirtschaft. Die unverändert hohen Immobilienverkaufszahlen und Baubeginne haben ihren im April erreichten Zenit aber offenbar überschritten.
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Stabilität bleibt das wichtigste Ziel der Führung in Peking. Massenweise Liquidität für Banken, höhere Ausgaben der Lokalregierungen und reaktivierte Förderprogramme für den Immobilienmarkt haben das Wachstum in diesem Jahr gestützt. Es mussten enorme geldpolitische Anstrengungen unternommen und die Kreditvergabe massiv erhöht werden, was wir für sehr bedenklich halten. Dem unumgänglichen Wirtschaftsumbau und den dringend benötigten Strukturreformen ist das nicht unbedingt förderlich und weckt ungute Erinnerungen an das Wachstumsmodell des „alten China“.
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Offenbar sind sich die politischen Entscheidungsträger uneinig, ob die Stimulusmaßnahmen zurückgefahren werden sollten. In den nächsten Monaten wird man genau beobachten müssen, ob Peking im gegenwärtig günstigen Umfeld Strukturreformen durchsetzt. Die nachlassende Kreditnachfrage und Investitionsneigung in der Privatwirtschaft sowie die Anzeichen von Übertreibungen am Immobilienmarkt könnten negative Folgen haben, wenn die Regierung nicht gegensteuert. Aus jetziger Sicht ist aber weder mit einer harten Landung noch mit finanziellem Stress oder gar einer Finanzkrise zu rechnen.