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    Zyklischer Jahresausblick 2017  3843  0 Kommentare Zyklischer Jahresausblick 2017

     

     

    DAX – Ein neuer Präsident, eine neue Zukunft?

    Um einen Ausblick zu gewähren, wie sich die Märkte in Zukunft entwickeln könnten, bietet die Technische Analyse das Instrument der Zyklik. Hier werden typische Bewegungen im Jahresverlauf untersucht und eine Wahrscheinlichkeit dafür abgeleitet, dass das Verhalten auch in Zukunft ähnlich oder gleich sein könnte. Eine dieser Beobachtungen ist der Präsidentschaftswahlzyklus in den USA.

    Dass diese Zyklusbetrachtung anfällig für Sondersituationen ist und keineswegs als Ein- oder Ausstiegshinweis gedeutet werden darf, wird an dieser Stelle alljährlich betont. Wie unten unschwer zu erkennen ist, ist gerade der Jahresauftakt im vergangenen Jahr gänzlich anders verlaufen, als dies von der Zyklik her zu erwarten war.

    DAX mit den zyklischen Erwartungswerten des letzten Jahres


    Zudem ist gerade in Präsidentschaftswahljahren eine Unterscheidung vorzunehmen, ob der amtierende Präsident wiedergewählt werden kann, oder ob, wie in diesem Jahr, keine Wiederwahl möglich ist.

    Die blaue Linie im Chart war das von der Tendenz her favorisierte Szenario für das Jahr 2016. Das vergangene Jahr hat eindrucksvoll gezeigt, dass die zyklische Erwartungshaltung, wie von uns immer betont, keineswegs mit der tatsächlichen Marktbewegung übereinstimmen muss. Der Einbruch, der zum Jahresbeginn zu beobachten war, stand in keiner Weise auf der zyklischen Agenda. Entsprechend startete die erwartete Anstiegsbewegung von einem wesentlich niedrigeren Niveau. Zudem war die Anstiegsbewegung bereits Mitte April beendet. Lediglich die volatile Seitwärtsbewegung, die im August begann, wurde von der zyklischen Erwartung abgedeckt. Diese ist entsprechend dem Januar-Einbruch ebenfalls auf einem niedrigeren Niveau entstanden.

     

    Was ist Zyklik?

    Zum besseren Verständnis der Zyklus-Analyse stellen wir hier zunächst eine kurze Erklärung der Zyklik zu Verfügung.

    Bei der zyklischen Betrachtung nutzt man den Effekt, dass sich Märkte in typischen Trends bewegen. Bei Agrar-Rohstoffen kennt man diese Zyklen durch die Erntezeiten, die entscheidenden Einfluss auf die Preisgestaltung im Jahresverlauf haben. Bei Finanzprodukten gibt es ebenfalls typische Muster, die im Jahresverlauf auftreten. So wird z.B. (wie oben bereits erwähnt) danach unterschieden, ob im aktuellen Jahr in den USA Präsidentschaftswahlen sind, oder diese im vergangenen Jahr stattgefunden haben. Außerdem finden sich typische Muster u.a. im Dekaden-Verlauf. Die Ursachen solcher Zyklen sind bei Agrar-Rohstoffen leichter zu erklären als bei Finanzprodukten. Hier können z.B. Wahlversprechen eine Rolle spielen. Insgesamt betrachtet, handelt es sich aber um eine statistische Größe, die wir uns bei der Beurteilung zu Nutze machen.

     

    Dow Jones:

    Im kommenden Jahr 2017 wird der neu gewählte US-Präsident Donald Trump zeigen, ob und wieviele seiner Wahlversprechen er halten kann. Die Zyklik kann selbstverständlich nicht die Frage in der Überschrift dieser Studie klären. „Nachwahl-Jahre“ zeigen im typischen Jahres-Verlauf beim Dow Jones zunächst einen verhaltenen Jahresauftakt, der dann von einem Anstieg bis in den Sommer abgelöst wird. Ab August ist nach der Zyklik dann mit einem Rückgang zu rechnen, der im November sein Ende finden sollte. Mitte November startet dann nach der typischen Bewegung eine Jahresendrallye, die im Dezember noch einmal eine Korrektur erfährt.

    Der Dekadenzyklus (also Anfang bis Ende eines kalendarischen Jahrzehnts z.B. 2010 – 2019) passt im kommenden Jahr sehr gut zum Präsidentschaftsnachwahljahr. Jahre, die auf eine „7“ enden, sind statistisch betrachtet beim Dow Jones meist bis zum Sommer von steigenden Notierungen geprägt und erfahren dann einen deutlichen Rückgang. Hier sind die Jahresendrallyes eher schwach ausgeprägt.

     

    DAX:

    Bis zum Sommer ist die zyklische Erwartung beim DAX sehr ähnlich wie beim Dow Jones. Danach driften die Bewegungen aber eher auseinander. Der Rückgang beim DAX fällt für gewöhlich deutlich geringer aus als beim Dow Jones. Auch hier wird die US-Präsidentschaftswahl als wichtiger Zyklus zugrunde gelegt.

    Aus diesen Zyklen (Dow Jones und DAX im Nachwahljahr und Dekadenzyklus) ergibt sich ein Bild welches für den DAX wie unten dargestellt aussehen könnte.

    Ausblick für den DAX im Jahr 2017

    Trotz des im vergangenen Jahr weniger erfolgreichen Ausblicks als in den Vorjahren, soll auch in diesem Jahr eine mögliche Tendenzaussage, unter den bekannten Vorbehalten, getroffen werden. So stehen die Chancen nach einem verhaltenen Jahresauftakt recht gut, dass sich sowohl der DAX als auch der Dow Jones bis zum August 2017 positiv entwickeln könnten. Dann teilen sich die Wege und der DAX beginnt frühzeitiger mit einer Aufwärtsbewegung. Da im kommenden Jahr aber vieles von den USA abhängen dürfte, sollte auch beim DAX nicht allzuviel von einer Jahresendrallye erwartet werden.

    Der dargestellte Verlauf ist aber wie immer nicht als Punktvoraussage oder gar Jahresendstandsprognose zu verstehen, sondern soll lediglich die erwartete Tenzenz aufzeigen.

     

    DAX mit Zyklenprognose 2017

    Ausblick für Gold 2017

    Gold konnte nach einem mehrere Jahre andauerenden Abwärtstrend um die Jahreswende 2015/2016 einen Boden ausbilden und der Zyklik entsprechend bis Mitte Februar deutlich ansteigen. Die anschließende Entwicklung war ebenfalls gemäß der Zyklik von einer Konsolidierung geprägt. Der Rückgang, der bis Mai hätte anhalten sollen, ist dagegen nicht eingetreten. Vielmehr hat sich eine Seitwärtsrange etabliert, aus der der Preis im Sommer erneut nach oben ausgebrochen ist. Der Rückgang im Oktober war dann wieder so, wie es der übliche Zyklus erwarten ließ.

    Im kommenden Nachwahljahr ist insgesamt mit einer positiven Goldpreisentwicklung zu rechnen. Dabei sind ausgeprägte Schwankungen häufiger zu beobachten. Besonders von Mai bis August könnte es zu einem stärkeren Rückgang kommen. Das zyklische Bild passt zudem zur aktuellen Markttechnik. Nachdem die Bodenbildung vollzogen und der Abwärtstrend gebrochen wurde, hat sich ein neuer Aufwärtstrend etabliert, der besonders nach der Dow-Theorie weiterhin Bestand hat. Die jeweiligen neuen Tops werden von Tiefs auf einem jeweils höheren Niveau abgelöst. Somit dürfte auch im kommenden Jahr mit tendenziell steigenden Goldnotierungen zu rechnen sein.

    US-Dollar-Index 2017

    Der US-Dollar-Index ist ein aus sechs Währungen gewichteter Index, bei dem der Euro den höchsten Anteil (ca. 57%) ausmacht. Dieser Währungskorb spiegelt wider, ob der US-Dollar Stärke ggü. den anderen Währungen (Index steigt) oder Schwäche (Index fällt) aufweist. Im vergangenen Jahr konnte dieser Index die Erwartung lediglich in der zweiten Jahreshälfte erfüllen. Bis Mai ist der Index entgegen der Erwartung unter Schwankungen tendenziell gefallen.

    Für das kommende Jahr sieht die Zyklik einen deutlichen Anstieg im Januar und eine volatile Seitwärtsbewegung bis Anfang September vor. Dem Einbruch im September sollte dann eine moderate Aufwärtsbewegung folgen.

     

    Quellen: ProRealTime.com/Seasonalcharts.com

     

     

    Wichtige Hinweise

    Autor: Christoph Geyer

    copyright: Commerzbank AG

     

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    Diese Publikation ist eine Kundeninformation im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes.

     

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    Diese Information dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Diese Ausarbeitung allein ersetzt nicht eine individuelle anleger- und anlagegerechte Beratung.

     

    Darstellung von Wertentwicklungen

    Angaben zur bisherigen Wertentwicklung erlauben keine verlässliche Prognose für die Zukunft. Die Wertentwicklung kann durch Währungsschwankungen beeinflusst werden, wenn die Basiswährung des Wertpapiers/ Index von EURO abweicht.

     

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    Christoph Geyer
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    Christoph Geyer ist seit über 40 Jahren im Börsen- und Bankgeschäft tätig und analysiert seit dieser Zeit Aktien, Märkte und Rohstoffe auf technischer Basis. Er ist Autor der Fachbücher „Einfach richtig Geldverdienen mit Technischer Analyse“ und „Einfach richtig Geldverdienen mit MoneyManagement“ erschienen im Wiley-Verlag. In der VTAD (Vereinigung Technischer Analysten Deutschland) ist er stellv. Regionalmanager in Frankfurt und Ausbilder für angehende Technische Analysten.

    Geyer hat den Abschluss für Technische Analysten (CFTe Certified Financial Technician) abgelegt. Nach den beiden 3. Rängen beim Technischen Analysten Award (für 2009 und 2010) der Börsenzeitung hat Geyer im Jahr 2011 den 1. Platz erreicht. Er ist Ausbilder und hält Vorträge und Kundenveranstaltungen. Aktuelle Termine können Sie auf seiner Homepage www.christophgeyer.de finden.

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    Verfasst von Christoph Geyer
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