Trading-Chance im MDAX?
Glücksschrei zu den Zahlen? - Seite 2
In den ersten Jahren setzten Ritter und seine 2 Vorstandskollegen, David Schneider und Robert Gentz, vor allem auf eines: Wachstum, Wachstum, Wachstum! Negative Ergebnisse wurden in Kauf genommen. Die Trendfarbe Rot hat Zalando allerdings seit 2 Jahren in Schwarz geändert. Inzwischen werden nachhaltig Profite geschrieben und sogar noch ausgebaut. Bei der aktuellen Bandbreite der EBIT-Marge ist zumindest laut Analysten noch lange nicht Schluss. 2018 rechnen Analysten bei Umsätzen von 5.3 Mrd. Euro mit einem EBITDA von mehr als einer halben Mrd. Euro, einem EBIT von 427 Mio. Euro und einem Nettogewinn von 286 Mio. Euro oder 1.15 Euro je Aktie. Die Aussichten sind somit zweifellos gut. Wir halten die Wahrscheinlichkeit für hoch, dass Ritter diese Erwartungen liefern kann. 2017 soll der Umsatz auf bis zu 4.5 Mrd. Euro wachsen und das EBIT auf bis zu 300 Mio. Euro anwachsen.
An der Börse wird der 11 000 Mann starke Betrieb mit über 9 Mrd. Euro kapitalisiert. Das ist natürlich sehr viel Holz. Zum Vergleich: Die im DAX notierte Lufthansa kommt auf einen Börsenwert von nicht einmal 6 Mrd. Euro. Bisher notiert Zalando im MDAX. Der aktuelle Freefloat beläuft sich indes „nur“ auf rund 30 %. Mit einem Anteil von knapp 32 % ist die schwedische Beteiligungsgesellschaft Kinnevik der größte Anteilseigner von Zalando. Der Rest verteilt sich auf verschiedene Investoren, die jedoch deutlich geringere Anteile als die Schweden halten. Wir gehen davon aus, dass es im Jahre 2017 zu Platzierungen von Aktienpaketen der größeren Investoren kommen könnte. Das würde den Freefloat steigern und muss nicht negativ für die Aktie sein. Mit knapp 9 % ist noch die Global Founders GmbH von Oliver Samwer mit an Bord. Samwer ist CEO von Rocket Internet. Denkbar, dass Global Founders ihre Anteile weiter reduziert. Angenommen Zalando hätte einen Freefloat von 100 %, wäre das Unternehmen ein Kandidat für den DAX!
Zalando ist in einem Markt tätig, der noch viel Luft nach oben hat. Es gibt für den Online-Handel nicht nur Amazon auf der Welt. Mit einem KGV von 33 für 2018 ist die Aktie natürlich recht teuer. Das hohe Wachstum und die steigenden Margen rechtfertigen dieses Multiple. Wir raten im Vorfeld der kommenden Zahlen zum Kauf. Das Papier eignet sich für Trader als auch für Anleger, die etwas längerfristig investieren wollen.
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