Nordex, Commerzbank, Deutsche Bank – Saisonalität gegen Bewertung
Die ersten zwei Wochen nach der Inauguration eines US-Präsidenten sind an den Börsen eigentlich und statistisch positiv. 2017 wartet jedoch die Blackbox Donald Trump. Für die einen ist er der Heilsbringer mit Trumponomics, für andere eine große Gefahr. Man muss erstaunt sein, wie wenig Risiko die Investoren bisher auf Trump einpreisen.
Sein Protektionismus hat final und bei voller Umsetzung das Potenzial, die USA in die Rezession zu führen und die Weltwirtschaft ins Taumeln zu bringen. In den letzten Jahren waren Zinsmärkte, das Verhältnis des Euro zum US-Dollar oder zum japanischen Yen oder die Notenbankpolitik bei aller Volatilität einigermaßen berechenbar. Das alles könnte sich ändern – unsere ISIN-Liste in prall gefüllt – hier finden Sie die Auswahl…
Aus Chance-Risiko-Sicht ist ein Trump-Put für einige Anleger unerlässlich. Versicherungen gegen Marktrückschläge sind günstig wie lange nicht, bisher fährt man am Aktienmarkt auf Sicht und hat Trump gefeiert. Doch die Karte und die Aktie Trump sind überspielt und überkauft.
Beachten sie die Aufzeichnung unseres Chart-Webinars und der Finanzmarktrunde…
US-Banken und Zykliker haben massiv zugelegt seit Anfang November, dieser Kursanstieg bei US-Aktien muss konsolidiert werden – mindestens. Trump kann gar nicht alles erfüllen, was die Märkte sich wünschen. Infrastrukturmaßnahmen brauchen Zeit, Deregulierung braucht Zeit und neue Job sind mehr als fraglich in einer Wirtschaft, die sich eher am Ende eines langen Aufwärtszyklus befindet.
Wie wir unsere Depots für 2017 aufgestellt haben finden Sie hier: Defensivdepot & Favoritendepot
Die Bewertungen des US-Aktienmarktes lassen auch unter dem Aspekt des zuletzt gestiegenen Dollar kaum Luft nach oben, die Gewinnsteigerungen dürften 2017 primär von der Ölindustrie dominiert werden. Mit dem Amtsantritt von Trump ist viel heiße Luft im Markt, die irgendwann entweichen muss. Fraglich ist, wann und ob die Investoren merken, dass der Kaiser ohne Kleider dastehen könnte.
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Für den DAX bedeutet das: Die Bewertung in Europa lässt ihm ein wenig Luft nach oben, doch die Entwicklung in den USA ist präzise zu beobachten. Sobald die Risiken zurück aufs Tablett kommen, heißt es anschnallen. Der Anstieg bei Gold zuletzt sowie die gestoppte Rally bei Banken wie Deutsche Bank oder Commerzbank waren schon ein Signal, dass mancher Titel von starken in schwache Hände wechselt. Dieses Szenario bei gleichzeitig niedriger Volatilität kennen wir aus dem Frühjahr 2015. Die Aktienampel steht noch auf grün, doch sie kann schnell auf gelb oder rot kippen. Sehr schnell.
Einige Beiträge der Woche im Rückblick:
Nordex – die ausführliche Analyse 2017
Banken werden die Bilanzsaison überstrahlen
Deutsche Bank verliert Trump-Euphorie
2017 als Jahr für Anleger – vielleicht
Daimler – Starke Signale für die Zukunft
Trendindikator unterstreicht verzwickte Lage