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     3661  0 Kommentare Deutsche Bank – kräftiger Warnschuss - Seite 2

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    DeutscheBank_Presse_1Für Rückenwind bei der Deutschen Bank sorgte zuletzt vor allem die Entwicklung am Finanzmarkt, ist das Institut doch vom Investmentbanking so abhängig, wie kaum ein anderes weltweit. Das gestiegene Handelsvolumen und die erhöhte Volatilität am Anleihenmarkt kommen der Bank entgegen. „Von dieser Entwicklung profitiert auch die Deutsche Bank, allerdings nicht so stark wie die US-Institute, weil die Deutsche Bank ihr US-Geschäft zurückfährt, gerade bei riskanteren Papieren“, sagt Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets.

    Beflügelt wird die Aktie der Deutschen Bank noch von einer anderen Seite: von der Rally am weltweiten Aktienmarkt. Damit verbessern sich die Perspektiven sowohl für den Aktienhandel, als auch für das Geschäft mit Beratungen bei Fusionen und Übernahmen, sowie das Geschäft mit Börsengängen und Kapitalerhöhungen.

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    Sehr hohes Engagement bei Derivaten

    Angesichts der sich aufhellenden Perspektiven sehen Investoren über das Engagement der Deutschen Bank bei Derivaten hinweg. Es beläuft sich aktuell noch auf rund 41,9 Billionen Euro. Man könnte also gegenwärtig von einem Billionen-Problem sprechen, sofern man es als Problem sehen mag. Das ist das 13,8fache der jährlichen Wirtschaftsleistung Deutschlands. Wenn es nach der Rekordfahrt am weltweiten Aktienmarkt zu Börsenturbulenzen kommen sollte, wächst das Risiko, dass es zu Problemen im Derivate-Bereich der Deutschen Bank kommt.

    Wegen dieser Sorge schauen die Investoren weiterhin genau auf die Credit Default Swaps (Kreditausfallversicherungen, kurz CDS) auf die Deutsche Bank. Damit sichern sich Investoren gegen einen Ausfall ab oder wetten genau darauf. Nachdem die CDS im September 2016 bis auf 250 Basispunkte geklettert waren, sind sie zuletzt auf 157 Basispunkte gesunken.

    Das ist zwar immer noch das höchste Niveau unter den europäischen Instituten, nichts desto trotz sorgt der Rückgang für deutliche Erleichterung bei Investoren. Ein Basispunkt bei CDS zur Absicherung von zehn Millionen Euro für fünf Jahre gegen einen Ausfall bedeutet eine Zahlung von 1.000 Euro pro Jahr. Die Absicherung gegen einen Ausfall der Deutschen Bank kostet also herbe 157.000 Euro pro Jahr.

    Alle Hoffnungen ruhen auf der EZB

    Für zusätzlichen Rückenwind bei der Aktie der Deutschen Bank sorgt, dass der FTSE Italia All-Share Banks Index, der die Kursentwicklung der italienischen Bankaktien abbildet, trotz der bevorstehenden Verstaatlichung der angeschlagenen Monte dei Paschi die Sienna auf das höchste Niveau seit Mai 2016 geklettert ist. Investoren setzen darauf, dass EZB-Chef Mario Draghi im Notfall das Anleihenkaufprogramm wieder aufstocken und so die Lage am Anleihenmarkt unter Kontrolle halten wird.

    Das ist der Grund, weshalb die Zinsen für zehnjährige italienische Anleihen mit 2,1 Prozent – trotz einer Staatsverschuldung von 135 Prozent der Wirtschaftsleistung – immer noch auf einem sehr niedrigen Niveau liegen. Solange eine Infektion im europäischen Bankensektor verhindert werden kann, profitiert davon angesichts des hohen Derivate-Bestandes vor allem die Deutsche Bank.

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
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