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Die deutschen Autobauer machen alles richtig
Den deutschen Autobauern von BMW über Daimler bis VW wird angesichts der Erfolge von Tesla mit seinem Elektroautokonzept ja oft ein „Verschlafen“ oder „Hinterher rennen“ hinter Trends vorgeworfen. Aber was nützen Trends, wenn die Käufer sie nicht wollen. Schaut man auf die jüngsten Zahlen kann man die Kritik nicht unterschreiben – ganz im Gegenteil. Die deutschen Branchenführer machen alles richtig.
Schaut man auf die Verkaufszahlen der deutschen Automobilhersteller wird deutlich: Ein Rekord jagt den nächsten. Volkswagen hat es sogar geschafft zum größten Autobauer der Welt aufzurücken – trotz Dieselgate. Allzuviel kann die wichtigste Branche des Landes also nicht verkehrt machen.
Beim Umweltschutz wird in Deutschland zwar immer noch viel an den Autos kritisiert. Aber die Motoren werden bereits von Jahr zu Jahr sparsamer. Ein bisschen Fahrspaß soll dann ja auch immer noch dabei sein. Und eigentlich kann man einem Land in dem Mülltrennung und Dosenpfand gelebter Alltag sind, mangelndes Umweltbewusstsein nicht vorwerfen.
Der staatlich verordnete Umweltschutz funktioniert beim Auto fahren eben nur bis zu einem gewissen Grad. Man sieht es am Autogas. Nun soll das Steuerprivileg eines vergünstigten Mineralölsteuersatzes auf Autogas Ende 2018 auslaufen. Die halbe Million Fahrzeuge mit diesem Antrieb fährt entweder weiter zu höheren Kosten, oder kommt am Ende auf den Schrotthaufen der Automobilgeschichte.
Beim Elektroauto ist die Begeisterung ebenfalls sehr gebremst. Nachdem die Bundesregierung im Mai 2016 den sogenannten Umweltbonus auf den Weg gebracht hat, war die Hoffnung groß, dass bis spätestens 2018 mindestens 300.000 E-Autos gefördert werden. Zwischen 3.000 und 4.000 Euro gibt es vom Staat und den Autobauern. Insgesamt 1,2 Mrd. Euro wurden gemeinsam bereitgestellt.
Die erste Zwischenbilanz des Umweltbonus fällt mehr als ernüchternd aus. Lediglich 9.023 Anträge wurden bis Ende 2016 gestellt. Davon entfielen 1.567 auf den BMW i3 und 1.188 den Audi A3 e-tron. Renault konnte mit seinem Zoe-Modellen ebenfalls punkten. Schaut man auf die Hersteller kommt BMW auf Rang 1 (2.592 Fahrzeuge) gefolgt von Renault (1.658 Fahrzeuge) und Audi (1.188 Fahrzeuge). Begeisterung beim Kunden sieht anders aus.
Am Ende dürfte klar sein: Explodiert nicht der Ölpreis und bleibt gleichzeitig der Strompreis konstant dürfte sich an der Beliebtheit des Verbrennungsmotors nichts ändern. Die weitgehend ausfeilte Technik dürfte also auch im nächsten Jahrzehnt noch nicht vielen Autos verbaut werden. Gleichzeitig haben die Konzerne genügend Konzepte in der Schublade, um im Fall des Falles zu reagieren. Aber Autobauer sind eben gewinnorientierte Unternehmen und sie müssen anbieten, was die Verbraucher kaufen wollen. Erst wenn wir Verbraucher wirklich von dem Konzept des Elektroautos überzeugt sind, wird sich etwas ändern. Als Anleger bei BMW, Daimler und VW ist man auf jeden Fall dabei…
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In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage
Ihre dieboersenblogger.de-Gründer
Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt
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Bildquelle: Pressefoto Daimler