checkAd

     2371  0 Kommentare Warum BB Biotech das Jahr 2016 mit Verlust abgeschlossen hat – und trotzdem eine Dividende zahlt

    Ein gutes drittes Quartal reichte nicht, um bei der auf Biotechnologie spezialisierten Beteiligungsgesellschaft BB Biotech AG (WKN: A0NFN3) für ein erfolgreiches Jahr 2016 zu sorgen. Insgesamt mussten die Schaffhausener nach vorläufigen Zahlen einen Verlust von 800 Millionen Franken ausweisen.

    Die Biotechnologie im Spannungsfeld zwischen Kosten und Erträgen

    Die Biotechnologie ist eine Branche mit vielen Besonderheiten. Anders als etwa in der Konsumgüterindustrie kann man nicht eben mal ein Produkt kreieren und dann testweise auf den Markt werfen. Die Kosten bis zur Markteinführung eines Medikaments liegen inzwischen bei über einer Milliarde US-Dollar – und nur eines von 10.000 Arzneimitteln schafft es tatsächlich zur Marktreife.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu BB Biotech!
    Long
    36,46€
    Basispreis
    0,57
    Ask
    × 7,24
    Hebel
    Short
    47,75€
    Basispreis
    0,66
    Ask
    × 6,78
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Dafür genießen neue Medikamente einen Patentschutz, das heißt, dass für einen bestimmten Zeitraum niemand dieses Medikament kopieren darf. Der Produzent hat also zeitweise ein Monopol, zumeist ein sehr ertragreiches.

    Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch jemanden, der das bezahlen muss, nämlich Patienten und Versicherungen. Deswegen machen dann auch Aktionen wie die von Martin Shkreli, ein Hedgefonds-Manager, Schlagzeilen. Shkreli erhöhte 2015 nach der Übernahme eines Pharmakonzerns den Preis für ein Medikament von 13,50 auf 750 US-Dollar – pro Anwendung und von einem Tag auf den anderen. Die Kosten für eine Behandlung stiegen damit auf Hunderttausende Dollar.

    Das ist sicherlich ein Extremfall, aber trotzdem greift auch immer wieder die Politik ein, um die Kosten für Behandlungen zu senken – zum Wohle der Patienten, aber zu Lasten der Produzenten.

    2016 war ein hartes Jahr für die Biotechnologie

    Bei den Stichwörtern 2016 und Politik klingelt es sofort: In den USA war Wahlkampf. Die Gesundheitskosten spielten dabei eine entscheidende Rolle und sorgten an den Aktienmärkten für Verunsicherung. Zwar gab es nach der Wahl von Donald Trump wieder Kursgewinne, aber zum Ende des Jahres rückten die Themen Gesundheitskosten und Steigerungen der Arzneimittelpreise erneut in den Mittelpunkt und drückten wieder auf die Preise von Biotech-Aktien.

    Der Nasdaq Biotech Index (NBI) gab 2016 21,3 % nach, während der S&P 500 Index 11,9 % und der Dow Jones Index 16,5 % zulegten (jeweils in US-Dollar). Die schwache Entwicklung erfolgte ohne Zusammenhang mit den technologischen Rahmenbedingungen oder den Fundamentaldaten der Unternehmen, also größtenteils durch Verunsicherung der Investoren.

    Die Marktentwicklung schlägt auf das Ergebnis durch

    Diese Marktentwicklung machte sich in der Folge dann auch bei BB Biotech bemerkbar, denn die Schaffhausener sind keine Firma, die selbst forscht und Medikamente entwickelt, sondern eine Beteiligungsgesellschaft, die in 20 bis 35 unterschiedliche Unternehmen investiert. Du kannst BB also mit einem Investmentfonds vergleichen, nur dass BB eine börsennotierte Aktiengesellschaft ist.

    Der Innere Wert (NAV), also die Summe aller Vermögensgegenstände, ging im Jahr 2016 auf US-Dollar-Basis um 20,6 % zurück und war damit nur wenig besser als der NBI. Da der US-Dollar im Laufe des Jahres an Wert gewann, fiel der Rückgang in Euro mit 17,6 % etwas geringer aus.

    Bei einer Beteiligungsgesellschaft ist die Entwicklung des NAV wichtiger und aussagekräftiger als das in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesene Ergebnis. Dieses kann die Gesellschaft beeinflussen, indem sie zum Beispiel eine Aktie vor oder nach dem Jahresende verkauft und das dabei erzielte Ergebnis in das eine oder das andere Jahr „verschiebt“. Der NAV jedoch spiegelt genau den Anlageerfolg wieder, der in einem Quartal oder Jahr erzielt wurde.

    Dividende trotz Verlust

    Trotz des großen Minus von 800 Millionen Schweizer Franken will BB Biotech wieder eine Dividende zahlen. Das Minus dürfte vor allem aus Abschreibungen bestehen, also aus berichtigten Wertansätzen der Beteiligungen. Sind diese durch Kursrückgänge weniger wert, muss auch der Ausweis in der Bilanz geringer sein. Dieser Wertverlust führt zu Abschreibungen und verringert den Gewinn.

    Allerdings sind diese Verluste ja nur buchhalterisch, das heißt, sie führen nicht zu einem Geldabfluss. Somit kann BB trotz der roten Zahlen eine Dividende vergüten und tut das in Höhe von 2,75 Schweizer Franken pro Aktie.

    BB hält damit weiter an der eigenen Ausschüttungspolitik fest, die eine Dividendenrendite von 5% – gerechnet auf den gewichteten Durchschnittskurs der Aktie im Dezember des jeweiligen Geschäftsjahres – vorsieht. Möglich machen das die Dividenden, die BB selbst von den Beteiligungsunternehmen erhält.

    Zusätzlich kauft BB eigene Aktien zurück. Dadurch verringert sich die Zahl aller Anteilscheine insgesamt und jede verbliebene Aktie hat damit einen größeren Anteil am Vermögen der Schaffhausener.

    Und das ist die gute Nachricht für die Aktionäre: Auch wenn es mit den Beteiligungen mal nicht so läuft, gibt es als Trost noch eine Dividende.

    So nimmst du die Finanzen eines Unternehmens richtig auseinander

    Bist du nicht sicher, wie du die Bilanz eines Unternehmens richtig analysierst? Dann solltest du dir eine Kopie unseres Sonderberichts "15 Bilanzkennzahlen, die dich zu einem besseren Anleger machen" schnappen, in dem dir Analyst Bernd Schmid genau zeigt, wie du das professionell machen kannst - und einige böse Überraschungen vermeidest. Klick einfach hier, um in diesen kostenlosen Sonderbericht zu einsteigen.

    Mehr Lesen

    Peter Roegner besitzt keine der im Text genannten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

    Dieser Artikel wurde ursprünglich auf fool.de veröffentlicht.



    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    Aktienwelt360
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Aktienwelt360 ist eine Plattform für unternehmensorientierte, langfristige Investoren. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, dass jeder Herr über seine eigenen Finanzen werden und einfach besser investieren kann. Dieser Mission begegnen wir mit Wort, Witz und vor allem: Spaß bei diesem ernsten Thema.
    Mehr anzeigen

    AKTIENWELT360 – RISIKOHINWEIS FÜR KOSTENLOSE EMPFEHLUNGEN Risikohinweise für Aktienwelt360 Hinweis: Die Empfehlungen, die auf der kostenlosen Seite www.aktienwelt360.de veröffentlicht werden, sind Ergebnisse sowohl der angestellten Analysten von Aktienwelt360 als auch freiberuflicher Analysten. Die Empfehlungen stellen Meinungen der Analysten zu diesem Zeitpunkt und keine personalisierte Anlageberatung dar. Wenn Du eine persönliche Finanzberatung wünschst, dann wende Dich bitte an einen Anlageberater. Auf diesen Seiten findest Du Risikohinweise und die Veröffentlichungen gemäß § 85WpHG und Marktmissbrauchsverordnung (EU) Nr. 596/2014 („MAR“) für alle Wertpapieranalysen und Empfehlungen von Aktienwelt360 bezüglich aller Unternehmen, die gegenwärtig hierunter fallen. Diese Seiten wurden zuletzt am 5. Januar 2023 aktualisiert. Risikohinweis Die Anlageempfehlungen von Aktienwelt360 enthalten ausgewählte Informationen und erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Die Analysen stützen sich auf allgemein zugängliche Informationen und Daten (die „Informationen”), die als zuverlässig gelten. Aktienwelt360 hat die Information jedoch nicht auf ihre Richtigkeit oder Vollständigkeit geprüft und behauptet nicht die Richtigkeit und Vollständigkeit der Informationen. Insbesondere, aber nicht beschränkt auf in diesen Analysen enthaltene Aussagen, Planungen oder sonstige Einzelheiten bezüglich der untersuchten Unternehmen, deren verbundener Unternehmen, Strategien, konjunkturelle, Markt- und/oder Wettbewerbslage, gesetzlicher Rahmenbedingungen. Obwohl die Analysen mit aller Sorgfalt zusammengestellt werden, können Fehler oder Unvollständigkeiten nicht ausgeschlossen werden. Aktienwelt360, die Anteilseigner und Angestellte behaupten auch nicht die Richtigkeit oder Vollständigkeit der Aussagen, Einschätzungen, Empfehlungen oder Schlüsse, die aus in den Analysen enthaltenen Informationen abgeleitet werden. Die Anlageempfehlungen stellen weder ein Angebot noch eine Aufforderung zur Abgabe eines Angebots zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers dar. Es ist möglich, dass Gesellschafter, Geschäftsleitung oder Angestellte von Aktienwelt360 oder Freiberufler, die auf aktienwelt360.de schreiben, in verantwortlicher Stellung, z. B. als Mitglied des Aufsichtsrats, in den in Analysen genannten Gesellschaften tätig sind oder eine Investitionsposition darin haben. Die in Anlageempfehlungen enthaltenen Meinungen können ohne Ankündigung geändert werden. Alle Rechte vorbehalten. Erklärung gemäß § 85 WpHG iVm der MAR sowie der Delegierten Verordnung (EU) Nr. 2016/958 („DelVO“) Die Empfehlungen, die auf der kostenlosen Seite www.aktienwelt360.de veröffentlicht werden, sind das Ergebnis sowohl angestellter als auch freiberuflicher Analysten von Aktienwelt360. Die Empfehlungen sind keine „offiziellen“ Empfehlungen der kostenpflichtigen Produkte der Aktienwelt360 GmbH, sondern stellen die Meinungen der Analysten zum betreffenden Zeitpunkt dar. Im Artikel benutzte Bewertungsmethodologie Die Bewertung, die der Anlageempfehlung für das jeweils analysierte Unternehmen zugrunde liegt, stützt sich auf allgemein anerkannte und weit verbreitete Methoden der fundamentalen Analyse, wie z. B. Discounted-Cash-Flow (DCF)-Modell, Terminal-Multiple-Bewertung, Peer-Gruppen-Vergleich, „Sum of the parts“-Modell oder ähnliche, häufige und weit verbreitete fundamentale Bewertungsmethoden. Das Ergebnis dieser fundamentalen Bewertung wird als Basis der Empfehlung benutzt, obwohl es auch abhängig von der Einschätzung des Analysten bezüglich möglicher Industrieveränderungen, Alternativen möglicher zukünftigen Entwicklungen, Ergebnissen der Unternehmensstrategie, Wettbewerbsdruck usw. angepasst wird. Die letztendliche Meinung des Analysten sollte nicht ausschließlich im Modell betrachtet werden, sondern eher als das wahrscheinlichste Ergebnis vieler möglicher zukünftiger Auswirkungen. Unabhängig von der verwendeten Bewertungsmethode besteht das Risiko, dass das Investitionsergebnis nicht erreicht wird, z. B. aufgrund unvorhergesehener Veränderungen der Nachfrage nach den Produkten des Unternehmens, Änderungen des Managements, der Technologie, der konjunkturellen Entwicklung, der Zinsentwicklung, der operativen und/oder Materialkosten, des Wettbewerbsdrucks, des Aufsichtsrechts, des Wechselkurses, der Besteuerung, usw. Bei Anlagen in ausländischen Märkten und Instrumenten gibt es weitere Risiken, etwa aufgrund von Wechselkursänderungen oder Änderungen der politischen und sozialen Bedingungen. Diese Ausarbeitung reflektiert die Meinung des jeweiligen Verfassers zum Zeitpunkt ihrer Erstellung. Eine Änderung der Bewertung zugrundeliegenden fundamentalen Faktoren kann nachträglich dazu führen, dass die Bewertung nicht mehr zutreffend ist. Ob und in welchem zeitlichen Abstand eine Aktualisierung dieser Ausarbeitung erfolgt, ist vorab nicht festgelegt worden. Es wurden zusätzliche interne und organisatorische Vorkehrungen zur Prävention oder Behandlung von Interessenkonflikten getroffen. Die Ergebnisse der Analysen sowie die Meinungen der Analysten werden den analysierten Unternehmen vor der Veröffentlichung nicht offengelegt. Alle Preise von Finanzinstrumenten, die in der jeweiligen Anlageempfehlung angegeben werden, sind Schlusskurse des dem jeweiligen ausgewiesenen Veröffentlichungsdatums vorangegangen Börsenhandelstages, soweit nicht ausdrücklich ein anderer Zeitpunkt genannt wird. Anlageempfehlung: Erwartete Entwicklung der Gesamtperformance des Finanzinstruments bis zum angegebenen Kursziel, nach Meinung des dieses Finanzinstrument betreuenden Analysten. Marktschlagende: Es wird erwartet, dass die Gesamtperformance der Aktie in den nächsten drei bis fünf Jahren stärker als der jeweilige Vergleichsindex steigen wird. Profitabel: Es wird erwartet, dass die Gesamtperformance der Aktie in den nächsten drei bis fünf Jahren weniger als der jeweilige Vergleichsindex steigen wird, aber mehr als null. Negativ: Es wird erwartet, dass die Gesamtperformance der Aktie in den nächsten drei bis fünf Jahren fallen wird. Handelsregeln und Offenlegungen von Analysten und Dritten in Verbindung mit der Aktienwelt360 GmbH Wenn ein Analyst (Mitarbeiter sowie Freiberufler) von Aktienwelt360 über eine Aktie schreibt, von der er oder sie selbst eine Position besitzt oder davon anderweitig profitiert, dann wird dieser Umstand am Ende eines Artikels oder Berichts erwähnt. Wir haben Aktienempfehlung in unseren kostenpflichtigen Newslettern und wir legen auch diese Empfehlungen offen, wenn wir darüber auf unserer kostenlos zugänglichen Website schreiben (aktienwelt360.de). Um unseren zahlenden Mitgliedern gegenüber fair zu bleiben, legen wir diese Empfehlungen mindestens 30 Tage ab der ersten Veröffentlichung der Empfehlung nicht in unserem kostenlosen Content offen. Nach dieser Frist von 30 Tagen werden wir auch diese Empfehlungen offenlegen. Zusätzlich zu den oben erwähnten Anforderungen unterliegen wir zusätzlichen Handelsbeschränkungen und Richtlinien. Diese Beschränkungen verlangen, dass die Angestellten von Aktienwelt360: - jede Aktie, die sie besitzen, mindestens zehn volle Handelstage besitzen müssen. (Daytrading ist nicht zugelassen – als ob wir das überhaupt wollten!) - nicht im Zeitraum von zwei vollen Handelstagen vor und nachdem sie eine Aktie gekauft oder verkauft haben, über diese Aktie schreiben dürfen. - unsere Compliance-Abteilung informieren müssen, wenn sie eine Aktie kaufen oder verkaufen, egal ob sie darüber geschrieben haben oder nicht. Wir arbeiten auch mit freiberuflichen Autoren, die: - jede Aktie, die sie besitzen und über die sie bei Aktienwelt360 schreiben, mindestens zehn volle Handelstage halten müssen. - nicht im Zeitraum von zwei vollen Handelstagen vor und nachdem sie eine Aktie gekauft oder verkauft haben, über diese Aktie schreiben dürfen.
    Verfasst von Aktienwelt360
    Warum BB Biotech das Jahr 2016 mit Verlust abgeschlossen hat – und trotzdem eine Dividende zahlt Ein gutes drittes Quartal reichte nicht, um bei der auf Biotechnologie spezialisierten Beteiligungsgesellschaft BB Biotech AG (WKN: A0NFN3) für ein erfolgreiches Jahr 2016 zu sorgen. Insgesamt mussten die Schaffhausener nach vorläufigen Zahlen …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer