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    Buchtipp  1904  0 Kommentare Was ist liberal?
    Eine kurze Einführung in den Liberalismus

    Eamon Butler, Wie wir wurden, was wir sind. Einführung in den klassischen Liberalismus, Edition Prometheus, FinanzBuch Verlag 2017, 153 Seiten.

    Was ist liberal? Heute wird der Begriff oft missverständlich verwendet. In den USA ist er gleichbedeutend mit "sozialdemokratisch", in Deutschland kann man oft hören die "Grünen" seien angeblich liberal (obwohl keine Partei so viel von Verboten spricht wie sie).

    10 liberale Prinzipien Dieses Büchlein ist als Einführung in die Ideenwelt des Liberalismus hervorragend geeignet. Mit einfachen Worten erklärt der Autor, was die Grundlagen des Liberalismus sind - und wo er seinen historischen Ursprung hat. Im Mittelpunkt des Liberalismus stehen der Begriff der Freiheit und ein Misstrauen gegen einen zu starken Staat. Wie ein liberales Manifest lesen sich die "Zehn Prinzipien des klassischen Liberalismus" (S. 30 ff.):

    1. Im Zweifel für die Freiheit.
    2. Vorrang des Individuums vor dem Kollektiv.
    3. Minimierung von staatlichem Zwang.
    4. Toleranz.
    5. Beschränkte und repräsentative Regierung.
    6. Herrschaft des Rechtes. Rechtsstaatlichkeit soll die Macht der Politik beschränken.
    7. Die spontane Ordnung ist allen konstruierten Systemen (wie etwa der Planwirtschaft) überlegen.
    8. Wohlstand wird durch Privateigentum, Handel und freie Märkte erzeugt.
    9. Zivilgesellschaft: Vereine, Zusammenschlüsse, Religionsgemeinschaften usw. sind ein Puffer zwischen Individuen und Regierungen.
    10. Gemeinsame menschliche Werte.


    Freiheit und spontane Ordnung Wesentlich ist die Idee der spontanen Ordnung. Liberale sind dagegen, ideale staatliche Systeme zu konstruieren. So wie Sprachen mit ihren grammatischen Regeln nicht von Politikern oder Intellektuellen erfunden bzw. erdacht wurden, sondern sich spontan entwickelt haben, so entwickeln sich auch gesellschaftliche und ökonomische Systeme besser spontan als durch Konstruktionen, die sich Intellektuelle oder Politiker so gerne ausdenken. Die Erfahrung zeigt: "Jedes Mal, wenn Menschen versucht haben, eine vorgeblich ‚vernünftige' Gesellschaft zu schaffen, endete dies in einer Katastrophe." (S. 56)

    Nach der liberalen Vorstellung endet die Freiheit des Menschen dort, wo er die Freiheit seiner Mitmenschen einschränkt. Aufgabe des Staates ist es jedoch nicht, beispielsweise die Menschen vor "unvernünftigem" Verhalten zu schützen, mit dem sie nur sich selbst schaden. "Natürlich können wir die religiösen Überzeugungen anderer Menschen verabscheuen, ihre politischen Ansichten ablehnen, ihren Lebensstil schrecklich, ihr Verhalten unmöglich und ihr Benehmen widerwärtig finden. Wir können durch ihre Ideen und Meinungen auch schockiert sein. Wir können uns Sorgen machen, dass sie ihrer eigenen Gesundheit durch Drogen oder ihrer eigenen Zukunft durch ihr unsoziales Verhalten schaden. Doch all dies sind keine Gründe, Gewalt einzusetzen bei dem Versuch, sie dazu zu bringen, anders zu handeln. Klassische Liberale sagen, dass die Überzeugungen, das Verhalten, der Lebensstil oder die moralischen Entscheidungen von Menschen keinem Verbotssystem unterliegen dürfen, das die drastische Zwangsgewalt des Staates für sich nutzt." (S. 64)


    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
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    Eine kurze Einführung in den Liberalismus
    Eamon Butler, Wie wir wurden, was wir sind. Einführung in den klassischen Liberalismus, Edition Prometheus, FinanzBuch Verlag 2017, 153 Seiten.