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     1248  0 Kommentare Wenn zwei sich streiten (China und Amerika), freut sich dann der Dritte (Europa)?

    Trump sehnt sich nach Nichteinmischung Amerikas in der Welt. Doch bereits die Isolation nach dem I. Weltkrieg hat den USA keine außenpolitische Ruhe gebracht. Anschließend mussten sie sich umso mehr einmischen. Und erst Recht heute werden sich die republikanischen Hardliner gegen Selbstbeschränkung Amerikas wehren. Denn in unserer globalen Welt ist ein Rückzug der USA mit dem Vormarsch Chinas verbunden.

    Ist die amerikanische Katze aus dem Haus, tanzen die chinesischen Mäuse auf dem globalen Tisch

    Tatsächlich, die gute alte Zeit des Tandems China und Amerika - Chimerika genannt - scheint auszulaufen. Früher war deren „friedliche Koexistenz“ u.a. dadurch geprägt, dass China seine Exporterfolge nicht zuletzt umfangreichen Ausfuhren in die USA verdankte, was man durch die Finanzierung des US-Handelsbilanzdefizits in Form von Aufkäufen von US-Staatspapieren honorierte.

    Doch diese Vernunftehe hat Risse bekommen. Mittlerweile tut die (wirtschafts-)politische Konkurrenz Chinas den weltmachtverwöhnten Amerikanern weh. Die Auseinandersetzungen zwischen Washington und Peking über Nordkorea - einem Verbündeten Chinas - ist symptomatisch für ein abgekühltes Verhältnis. Das anstehende Treffen des chinesischen Präsidenten Xi Jinping mit Donald Trump in Florida wird kaum über das Niveau süß-sauer hinausgehen.

    Wirtschaftspolitisch wird längst mit harten Bandagen gekämpft. China ist sich bewusst, dass es aufgrund seines gigantischen Handelsbilanzüberschusses gegenüber den USA im Falle eines Trumpschen Handelsprotektionismus angreifbar ist. Als Konter kommt aus Peking regelmäßig die  finanzpolitische Nettigkeit, man könne, wenn nötig, einfach so zig-Milliarden an US-Staatspapieren wie Ramschware im Schlussverkauf auf die Anleihemärkte werfen und damit den USA einen finanzwirtschaftlich und konjunkturell schädlichen Zinsschock verpassen. Bei näherer Betrachtung weiß Peking allerdings um die tönernen Füße dieser Drohung. So viel US-Staatstitel kann China niemals werfen, wie die US-Notenbank auffangen würde. Insgesamt hat Amerika die besseren Karten.

    Wenn Europa mit China fremdgeht, hat der amerikanische Liebhaber das wirtschaftliche Nachsehen

    Doch an der weltweiten Wirtschaftsfront gibt es weitere Kriegsschauplätze. So könnte China die europäische Karte spielen. Peking würde liebend gern in die Handelsbresche springen, die ein handelsprotektionistisches Amerika aufrisse. Wenn Europa tatsächlich mehr mit China anbändelte, hätte Amerika Wohlfahrtseinbußen hinzunehmen. Die USA haben uns im Windschatten ihres militärischen Schutzschildes auch jede Menge amerikanische Zigaretten, Schokoriegel, Softdrinks, Windeln, Zahnpasta, Sportschuhe sowie Serien wie Raumschiff Enterprise, Bonanza oder Bay Watch aufs Auge gedrückt. Will man diese reich gedeckten Absatzmärkte dem chinesischen Drachen in den Rachen werfen?
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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver
    Wenn zwei sich streiten (China und Amerika), freut sich dann der Dritte (Europa)? Trump sehnt sich nach Nichteinmischung Amerikas in der Welt. Doch bereits die Isolation nach dem I. Weltkrieg hat den USA keine außenpolitische Ruhe gebracht. Anschließend mussten sie sich umso mehr einmischen. Und erst Recht heute werden sich die …