checkAd

     18566  0 Kommentare US-Arbeitsmarkt überrascht negativ - Seite 3

    Als wichtiger Teil der Erklärung für die wundersame Entwicklung der Aktienkurse bleibt dann der Reflations-Trade. Zeitgleich mit dem Boden im S&P 500 im Februar 2016 erreichten auch die Ölpreise ein Tief, nachdem sie zuvor heftig abgestürzt waren.

    Öl ist in der gegenwärtigen Wirtschaftsetappe der zentrale Rohstoff, daher gehen von der Entwicklung der entsprechenden Preise auch die wichtigsten Impulse aus. Als mit dem Niedergang der Inflation, befeuert u.a. durch den Rückgang der Ölpreise seit Mitte 2014, weltweit die Deflationssorgen sprießten, kamen die Aktienkurse überall ins Stocken.

    Und eben umgekehrt – als die Ölpreise im Februar vor einem Jahr einen Boden fanden, verschwand das Gespenst der Deflation. Das gab den Aktienkursen früh in 2016 den ersten Schub – im S&P 500 von 1830 auf 2190, also 360 Punkte. Daran schloss sich dann im November der zweite Schub an – im S&P 500 von 2190 bis auf 2390 per Ende Februar, also „lediglich“ weitere 200 Punkte (Chartquelle).

    Damit ist bei dem Bull-Run bei Aktien nicht alles Trump, was so aussieht. Bis auf weiteres wird die Inflation das beherrschende Thema bleiben und die Inflationssillusion Kursphantasie liefern. In diesem Sinne gibt es ein gewisses Wechselspiel zwischen der Dynamik der Inflation und der medialen “Furcht” vor einer aggressiveren geldpolitischen Gangart.

    Trotzdem ist natürlich unbestritten, dass die weitere Entwicklung der Aktienkurse in ihrer spekulativen Übertreibung auch davon abhängt, ob, wie und wann die Vorhaben der neuen US-Aministration umgesetzt werden. In diesem Zusammenhang dürfte der nächste größere Stolperstein im Schuldendeckel bestehen, den der US-Kongress demnächst anheben muss.

    Gut möglich, dass die seit fünf Wochen anhaltende Konsolidierung im S&P 500 und anderswo in Form eines abwärts gerichteten, sich verbreiternden Keils (siehe z.B. hier!) den nächsten Aufwärtsschritt vorbereitet.

    Die US-Arbeitsmarktdaten für März kamen deutlich schlechter herein als erwartet. Dafür gibt es einige Gründe, die auch mit der Reife des aktuellen Konjunkturzyklus zusammenhängen. Die Dynamik der Inflationsentwicklung bleibt verhalten, von Seiten der Lohnentwicklung gibt es gegenwärtig keinen Schub.

    Quelle: http://www.timepatternanalysis.de/Blog/2017/04/08/us-arbeitsmarkt-uber ...

    Seite 3 von 3



    Klaus Singer
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Das Buch von Robert Rethfeld und Klaus Singer: Weltsichten - Weitsichten. Ein Ausblick in die Zukunft der Weltwirtschaft.
    Mehr anzeigen
    Verfasst von Klaus Singer
    US-Arbeitsmarkt überrascht negativ - Seite 3 Die Zahl der Arbeitsplätze in den USA erhöhte sich im März nur um 98.000. Erwartet wurden 180.000. Zudem wurden die Zuwächse für die beiden zurückliegenden Monate nach unten revidiert. Im März ist die Zahl der Arbeitsplätze (non-farm) damit um 1,5% …