28 Prozent auf Short
Ereilt Snap-Aktie das gleiche Schicksal wie Twitter?
Snap Inc. ging mit einem lauten Paukenschlag an die Börse. Es war 2017 der größte Tech-IPO seit Alibaba. Statt bei einem Ausgabepreis von 17 Dollar startete die Aktie ca. 41 Prozent höher mit einen Eröffnungskurs von 24 Dollar in den Handel.
Die Aktie von Snap Inc. ist der am meisten auf Short gesetzte Tech-IPO in diesem Jahr. Immer mehr Händler setzen auf fallende Kurse. Die Anleger sind zunehmend skeptischer, dass das Unternehmen tatsächlich der Bewertung entspricht - aktuell bei 22 Milliarden Dollar ("Bloomberg"). Hinzu kommt, dass der Konkurent Facebook einige Anwendungen von Snapchat übernommen hat. Dies alles führt zu steigenden Short-Wetten auf die Snap-Aktie. Für das Papier könnte es in eine heiße Phase ab dem 30. Juli 2017 gehen, denn dann können Anteilseigner erstmal die Aktie im großen Umfang abstoßen.
Bereits am gestrigen Handelstag fiel das Papier um 3,6 Prozent auf 18,85 Dollar. Anthony DiClemente, Analyst bei Nomura Instinet, rechnet damit, dass vor dem Hintergrund eines möglichen Ausverkaufs am 30. Juli 2017 die Short-Wetten weiter zunehmen. Die Snap-Aktie führt derzeit die List der Tech-IPOs mit den meisten Short-Wetten an. Der Snap-Handel ist überwiegend bärisch - Händler besitzen mehr bärische Put-Optionen als bullische Call-Optionen.
Als der Kurznachrichtendienst Twitter 2013 an die Börse ging, lagen die Short-Wetten bei 40 Prozent und aktuell liegt der Kurs 32 Prozent unter dem damaligen Ausgabepreise. Droht der Snap-Aktie womöglich ein ähnliches Schicksal?
In dem letzten Snap-Quartalsbericht stand ein gewaltiger Verlust von 2,2 Milliarden Dollar und auch beim Wachstum von Nutzerzahl und Umsatz verfehlte Snap die Analystenprognosen. Der Umsatz pro Nutzer sank binnen drei Monaten von 1,05 Dollar auf 90 US-Cent. Die Aktie rutschte nach den Quartalszahlen zeitweise um 25 Prozent auf 17,20 Dollar ab. Das Papier scheint hochsensibel zu reagieren und somit könnten die Bären richtig liegen.