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    ROUNDUP 2  610  0 Kommentare Ermittlungen nach neuer Attacke mit Erpressungssoftware

    BERLIN (dpa-AFX) - Der zweite massive Angriff mit Erpressungssoftware in zwei Monaten hat ein neues Ausmaß der Gefahr offenbart. Die Schadsoftware verbreitete sich am Dienstag nicht nur über die Windows-Sicherheitslücke, die im Mai der Trojaner "WannaCry", sondern fand auch einen weiteren Weg, Computer innerhalb eines Netzwerks anzustecken. Wie schwer die neue Attacke das Geschäft einiger betroffener Unternehmen wie die Reederei Maersk beeinträchtigen wird, blieb zunächst weiter unklar. Unterdessen sehen Experten Hinweise darauf, dass die Angreifer eher auf Chaos und nicht Profit aus waren.

    Denn während Erpressungstrojaner, die Computer verschlüsseln und Lösegeld für die Freischaltung verlangen, ein eingespieltes Geschäftsmodell von Online-Kriminellen sind, war die Bezahlfunktion bei der neuen Attacke äußerst krude gestaltet. Die Angreifer verlangten zwar 300 Dollar in der Cyberwährung Bitcoin. Alles Lösegeld sollte auf ein einziges Konto gehen, die zahlenden Opfer sollten sich per E-Mail zu erkennen geben. Nachdem der E-Mail-Anbieter Posteo die genannte Adresse aus dem Verkehr zog, wurde es für die Betroffenen völlig sinnlos, Lösegeld zu zahlen. Bis Mittwochmorgen gingen nur 35 Zahlungen auf dem Bitcoin-Konto ein.

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    Die russische IT-Sicherheitsfirma Kaspersky verzeichnete am Dienstag rund 2000 erfolgreiche Angriffe, die meisten davon in Russland und der Ukraine, aber auch in Deutschland, Polen, Italien, Großbritannien, Frankreich und den USA. Der neue Angriff breitete sich damit langsamer aus als der "WannaCry"-Trojaner, der binnen eines Tages hunderttausende Computer befiel - aber er zog mehr international agierende Unternehmen in Mitleidenschaft.

    Betroffen waren unter anderem auch der US-Pharmakonzern Merck, die französische Bahn SNCF, der Lebensmittel-Riese Mondelez ("Milka", "Oreo"), der russische Ölkonzern Rosneft. Strafverfolger in verschiedenen Ländern nahmen Ermittlungen gegen Unbekannt auf, da auch am Mittwoch weiter unklar war, wer hinter dem Virus steckt.

    IT-Sicherheitsexperten waren sich unterdessen uneins, mit welcher Sofware sie es diesmal überhaupt zu tun haben. Ersten Erkenntnissen zufolge handelte es sich um eine Version der bereits seit vergangenem Jahr bekannten Erpressungs-Software "Petya". Kaspersky kam hingegen zu dem Schluss, es sei keine "Petya"-Variante, sondern eine neue Software, die sich nur als "Petya" tarne.

    Der Trojaner habe sich zumindest zum Teil über dieselbe Sicherheitslücke in älterer Windows-Software verbreitet wie auch der im Mai für eine globale Attacke genutzte Erpressungstrojaner "WannaCry", erklärten die IT-Sicherheitsfirma Symantec und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).

    In internen Netzen nutze "Petya" aber zusätzlich ein gängiges Administrationswerkzeug zur Weiterverbreitung und könne damit auch Systeme befallen, die auf aktuellem Stand seien, warnte das BSI.

    Besonders hart traf es Unternehmen und Behörden in der Ukraine. An der Ruine des ukrainischen Katastrophen-Atomkraftwerks Tschernobyl musste die Radioaktivität nach dem Ausfall von Windows-Computern manuell gemessen werden. Die ukrainische Zentralbank warnte vor einer Attacke mit einem "unbekannten Virus", auch der Internetauftritt der Regierung war betroffen.

    Die Windows-Schwachstelle wurde ursprünglich vom US-Abhördienst NSA ausgenutzt. Hacker machten sie im vergangenen Jahr öffentlich. Es gibt zwar schon seit Monaten ein Update, das sie schließt - doch das scheinen viele Firmen noch immer nicht installiert zu haben.

    Mitte Mai hatte die "WannaCry"-Attacke hunderttausende Windows-Computer in mehr als 150 Ländern infiziert. Betroffen waren damals vor allem Privatpersonen - aber auch Unternehmen wie die Deutsche Bahn und Renault ./ast/tjk/mk/so/DP/stk





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