Egbert Prior
Agrarius fährt eine gute Ernte ein
Die Aktie befand sich jahrelang auf Talfahrt. Doch seit Mai geht’s aufwärts. Der Kurs kletterte um nahezu 50% auf aktuell 7,80 Euro. Agrarius lieferte starke Jahreszahlen, die die Erwartungen übertrafen. Der Umsatz legte um 42% auf gut 7 Millionen zu, das Nettoergebnis drehte von minus 315.000 auf plus 542.000. Das Ergebnis je Aktie 65 Cent, im Vorjahr waren es noch minus 37 Cent. Über die Hintergründe sprechen wir mit Vorstand Ottmar Lotz. Zum einen profitierte das Unternehmen, das Ackerflächen in Rumänien bewirtschaftet, vom guten Wetter. Die Ernte fiel dementsprechend reichlich aus. Zum anderen verweist Lotz darauf, daß sich die Investitionen der letzten Jahre auszahlen. Insbesondere eine bessere Bearbeitung, Düngung etc. sorge für einen deutlichen Mehrertrag. Zudem habe das Unternehmen mit 5.100 Hektar – fast ausschließlich gepachtet – eine kritische Größe erreicht, Skaleneffekte machten sich bemerkbar. 2013 war die Ackerfläche erst etwa halb so groß. Lotz ist überzeugt, daß Agrarius in der aktuellen Größe auch in durchschnittlichen Erntejahren schwarze Zahlen schreiben kann. Agrarius soll weiter wachsen, in fünf Jahren möchte Lotz über 10.000 Hektar verfügen. Wegen der Skaleneffekte führe dies tendenziell zu steigenden Gewinnen. Eine Prognose für 2017 will Lotz auf der HV am 15. August abgeben. Zu diesem Zeitpunkt sei nämlich ein Teil der Ernte bereits eingebracht. Nach aktuellem Stand rechnet der Vorstand mit einer „überdurchschnittlichen Ernte“. Agrarius baut hauptsächlich Mais, Weizen, Raps, Sonnenblumen und Gemüse an. Unter der Marke Ackerlust möchte die Gesellschaft Produkte auch direkt an Konsumenten vermarkten. Im Februar ist das neue Geschäftsfeld mit einem Kürbiskernöl gestartet. Weitere Produkte sind in der Entwicklung. Mit 6,8 Millionen ist der Börsenwert noch sehr überschaubar. Das KGV (2016) moderate 12. Fazit: Agrarius will noch mehr ackern. Geduldigen Aktionären winkt die Ernte!