Ein linksgrünes Freudengedicht:
Hurra, wir schlachten die deutsche Autoindustrie!
Nach dem blöden Thema der linkextremen Gewalt in Hamburg gibt es jetzt ein richtiges Fest: Hurra, wir schlachten die deutsche Autoindustrie! Fahrradpflicht für alle! Ein linksgrünes Freudengedicht:
Wir wussten es schon immer: Das Großkapital herrscht in Deutschland. Das Großkapital ist die Wurzel allen Übels. Es zerstört unseren Planeten und knechtet die Werktätigen. Die großen Energiekonzerne haben wir zusammen mit Merkel bereits faktisch enteignet und in die Knie gezwungen. Das war aber nur der erste Sieg im Kampf um die Überwindung des Kapitalismus. Jetzt muss es endlich den Autokonzernen an den Kragen gehen. Alles Verständnis auf der Welt und alle Empathie, die wir sonst stets für fehlsozialisierte Kriminelle aufbringen, sind hier absolut fehl am Platz: Denn die Autoindustrie ist grundsätzlich kriminell (schon deshalb, weil sie Autos herstellt statt Fahrräder).
Das wussten doch schon Marx und Lenin
Zum Glück ist die Autoindustrie so dusselig, dass sie bei immer niedrigeren Umweltgrenzwerten, die wir festlegen, nicht widerspricht, sondern sich grün geriert, gute Mine zum bösen Spiel macht und
dann heimlich schummelt. Was haben wir uns über Daimler-Chef Zetsche kaputtgelacht, als der sich vor dem Grünen-Parteitag anbiederte. Aber auch den haben wir jetzt beim Schummeln erwischt! Und der
Diesel-Gipfel hat einmal mehr bestätigt, dass auch die Politiker mit dem Großkapital unter einer Decke stecken. Das ist natürlich nicht neu, das wussten schon Karl Marx und W.I. Lenin.
Eine klammheimliche Freude können wir nicht verbergen: Ja, es macht richtig Spaß, jetzt gegen die Automobilindustrie zu hetzen. Unsere besten Verbündeten sind dabei ausnahmsweise mal die Amerikaner, die wir sonst zwar nicht mögen, aber mit denen wir jetzt eine Einheitsfront zur Zerstörung der deutschen Autoindustrie schmieden wollen. Zwar ist jeder "Generalverdacht" falsch, wenn es sich beispielsweise um islamistische Attentäter handelt, aber Generalverdacht gegen die Industrie: Das ist ja was ganz anderes.
Toll vor allem, dass wir wieder ein Thema haben, wo die Guten und die Bösen eindeutig sortiert sind. Nach dem G20-Gipfel, das waren wirklich sooooo schwere Tage für uns Linksgrüne. Auf einmal wurde über linksextreme Gewalt gesprochen, was natürlich völlig abwegig ist, weil Linke ja per Definition gut SIND und es daher logischerweise gar keine linksextreme Gewalt geben KANN. Leider haben das viele Deutsche nicht kapiert, obwohl doch mit vereinter Kraft alle Spitzenpolitiker von SPD, Linken und Grünen erklärt haben, dass "nicht sein kann, was nicht sein darf" und daher die linksextremen Gewalttäter von Hamburg in Wahrheit gar keine waren.
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