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     2814  0 Kommentare Wenn die Inflation mit aller Macht zuschlägt

    Zuletzt überraschten die Inflationsraten weltweit durch ihre Schwäche. Dies ist verwunderlich, da hinlänglich bekannt ist, dass die Notenbanken seit Jahren massiv Geld per Knopfdruck erzeugen. Durch die signifikant steigende Geldmenge müsste es also zwangsläufig zur Geldentwertung kommen. Doch wo bleibt die Inflation?

    Bei den Vermögenspreisen wie Aktien oder Immobilien sind die zweistelligen Preisanstiege schon seit Jahren zu beobachten. So haben sich die Immobilienpreise beispielsweise in deutschen Großstädten wie München, Frankfurt, Berlin oder Köln seit der Finanzkrise verdoppelt. Auch zahlreiche Aktienindizes wie der DAX oder der Dow Jones markierten 2017 ein neues Allzeithoch. Die Verbraucherpreise verharren jedoch auf sehr niedrigem Niveau. Die Inflation in der Eurozone liegt aktuell mit 1,3 Prozent weit entfernt vom Inflationsziel der EZB, welches zwei Prozent beträgt. Somit stellt sich die spannende Frage, wann die Verbraucherpreisinflation bei der seit Jahren anhaltenden Gelddruckorgie endlich anfängt zu galoppieren.

    Vor zweieinhalb Jahren hat die EZB damit begonnen, massiv Staatsanleihen aufzukaufen. Das sollte die Wirtschaft vor allem in Südeuropa ankurbeln und die Inflation auf die Zielmarke von zwei Prozent hieven. Doch obwohl die Eurozone heute wirtschaftlich sehr viel stabiler ist, viele Krisenstaaten sich auch ein Stück weit erholt haben, ist das Preisniveau noch immer nicht da, wo es EZB-Chef Draghi haben will.

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    Für Draghi wird die schwache Inflation so langsam zu einem ernsthaften Problem: Sein wichtigstes Mittel, die Anleihekäufe, wirken nicht so, wie sie wirken sollen. Jeden Monat pumpt die EZB 60 Milliarden Euro in den Markt. Eigentlich müssten dadurch die Preise längst stärker steigen. Durch die Geldspritze der Zentralbank wird der Zins künstlich niedrig gehalten, um Unternehmen mehr Spielraum und eine höhere Wettbewerbsfähigkeit zu bieten. Banken sollen das frische Geld schließlich nutzen, um mehr Kredite an Unternehmen und Privatleute zu vergeben, die dadurch den Konsum bzw. Investitionen fördern. Die höhere Nachfrage würde dann automatisch die Preise steigen lassen. Soweit die Theorie. Trotzdem verharrt die Inflation in der Realität bei 1,3 Prozent.

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    Guido vom Schemm
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    Guido vom Schemm ist geschäftsführender Gesellschafter der GVS Financial Solutions GmbH. Der studierte Betriebswirt blickt auf eine langjährige Berufserfahrung (seit 2000) in der Finanzindustrie zurück. Unter anderem als Aktienanalyst bei der Cominvest / Cominvest Asia und als Vorstandassistent sowie mehrere Jahre als leitender Direktor einer großen Wertpapierspezialisteneinheit der Commerzbank AG. Weitere Informationen unter www.gvs-fs.de
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    Verfasst von Guido vom Schemm
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