Aktien Frankfurt
Anleger halten sich zurück
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben sich am Mittwoch kaum aus der Deckung gewagt. Ein Anstieg des Eurokurses nach unerwartet guten Konjunkturdaten aus Europa verhinderte größere Kursgewinne. Der Dax notierte gegen Mittag 0,03 Prozent niedriger bei 12225,43 Punkten, nachdem er am Vortag noch um 1,35 Prozent gestiegen war.
Die Unternehmensstimmung im Euroraum hatte sich im August nach zwei Rückgängen in Folge unerwartet verbessert. Daraufhin näherte sich der Euro wieder der Marke von 1,18 US-Dollar. Ein stärkerer Euro erschwert gemeinhin die Exporte deutscher Unternehmen.
Für den MDax , der die Aktien mittelgroßer deutscher Unternehmen abdeckt, ging es am Mittwoch um 0,04 Prozent auf 24 954,49 Punkte aufwärts. Der Technologiewerte-Index TecDax rückte um 0,20 Prozent auf 2279,33 Zähler vor. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,05 Prozent.
DEUTSCHE BANK TOP-WERT IM DAX
Die Aktien der Deutschen Bank kletterten an die Spitze des Leitindex mit einem Plus von 1,4 Prozent auf 13,935 Euro. Seit Mitte Juli war der Kurs aber auch in der Spitze um fast ein Fünftel abgesackt. Am Vortag war die Aktie mit 13,695 Euro so billig wie seit neun Monaten nicht mehr.
Ein verdüsterter Umsatzausblick des britischen Werbekonzerns WPP ließ bei dem Medientiteln wieder Ängste vor einem schwachen Branchenumfeld hochkochen. So knickten die Papiere von ProSiebenSat.1 als Dax-Schlusslicht um 2,4 Prozent ein. Die Aktien des Konkurrenten RTL fielen am MDax-Ende um 1,7 Prozent.
VERSORGER UNEINHEITLICH NACH ANALYSTENSTUDIE
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Umstufungen durch die kanadische Investmentbank RBC Capital haben am Mittwochmorgen bei den Aktien von Versorgern für Wirbel gesorgt. Die Dax-Konzerne RWE und Eon konnten ihre frühen Gewinne nicht halten und präsentierten sich zuletzt kaum verändert. Zuvor hatte RBC-Analyst John Musk die Eon-Titel von "Sector Perform" auf "Outperform" hochgestuft und das Kursziel für die RWE-Anteilsscheine von 20 auf 25,50 Euro hochgeschraubt.
Für Innogy und Uniper zeigte sich der Experte hingegen vorsichtiger. Innogy stufte er von "Sector Perform" auf "Underperform" ab. Bei Uniper sieht er nach der jüngsten Kursrally nicht mehr ausreichend Potenzial für eine "Outperform"-Einstufung und kappte sein Votum auf "Sector Perform". Uniper-Papiere büßten 1,4 Prozent ein, Innogy-Aktien sanken um 1 Prozent.
K+S SPITZENREITER IM MDAX
Unter den Einzelwerten profitierten die Aktien von K+S von abermaligen Spekulationen über ein Interesse eines Finanzinvestors und gewannen an der MDax-Spitze 3,3 Prozent. Händler verwiesen auf einen Pressebericht, wonach der aktivistische Hedgefonds Elliott ein Auge auf den Dünger- und Salzkonzern geworfen hat.
Die Aktien von TAG Immobilien reagierten mit einem Minus von 1,1 Prozent auf die Kapitalpläne des Unternehmens. Die Immobiliengesellschaft will sich mit einer fünf Jahre laufenden Wandelanleihe im Volumen von 277 Millionen Euro frisches Geld beschaffen.
Die Papiere von RIB Software kletterten nach einer Kaufempfehlung durch das Analysehaus Warburg Research um 4,8 Prozent an die Spitze des TecDax. Seit ihrem Rückgang auf ein Dreimonatstief vor wenigen Handelstagen gewannen die Papiere des Bausoftwareherstellers somit mehr als 15 Prozent an Wert. Warburg-Analyst Andreas Wolf stufte die Titel von "Hold" auf "Buy" hoch und erhöhte sein Kursziel von 11,00 auf 18,50 Euro./edh/das
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---