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    Marktkommentar  763  0 Kommentare Brooks Ritchey (Franklin Templeton/K2 Advisors): Stehen wir am Beginn einer „Silbernen Ära“ für Hedgefonds-Strategien?

    Brooks Ritchey erläutert, warum wir am Beginn einer „Silbernen Ära“ für Hedgefonds-Strategien stehen könnten und warum die von der US-Notenbank Fed geplante Normalisierung des Zinsumfelds Chancen in diesem Bereich eröffnen könnte.

    Das makroökonomische Umfeld für Hedgefonds-Strategien ist bereits seit einigen Jahren nicht optimal. Unserer Meinung nach könnte sich diese Situation jetzt ändern. In der letzten Zeit scheinen einige Länder einen Richtungswechsel ihrer Geldpolitik einzuleiten. Auch unterliegen Währungen größeren Schwankungen und die geopolitischen Risiken haben sich verschärft. Diese fundamentalen Aspekte könnten unseres Erachtens die Alpha-Generierung von Hedgefonds-Strategien ankurbeln[1] und neue Chancen für Anleger auf diesem Gebiet eröffnen.

    Wir möchten mit dem Mythos aufräumen, dass alle Hedgefonds-Strategien ständig auf Hochtouren laufen und ins Extreme gehen. Wir würden indes behaupten, dass Hedgefonds-Strategien eigentlich langweilig sein und eine geringe Volatilität bieten sollen. Doch Hedgefonds-Strategien können ebenfalls zur Diversifizierung beitragen und langfristiges Potenzial für Kapitalzuwachs liefern.[2]

    Aus unserer Sicht werden niedrige Zinsen mit Bezug auf die Performance von Hedgefonds-Strategien häufig übersehen. Nun da US-Zinsen nach historischen Tiefstständen langsam aber sicher wieder in die Höhe klettern, könnten bestimmte Hedgefonds-Strategien neue Chancen aufspüren, um zu zeigen, was in ihnen steckt.

    Wenn die US-Notenbank (Fed) ihren Kurs der Zinserhöhungen in diesem und im nächsten Jahr fortsetzt, könnte das Rahmenbedingungen schaffen, in denen bestimmte Hedgefonds-Strategien sehr erfolgreich sein können. Steigende Zinsen werden traditionell mit geringeren Cross-Asset-Korrelationen in Verbindung gebracht und schaffen Möglichkeiten zur Alpha-Generierung durch Hedgefonds.

    Zudem sind steigenden Zinsen üblicherweise Zeiträume mit überdurchschnittlichem Alpha gefolgt, wie der Hedge Fund Research Index Fund Weighted Composite Index (HFRIFWI) zeigt[3].

    Die nachfolgende Darstellung zeigt eine positive Korrelation zwischen Alpha und Zinsen. Das durchschnittliche Alpha-Niveau stieg im Messzeitraum auf einen Spitzenwert von 14,07 %. Zu dieser Zeit lag die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen bei 7,05 %.[4] Auf Grundlage dessen, was wir in der Vergangenheit beobachtet haben, könnten weiterhin steigende US-Zinsen Hedgefonds-Managern die Gelegenheit bieten, dieses Alpha bzw. Überrenditen zu erzielen.


    Weltweite geopolitische Risiken sind ein weiterer Faktor, der unserer Ansicht nach die Landschaft für Hedgefonds-Strategien verändern könnte. Infolge der geopolitischen Spannungen der letzten Zeit haben sich die Spreads wichtiger Währungen ausgeweitet. Größere Spreads haben in der Vergangenheit normalerweise zur Alpha-Generierung von Hedgefonds-Strategien beigetragen.  Dieses Phänomen ist innerhalb der Nationen der Gruppe der Sieben (G7)[5] besonders ausgeprägt, da sie sich koordinieren und darum bemühen, wichtige Wechselkurse so zu steuern, dass ihre Währungen eng aneinander gekoppelt sind.

    Demzufolge bricht wohl noch nicht die Goldene Ära der Hedgefonds-Strategien an – das ideale Umfeld zur Alpha-Generierung für Manager – doch könnten wir am Beginn der Silbernen Ära stehen, in der die ersten günstigen Gelegenheiten entstehen.

    Einflussfaktoren für die Alpha-Generierung

    • Zinsen: In der Vergangenheit haben höhere Zinsen die Alpha-Generierung durch Hedge-Strategien unterstützt. In Zeiten niedriger Zinsen gibt es kaum Anreize für Unternehmen, ihre Bilanzen zu bereinigen und Schulden umzustrukturieren.

    Starke Währungsbewegungen der G7: Hedgefonds-Manager können durch Spread- und Pairs-Trading von der gestiegenen Währungsvolatilität sowie von der größeren Streuung der Wertpapierkurse weltweit profitieren.

    • Große Abweichungen bei den Kurs-Gewinn-Verhältnissen (KGV) von Aktiensektoren: Je stärker die Abweichung, desto größer die Gelegenheit für Manager, von Aktiensektoren zu profitieren, die ein unterdurchschnittliches KGV aufweisen[6], was darauf hinweist, dass der Sektor möglicherweise unterbewertet ist. Umgekehrt dazu können ihnen auch überdurchschnittliche Sektor-KGVs zugutekommen, die möglicherweise auf eine überhöhte Bewertung hindeuten.

    Allokation nach Marktthemen

    Nicht alle Hedge-Strategien entwickeln sich auf die gleiche Weise, wenn sich die Bedingungen ändern. Wir würden beispielsweise davon ausgehen, dass Event-Driven-Strategien Gegenwind verspüren könnten, wenn Zentralbanken das Zinsumfeld allmählich normalisieren. Event-Driven-Hedgefonds versuchen häufig, von Unternehmensaktivitäten im Zusammenhang mit Fusionen und Übernahmen (M&A) zu profitieren, doch diese könnten mit steigenden Zinsen abnehmen.

    Global-Macro-Strategien könnten höhere Zinsen indes zugutekommen.   Das Handelsvolumen im Bereich Global Macro hat in den letzten beiden Monaten zugenommen und wir rechnen mit einer Fortsetzung dieses Trends.

    Abschließend lässt sich feststellen, dass es bereits Anzeichen gibt, dass das aktuelle Marktumfeld positive Rahmenbedingungen für bestimmte Hedgefonds-Strategien schaffen könnte. Wir stehen jedoch erst am Anfang, und in dieser Silbernen Ära könnten noch weitere Chancen entstehen.


    [1] Alpha ist ein risikobereinigtes Maß dafür, wie sehr ein Portfoliomanager positiv oder negativ zur Rendite eines Fonds beiträgt.

    [2] Diversifizierung ist keine Gewinngarantie und bietet keinen Schutz vor Verlusten.

    [3] Alpha berechnet im Vergleich zum S&P 500 Index. Der HFRI Fund Weighted Composite Index (HFRIFWI) ist ein globaler, gleichgewichteter Index, der sich aus mehr als 2.000 Einzelmanagerfonds zusammensetzt, die ihre Ergebnisse an die Datenbank von Hedge Fund Research Inc. melden. Indizes werden nicht gemanagt. Es ist nicht möglich, direkt in einen Index zu investieren. Im Gegensatz zu den meisten Assetklassen enthalten die Renditen des HFR-Index auch Gebühren und Aufwendungen. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist weder ein Indikator noch eine Garantie für die zukünftige Wertentwicklung.

    [4] Alpha wird im Vergleich zum S&P 500 Index berechnet.

    [5] Die Gruppe der Sieben besteht aus Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Großbritannien und den USA.

    [6] Beim KGV einer Aktie wird der Aktienkurs mit dem Gewinn pro Aktie des Unternehmens verglichen.



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    Der Ausblick für die einzelnen Hedge-Strategien wird im Verhältnis zu anderen Hedge-Strategien ermittelt und stellt keine Meinung bezüglich der erwarteten absoluten künftigen Wertentwicklung oder des Risikos einer Strategie oder Unterstrategie dar. Die von der Research Group von K2 Advisors bestimmten Stimmungen und Überzeugungsgrade beruhen auf einer Vielzahl von Faktoren, die für den (die) Analysten, der (die) die Strategie oder Unterstrategie abdeckt (abdecken), als relevant angesehen werden, und können sich nach alleinigem Ermessen des (der) Analysten im Laufe der Zeit ändern.




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