ROUNDUP/Aktien New York
Neue Rekorde nach Atempause - außer für den Nasdaq 100
NEW YORK (dpa-AFX) - An der Wall Street geht die Rekordjagd nach einem Tag Pause weiter: Außer dem technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 schafften es sämtliche wichtigen Indizes auf neue Bestmarken. Die Hoffnung auf eine US-Steuerreform halte die Aktienmärkte am Laufen, schrieb Analyst Michael Hewson von CMC Markets UK. Im Fokus der Anleger standen erneut die jüngsten Geschäftszahlen von Unternehmen.
Direkt zum Startschuss markierte der Dow Jones Industrial sein Rekordhoch von 23 244,65 Punkten - zuletzt behauptete er bei 23 237,35 Punkten ein Plus von 0,32 Prozent. Auf Wochensicht steuert der US-Leitindex auf einen Kurszuwachs von gut anderthalb Prozent zu.
Auch der marktbreite S&P 500 notierte am Freitag so hoch wie nie zuvor und gewann zuletzt 0,28 Prozent auf 2569,29 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq schaffte es der Composite-Index knapp über seine bisherige Bestmarke und behauptete einen Anstieg von 0,34 Prozent auf 6627,23 Zähler. Dagegen reichte es beim Nasdaq 100 mit einem Kursgewinn von zuletzt 0,25 Prozent auf 6108,07 Zähler nicht für einen Rekord.
Nachdem zur Wochenmitte alle vier Indizes historische Bestmarken erreicht hatten, waren am Donnerstag - dem 30. Jahrestag des "Schwarzen Montag" - nur minimale Gewinne für Dow und S&P 500 drin gewesen, während die Nasdaq-Indizes Verluste verzeichnet hatten. Am 19. Oktober 1987 war der Dow um mehr als 500 Punkte eingebrochen - fast ein Viertel des Börsenkapitals war damals auf einen Schlag verpufft. Es dauerte danach über ein Jahr, bis der Index diesen Verlust wieder wettmachte.
Am Donnerstagabend hatte der US-Senat einen Haushaltsentwurf verabschiedet und damit eine Hürde für die von Präsident Donald Trump geplante Steuerreform aus dem Weg geräumt: 51 Senatoren stimmten für den Entwurf, 49 waren dagegen. Trump hatte bei seinen Plänen für eine Steuerreform immense Erleichterungen vor allem für Unternehmen versprochen. Der Höchstsatz für Unternehmensteuern soll von 35 Prozent auf 20 Prozent sinken. Die Pläne gelten als eine der wichtigsten Triebfedern für die Kursrally seit dem Wahlsieg von Trump.
Die Unternehmensnachrichten fielen vor dem Wochenende durchwachsen aus. Bei General Electric ging es um 2,88 Prozent bergab, da der Mischkonzern nach einem schwachen dritten Quartal seine Gewinnprognose drastisch kappte. Damit geht der Leidensweg für die Anteilseigner weiter: Seit Jahresbeginn hat die Aktie über ein Viertel an Wert eingebüßt und ist damit für diesen Zeitraum abgeschlagenes Schlusslicht im Dow. Am Vortag hatte sie derweil um 2 Prozent zugelegt - offensichtlich in der nun enttäuschten Hoffnung auf gute Zahlen.
Noch schlimmer erging es am Freitag nur den Aktionären von Procter & Gamble , die einen Kursrutsch von 3,21 Prozent verkraften mussten. Damit war der Konsumgüterkonzern größter Tagesverlierer im Leitindex. Er hatte zwar mit dem Gewinnanstieg im dritten Quartal die Erwartungen leicht übertroffen. Händlern zufolge war die Umsatzentwicklung aber nicht ganz so schwungvoll wie erhofft.
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Deutlich besser erging es den Paypal-Aktien , die ein Rekordhoch erreichten und zuletzt um 4,88 Prozent anzogen. Der Online-Bezahldienst hat im abgelaufenen Quartal erneut deutliche Geschäftszuwächse verzeichnet und seine Ziele für das Gesamtjahr weiter nach oben geschraubt. Analyst Bryan Keane von der Deutschen Bank sah sowohl die Zahlen als auch den Ausblick über den Erwartungen./gl/stb