DAX - Candlesticks
DAX, DOW, NASDAQ - Warnsignale an den Märkten
Stabil aber unbewegt verteidigt der DAX seit rund zwei Wochen sein erreichtes Niveau. Die 13.000er-Marke konnte erreicht und kurzzeitig geknackt werden. Doch Anschlusskäufe fehlen und die Bullen scheinen sich auszuruhen, die Bären hingegen bereiten sich auf den Winterschlaf vor. Der DAX verweilt seit Anfang Oktober innerhalb einer Kursbandbreite zwischen rund 12.900 bis 13.094 Punkten.
DAX – Tageskerzen
Letztlich könnte sich die DAX-Hausse weiter fortsetzen. Die globale Konjunktur läuft und stützt den Exportweltmeister Deutschland, die diversen Unruheherde wie Nord-Korea oder die Krise in Katalonien bringen die Börsianer nicht mehr aus der Ruhe. Einzig die fehlende Breite des Börsenaufschwungs vor allem in den USA mahnt zur Vorsicht – hier treiben wenige Aktien die Indices vor sich her. Doch insbesondere die US-Indices lassen aus charttechnischer Sicht einige Warnsignale aufblitzen. So bildeten sich im US-Leitindex DOW JONES in den vergangenen Wochen längere weiße Wochenkerzen aus.
DOW JONES Weekly
Entsprechende Kerzen sind laut Methodik der japanischen Kerzencharts, den „Candlesticks“ zwar grundsätzlich positiv. Zeigen sie doch ein klares Übergewicht der Bullen an. Doch nach einem reiferen Aufwärtstrends sind paradoxerweise gerade lange weiße Kerzen ein Anzeichen, dass ein Markt in einen irrationalen Überschwang hineinläuft und die Euphorie sodann nicht mehr weiter getragen wird. Die letzten Bullen, die letzten Käuferschichten haben dem Markt in dieser Interpretation einer langen weißen Kerze einen finalen Schub nach oben gegeben. Doch anschließend fehlen einfach neue Käufer und der Euphorie folgt unweigerlich die Ernüchterung.
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DOW JONES Monthly
Auch die sich derzeit bildende lange weiße Monatskerze Oktober im DOW JONES mahnt somit zur Vorsicht! Einen weiteren Hinweis auf ein mögliches Ende der Aufwärtsbewegung in den kommenden Wochen zeigt die Trendanalyse im DOW JONES auf. Der Index ist seit Anfang 2016 kräftig angestiegen und notiert nun an der oberen Begrenzung eines langfristigen, seit Ende 2011 bestehenden Aufwärtstrendkanals. Somit wäre das Aufwärtspotenzial kurzfristig abgebaut und eine Konsolidierung als auch ein kräftiger Abprall am gegenwärtigen Niveau sind einzuplanen. Warnsignale zeigen auch die breiteren US-Indices S&P 500 sowie der NASDAQ 100. Der S&P 500 spiegelt ebenso wie der DOW JONES seit rund drei Wochen eine Phase der beschleunigten Aufwärtsbewegung mit teils langen weißen Kerzen wider, die auf eine Euphorie im Markt hindeuten können, auf einen kräftig überkauften Markt. Mahnend ist auch das langfristige Chartbild des NASDAQ 100 mit einer Keilformation seit Mai 2017.