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    DAX-Sentiment  1571  0 Kommentare Sensation statt Kapitulation


    • Podcasts (mp3)


    • TecDAX lässt sich nicht beirren

    12. August 2009. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Zugegeben: Wir sind vom Ergebnis der heutigen Sentimenterhebung, die wir mit der Börse Frankfurt durchgeführt haben, ausgesprochen überrascht. Denn entgegen vieler Erwartungen hat der Optimismus beim DAX, gemessen an unserem Bull/Bear-Index, den niedrigsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im August 2002 verzeichnet. Dabei ist nicht nur das ohnehin schon relativ gering bevölkerte Bullenlager noch einmal drastisch ausgedünnt worden. Vielmehr hat sich die Gruppe der Pessimisten um die gleiche Anzahl erhöht, was nicht nur auf Gewinnmitnahmen, sondern auch noch auf anschließende Sicherungen bzw. neue Short-Engagements schließen lässt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hat der DAX auch deswegen von der Spitze am vergangenen Freitag mehr als drei Prozent (im Wochenvergleich 2,1 Prozent) seines Wertes verloren.

    Das Ergebnis der heutigen Erhebung ist deswegen so überraschend, weil es in starkem Gegensatz zu den Kommentaren in den Fachmedien seit der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten steht. Selbige waren ja immerhin für viele Analysten der letzte noch fehlende Beleg dafür, dass die Krise bereits im Juli ihren Tiefpunkt erreicht haben könnte. Natürlich sollte man derartigen punktgenauen Analysen skeptisch gegenüberstehen. Denn das Instrumentarium, mit denen jetzt eine V-förmige Rezession vielerorts als wahrscheinlichste Option gesehen wird, ist vermutlich immer noch das gleiche, mit dem man auch schon die Krise nicht rechtzeitig und schon gar nicht in ihrem Ausmaß erkennen konnte. Warum sollten Instrumente, die schon in „normalen“ Marktsituationen nicht richtig funktionieren, ausgerechnet jetzt besser und noch genauer arbeiten?

    Vielleicht haben die Pessimisten auch deshalb nicht ihre Meinung geändert, weil wegen einiger unter dem Strich besser als erwartet ausgefallener Wirtschaftsdaten auch gleich schon wieder das Ende des Niedrigzinszyklus und der quantitativen Lockerungsprogramme von der fernen in die nähere Zukunft verrückt wurden. Dies ist umso erstaunlicher, weil man davon ausgehen kann, dass die großen Zentralbanken aufgrund ihrer Erfahrungen früherer Krisen eines bestimmt nicht möchten: Mit einer überstürzten Exit-Strategie die sich erholende Konjunktur in einem frühen Stadium mit steigenden Zinsen abzuwürgen.


    • 11.15 Uhr auf n-tv

    • 14.10 / 18.05 Uhr auf DAF

    Der anhaltende Pessimismus verdeutlicht also, dass die von uns befragten mittelfristig orientierten Akteure keineswegs kapituliert, sondern möglicherweise auch noch zu den bereits bestehenden Engagements bei steigenden Kursen dazugemischt haben. In diesem Zusammenhang wäre vielleicht auch noch zu erwähnen, dass es lediglich im August 2005 ein marginal besser gefülltes Bärenlager

     als heute gab,

     allerdings bei gleichzeitig mehr Bullen. Auch dieses Mal spricht vieles für eine Fortsetzung des bereits bestehenden Aufwärtstrends. Und das mit möglicherweise steigender Volatilität. Denn die Einstandspreise, der Break-even, der Bären dürften bei aller Gewöhnung an die neue Situation im Schnitt nicht viel höher als 5.100 DAX-Zähler liegen, bei denen wir demzufolge Nachfrage erwarten. Viel gefährlicher ist allerdings die Kraft, die eine Short-Squeeze kapitulierender Baissiers hervorbringen würde. Deren Potenzial beinhaltet aus heutiger Sicht eine Dax-Steigerung von 8 bis 10 Prozentpunkten.

    Joachim Goldberg, cognitrend


    • Erhebungsregeln für Stimmungsindikatoren

    • Alle Analysen des DAX- und TecDAX-Sentiment

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