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     1273  0 Kommentare Baidu profitiert vom Google-Streit mit China

    Während der Internetkonzern Google wegen Zensur und Hackerangriffen mit dem Rückzug aus China droht, profitiert die Aktie der Suchmaschine Baidu.

    Im Streit zwischen dem Internetkonzern Google und der chinesischen Regierung um die anhaltende Zensur bleiben beide Parteien unnachgiebig. Ausländische Internetfirmen müssten sich bei ihrer Tätigkeit in China an chinesische Gesetze halten, sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Jiang Yu. Gleichzeitig kündigte Google an, sich als letzte Konsequenz aus dem chinesischen Markt zurückzuziehen.

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    Von der Rückzugsdrohung profitieren derweil einheimische Konkurrenten wie Baidu oder Tencent. Derzeit hält Google noch etwa 20 Prozent am chinesischen Markt und liegt damit auf dem zweiten Platz hinter der einheimischen Internetsuchmaschine Baidu mit einem Marktanteil von fast 76 Prozent.
    Viele Anleger erwarten nun, dass vor allem Baidu durch ein Ausscheiden von Google gestärkt würde. Die Baidu-Aktie ging gestern mit einem dicken Plus von 13,7 Prozent auf 439,48 Dollar aus dem US-Handel - ein neues 52 Wochenhoch.

    Auch das chinesische IT-Unternehmen Tencent dürfte ein Stück vom Kuchen abbekommen. Das Unternehmen ist mit der Tochter SoSo auf dem Suchmaschinenmarkt tätig und hält laucht iResearch einen Marktanteil von 2,9 Prozent.

    Tencent baut seit Anfang vergangenen Jahres seinen Technologie- und Dienstleistungsbereich massiv aus. Die Analysten der Citigroup sind davon überzeugt, dass das Unternehmen seinen Marktanteil ausbauen dürfte. Das Kursziel wurde auf 172 HK-Dollar angehoben. Die Kaufempfehlung "buy" wird beibehalten.
    Ebenfalls angehoben wurde das Kursziel durch Credit Suisse. Hier geht es von bisher 167 HK-Dollar auf jetzt 193 HK-Dollar nach oben. Die Tencent-Aktie konnte sich im Vormittagshandel um 1,1 Prozent auf 172,80 HK-Dollar verbessern. Mit 174,40 HK-Dollar erreichte sie zwischenzeitlich ein neues Allzeithoch. Vor einem Jahr bekam man die Aktie noch für einen Preis von etwa 60 HKD.

    Eine Einigung im Streit zwischen Google und China ist unterdessen nicht in Sicht. Die Auseinandersetzung wurde laut dem Internetkonzern durch massive Hacker-Angriffe aus China hervorgerufen. Nach einem Bericht des amerikanischen Magazins „Wired“ sollen 33 weitere amerikanische Firmen ebenfalls angegriffen worden sein - unter ihnen Finanzfirmen und mindestens ein größeres Rüstungsunternehmen. Die Angreifer hätten es unter anderem auf wichtige Quellcodes von Programmen abgesehen.

    Zu den Vorwürfen über Hacker-Angriffe auf Google aus China wiederholte die Sprecherin des Außenministeriums nur die übliche Aussage: "Die chinesische Regierung lehnt Cyber-Attacken ab." China "verwaltet das Internet nach dem Gesetz und unsere Maßnahmen entsprechen internationaler Praxis", sagte Jiang Yu. "Wir heißen ausländische Internetfirmen willkommen, in China gemäß den Gesetzen tätig zu sein." Ungeachtet der Zensur, durch die beispielsweise auch Internetseiten wie facebook oder youtube ständig gesperrt sind, beschrieb die Sprecherin das Internet in China als "offen".

    Leiden würden unter einem möglichen Google-Rückzug aus China vor allem die Internet-User. "Chinesische Internetnutzer werden die Opfer sein, wenn Google geht", sagte Guo Ke, Professor für Kommunikation an der Universität in Shanghai, der chinesischen Tageszeitung China Daily. Für die Regierung würde es keinen Unterschied machen, ob Google weiter in China tätig ist oder nicht. Umgekehrt würde Google mit dem Rückzug aber einen großen wirtschaftlichen Verlust hinnehmen müssen. "Es ist fast unmöglich für Google sich aus China zu verabschieden. Die chinesische Regierung wird auf der anderen Seite nicht von ihrem Standpunkt abweichen und die Zensur beenden", so Guo.

    Eine chinesische Journalistin, die nicht namentlich genannt werden möchte, sagte Euro am Sonntag Online, sie glaube nicht, dass der Rückzug der Suchmaschine großen Einfluss auf den Alltag der Chinesen haben werde: "Es gibt in China mittlerweile viele andere Suchplattformen, die ähnlichen Service anbieten. Ich mache mir vielmehr Sorgen um die anderen Google-Angebote, wie Google Map, Google Earth oder das Emailprogramm Gmail." Diese könnten nicht so leicht ersetzt werden.

    Zudem erklärte sie, hätten sich chinesische Google-Angestellte bereits anonym an die Presse gewandt, um der Sorge um ihren Arbeitsplatz Ausdruck zu verleihen. Google beschäftigt 700 Mitarbeiter in China. Die meisten von ihnen hielten einen positiven Ausgang der Verhandlungen zwischen der Regierung und Google derzeit für eher unwahrscheinlich. (dm, EMFIS.COM)


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