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    STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - Bonds Weekly KW 12-2010

    Ratingagentur Fitch stuft Portugal herab

    In der vergangenen Woche sorgten Portugal, Griechenland und Dubai für Bewegung am Anleihenmarkt. Akzente setzten auch einige Konjunkturdaten. Gegenüber dem Schlussstand der Vorwoche präsentierte sich der Bund-Future per Saldo etwas leichter.

    Zum Wochenstart konnte der Bund-Future Kursgewinne verbuchen. Marktteilnehmer machten sich Sorgen, dass so schnell keine konkreten Hilfen für Griechenland beschlossen werden und die finanziellen Probleme des Landes weiter zunehmen. Zumal in den kommenden Monaten griechische Staatsanleihen fällig werden.

    Analog zu den Aktienmärkten – und damit eher unüblich – ging es mit dem Anleihenbarometer am Dienstag moderat nach oben. Die Zahlen vom US-Immobilienmarkt fielen erwartungsgemäß schwach aus, hatten aber kaum Einfluss auf das Geschehen an den Märkten.

    Am Mittwoch hat die Herabstufung der Kreditwürdigkeit für Portugal durch die Rating-Agentur Fitch für eine negative Überraschung gesorgt. „Der Konsolidierungsplan Portugals wird von Fitch aber als glaubwürdig eingestuft. Eine Gefahr von Liquiditätsengpässen sieht die Ratingagentur auch nicht”, berichtet Sabine Traub, Leiterin des Anleihenhandels an der Stuttgarter Börse. Die Einstufung bei nunmehr AA- hat die Märkte dann auch nicht nachhaltig belastet. Vielmehr sorgte der ifo-Index mit einem kräftigen Anstieg für gute Stimmung.

    Der sichere Hafen der Anleihen war am Donnerstag nicht gefragt. Die Einigung auf eine Notfallhilfe für Griechenland beim EU-Gipfel sorgte für gute Laune am Aktienmarkt, so dass der DAX auf ein neues Jahreshoch stieg. Demnach sollen die Helenen, falls das Land keinen Zugang mehr zum Kapitalmarkt hat, gemeinsam von den Ländern der Eurozone und dem IWF Kredite bekommen. Für Erleichterung sorgte auch der Plan des Emirats Dubai für den Schuldenabbau des Konglomerats Dubai World. Per Saldo verlor der Bund-Future am Donnerstag 66 Zähler.

    Am Freitagmorgen notierte das Anleihenbarometer wenig verändert. Am Nachmittag steht noch das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan auf der Agenda. Zudem stehen die Reden mehrerer EZB-Vertreter an und auch aus den Reihen der US-Notenbank Fed werden sich Vertreter zu Wort melden.

    Anlegertrends: Emirat Dubai legt Plan für Schuldenabbau vor

    Das Emirat Dubai hat seine Pläne für die Restrukturierung des hoch verschuldeten Konglomerats Dubai World und den dazu gehörigen Immobilienentwickler Nakheel vorgelegt. Der Plan laufe über acht Jahre und werde dazu führen, dass Nakheel komplett in Staatsbesitz übergehe. Mit der neuen Unterstützung sollten schließlich alle Nakheel-Anleihen vollständig zurückgezahlt werden, teilte die Regierung Dubais am Donnerstag mit. Zudem sollen die Schulden von Dubai in Höhe von 14,2 Milliarden Dollar (10,6 Milliarden Euro) komplett begleichen werden. Geplant ist demnach eine Umschuldung durch die Ausgabe zwei neuer Anleihen, die in fünf und acht Jahren fällig würden. 8,9 Milliarden Dollar Schulden des Fonds bei der eigenen Regierung sollten zudem in eine Kapitaleinlage umgewandelt werden, weshalb sie nicht mehr zurückgezahlt werden müssen. Die Regierung des Emirats will außerdem weitere 1,5 Milliarden Dollar für Dubai World zuschießen, um die Umschuldung zu ermöglichen. Die in Stuttgart handelbare Anleihe hat sich am Donnerstag fast verdoppelt und auch die Anleihe der staatseigenen Dubai Holding konnte rund 10 Prozent zulegen.
    Gute Umsätze finden seit einigen Tagen in einer Rabobank-Anleihe statt. Die niederländische Bank ist mit einer kleinen Revolution an den Markt gekommen. Die Anleihe ist bei zehnjähriger Laufzeit mit einer Verzinsung von 6,875 Prozent ausgestattet. „Diese vergleichsweise höhere Verzinsung ist allerdings an die Entwicklung des Eigenkapitals der Rabobank geknüpft. Fällt das Eigenkapital der Bank im Verhältnis zu ihren risikogewichteten Aktiva unter sieben Prozent, verliert die Anleihe 75 Prozent ihres Nennwerts. Anleger würden also nur noch 25 Prozent des eingesetzten Kapitals zurückbekommen” erklärt die Anleihenhändlerin Claudia Smetko. Die kleinste handelbare Einheit beträgt 50.000 Euro nominal (WKN: A1AU0V).

    Der Chemie- und Pharmakonzern Merck hat eine neue Anleihe in drei Tranchen emittiert, die seit dieser Woche auch in Stuttgart handelbar sind. Die erste Tranche mit zweijähriger Laufzeit, die sich mit 2,125 Prozent verzinst (WKN: A1C981), sowie eine zehnjährige Tranche mit einem Kupon von 4,5 Prozent (WKN: A1C983). Gute Umsätze waren in der dritten Tranche mit fünfjähriger Laufzeit und einem Verzinsung von 3,375 Prozent zu verzeichnen (WKN: A1C982). Alle drei Produkte sind mit einer privatanlegerfreundlichen Stückelung von 1.000 Euro nominal ausgestattet.
    Seit Mittwoch ist das Land Polen mit einer neuen Anleihe vertreten. Die Neuemission verzinst sich mit einem festen Kupon von 3,75 Prozent und wird am 29. März 2017 fällig. Kleinste handelbare Einheit und zugleich auch Mindeststückelung sind 1.000 Euro nominal (WKN: A1AVCM).
    Zum Wochenausklang ist auch die neue Anleihe der Deutschen Postbank in Stuttgart handelbar (WKN: A0WMBH). Der feste Kupon liegt bei 3,375 Prozent, die Anleihe wird am 31. März 2020 fällig. Mindeststückelung und kleinste handelbare Einheit liegen bei 1.000 Euro nominal.
    Der Medienkonzern Vivendi steuert ab Montag eine siebenjährige Anleihe bei. Der feste Kupon beträgt vier Prozent. Bei 750 Millionen Euro liegt das Emissionsvolumen, die kleinste handelbare Einheit beträgt 50.000 Euro nominal (WKN: A1AVG8)

    Video Center
    Auf der Internetseite https://www.boerse-stuttgart.de/videocenter finden Sie Interviews mit Experten zum aktuellen Marktgeschehen und Berichte über die neuesten Anlegertrends an der Börse Stuttgart.

    Quelle: boerse-stuttgart AG

    (Für den Inhalt der Kolumne ist allein boerse-stuttgart AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)


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