CENTROTEC Aktie

Überlegung zu den steuerlichen Rahmenbedingungen eines Squeezeout für G. + M. Krass:
Sofern die Eheleute Krass ihre Centrotec-Aktien im Privatvermögen halten – wovon ich wegen der Steuerfreiheit von Aktiengewinnen in der Schweiz ausgehe - , müssten sie diese ja für einen verschmelzungsrechtlichen SO (ab 90%) zunächst auf eine deutsche Kapitalgesellschaft (AG, KGaA oder SE) übertragen. Der Gewinn aus dieser Übertragung der Aktien wäre für sie (weil Wohnsitz = Schweiz) steuerfrei.
Ab diesem Zeitpunkt wären die Aktien dann allerdings in Deutschland steuerbehaftet. Wenn das Vermögen aus der inländischen aufnehmenden KapGes nach dem SO wieder in die Schweiz "zurückkehren" soll, käme es in Deutschland (z.B. durch Liquidation, Ausschüttung oder Sitzverlegung/Entstrickung) zur Besteuerung der stillen Reserven (Differenz zwischen dem dann aktuellen Verkehrswert und vorherigem Wert der Centrotec-Aktien im Zeitpunkt der Übertragung auf die inländische KapGes). Das könnte dann durchaus eine Steuerlast in Millionenhöhe bedeuten.
Es wäre steuerlich also im Interesse der Eheleute Krass, ihre Centrotec-Aktien schon schon VOR einem (verschmelzungsrechtlichen) SO mit einem möglichst hohen Wert auf eine inländische KapGes zu übertragen. Naheliegend wäre dann, den Wert (=Aktienkurs) durch gezielte Aktienkäufe oder ein hohes Rückkaufangebot in die Höhe zu treiben.
Einen aktienrechtlichen SO (ab 95%) könnte G. Krass zwar auch als ausländische Privatperson durchführen, aber ich denke nicht, dass er auf absehbare Zeit die 95% erreichen wird.
Habt ihr dazu Meinungen/Anmerkungen/Korrekturen?

Hi zusammen,

sensationelles Rückkaufergebnis! Das war wahrlich eine Kapitulationsergebnis und man sieht, welchen Unterschied es macht

a) den vollen 10% Aufschlag zu bieten
b) runde 50 EUR zu bieten
c) wenn der Kurs niemals während des Angebotszeitsraums den Bietpreis erreicht ("gedeckelt wird")
d) man darauf hoffen kann, später wieder billiger zurückkaufen zu können

Das Ergebnis gleicht einer 1 EUR Sonderdividende, vielen Dank @Guido!

Mein Ratschlag @Guido: das Eisen jetzt schmieden, solange es noch heiß ist! D.h., ich an seiner Stelle, würde nun quasi 'sofort' ein weiteres ARP hinterherschieben. Denn wenn im März Kapitulationsstimmung herrschte, wird diese im April oder Mai nicht sofort verflogen sein. Im Gegenteil. Biete jetzt zeitnah nochmals 55-57,20 € - gern auch nur für rund 400 k - und suggeriere damit "jetzt den Nichteinreichungsfehler von dereinst korrigieren" und schwups, ich bin mir ziemlich sicher, da würde nochmals ein erheblicher Teil zusammenkommen. Das diesmal dann eher geringe Bietvolumen wird zusätzlich Unsicherheit schaffen, den Kurs ganz natürlich deckeln und "Knappheit" suggerieren. Die perfekten Rahmenbedingungen für ein gutes Annahmeergebnis.

Also Guido, please do it again! Versprochen, ich denke dann auch für meine 100k nochmal scharf darüber nach, schließlich gibt es in der Tat hervorragende Anlagealternativen. Ich sag nur Bitcoin, Ether oder manch Immoaktie zu unter 50% des NAVs (um nur einige wenige zu nennen). Du willst es, wir wollen es, let's come togeher! Right now. Oh yeah.

(ich überlege ihm diesen Beitrag auch an seine Emailadresse zu schicken, wobei ich eigentlich zuversichtlich bin, dass es ihn auch hier erreicht)

ja jedem seine meinung, die erfahrung lehrt anderes und bisher hat krass alles richtig gemacht, sobald der kurs steigt gibt es wieder abgabewillige.
DER einzige Grund, den ich sehe, warum Krass sich beeilen könnte, nein eigentlich sind es zwei,
entweder steigt der Wert des ariston pakets stark im wert oder der guido macht mit dem cash das megainvestment.

Ansonsten glaube ich nicht an einen verschmelzungsrechtlichen SO, sondern an einen aktienrechtlichen, dh. 95% und wie schon erwähnt, auch wenn im "vorerwerb" sogar der FV bezahlt wird, ist es von vorteil, da diese aktien im spruchverfahren dann nicht mehr teilnehmen und das eventualrisiko erhöhung samt zins eliminiert wird.

Guido hat aktuell alle zeit der Welt, weil er sowieso schalten und walten kann wie er will und die sdk/dsw/xitter-crowd und vereinzelte stimmen hier waren ja überzeugt, dass keine 100k angedient werden und mit leicht ansteigendem Kurs wird die Abgabebereitschaft auch wieder weiter steigen.

Es ist doch immer das gleiche, die die am lautesten schreien, meine aktien bekommt der niemals zu dem preis, sind dann die ersten die verkaufen, wenn sie die geduld verlieren.

Nochmals meine These, den SO gibt es nur, wenn der Markt die Aktie in Richtung Substanzwert/Fair Value kauft.

Mich wundert die geringe Andienungsquote. Ich hatte angenommen, dass die Notlage bei einigen Nebenwerte- und Spezialfonds größer wäre.

Mit 472.522 Stück ist es nur unwesentlich mehr als im Programm vom 27.3.2023 bis 25.4.2023. Damals wurden 428.907 Aktien zu einem Angebotspreis von 57,20 Euro angedient. Dazwischen lag noch das Delisting-Angebot, bei dem das Angebot ebenfalls von Centrotec SE abgegeben wurde. Im Dezember 2023 wurden für 44,00 Euro ganze 14.915 Aktien angedient. Mit dem jetzt ausgelaufenen Angebot sind also noch 12.251.582 Aktien ausstehend.


@TraderX, Beitrag 6.540:
Hier gebe ich zu bedenken, dass die natürliche Person Guido Krass (bzw. Ehefrau) die Aktien persönlich hält. Bei einer Quote von 90% ist nur ein verschmelzungsrechtlicher Squeeze Out möglich. Die Centrotec SE lässt sich aber weder juristisch noch pysikalisch auf den Körper von Guido Krass verschmelzen. Dazu bräuchte es eine Rechtsperson, die natürlich gegründet werden kann.

Als natürliche Person braucht die Familie Krass insgesamt 95%. Das bedeutet, dass jetzt noch 1,1 Mio. Aktien fehlen würden, abzüglich der auf der HV nicht gemeldeten und der über Blocktransaktionen von Familie Krass erworbenen Aktien.

Wie schon geschrieben, reche ich mit der zügigen Genehmigung eines weiteren ARP, wobei durch die geringe Annahmequote jetzt immer noch ein Rückkauf von 400.448 Aktien möglich wäre, was nur geringfügig unterhalb der jeweils letzten beiden Annahmestückzahlen läge. Es ist also durchaus auch denkbar, dass die Verwaltung auf der kommenden HV zunächst keine weitere Rückkaufgenehmigung einholt, auch wenn das den Handlungsspielraum natürlich theoretisch einschränken würde. Für 1,1 Mio. Aktien bräuchte es bei diesen Preisvorstellungen nach meiner Einschätzung noch mindestens zwei, eher drei Rückkaufprogramme. Allerdings alles im Rahmen einer einzigen Genehmigung durch eine HV.

Grundsätzlich macht es auch keinen Sinn zu 90% einen SQO durchzuführen, da die Aktie deutlich unter dem IDW S1-Wert notiert und somit jeder einzelne Kauf am Markt lohnt. Das gilt theoretisch für 100% minus eine Aktie. Außerdem wird Guido Krass zitiert, auf der letzten HV gesagt zu haben, dass es in Zukunft weder Dividenden noch einen SQO geben wird. Das würde ich zunächst mal auch nicht als Nebelkerze abtun und mit dieser Aussage grundsätzlich erstmal kalkulieren.

Werden alle Aktien nun eingezogen, beträgt das Grundkapital noch 12,25 Mio Aktien.
Sicher Guido Krass und seiner Frau und seinen Firmen zuzurechen waren auf der letzten Hauptversammlung 10,54 Millionen Stücke. Damit hat Guido Krass auf jeden Fall 86,05 % oder mehr. Wir nähern uns also der 90 % Marke ab der ein Squeeze Out möglich ist.

ENTROTEC SE

Brilon

Mitteilung des Endergebnisses des öffentlichen Aktienrückkaufangebots

Das auf den Erwerb eigener Aktien gerichtete, am 4. März 2024 im Bundesanzeiger veröffentlichte Aktienrückkaufangebot der CENTROTEC SE wurde bis zum Ablauf der Annahmefrist am 21. März 2024 (24:00 Uhr MEZ) für insgesamt 472.522 CENTROTEC-Aktien angenommen.

Das Aktienrückkaufangebot der CENTROTEC SE bezog sich auf den Erwerb von bis zu 872.970 auf den Inhaber lautenden Stückaktien der CENTROTEC SE zum Angebotspreis von EUR 50,00 je Aktie.

https://t.co/v762ln5ecz

Mir sind 2 Adressen bekannt, die zusammen in etwa 100k STK eingereicht haben. Meine Vermutung geht inzwischen so weit, dass die centrotec eine ls invest 2.0 wird und sich die retail crowd vermutlich in 10 Jahren auf X und co sich noch über den Substanzwert und den kommenden squeeze out geifert.
Die ganze Strukturmassnahmen-kiste hat seit der delisting-moeglichkeit eine schiefe Ebene für die Minderheiten bekommen. Es gab in 2020/2021 ein kurzes aufflackern mit Fällen, die funktioniert haben (man, vtg, Audi, rib), seit dem bgh-urteil zu WCM und der darin vertretenen Auffassung, dass der 3m Schnitt ein sehr guter, wenn nicht der optimale schätzer für den wahren Unternehmenswert ist, herrscht absolute Dürre bei Bewertungsgutachten. Der Treppenwitz an der Geschichte ist, dass der FAUB sich komplett gegen diese Sichtweise stellt und den Ertragswert als die Ultima Ratio der Unternehmensbewertung ansieht, allerdings liefern die Mitglieder des FAUB, allen voran die Helden von Ebner Stolz ein Großaktionärs-Gefälligkeitsgutachten nach dem anderen ab und die Gerichte sind in den Spruchverfahren nur mehr daran interessiert, ein Urteil zu fällen und wischen die berechtigten Kritikpunkte der Bewertungsgutachten seitens der Antragsteller mit dem Verweis auf den 3m Schnitt vermehrt von Tisch.
Dass zunehmend kaum jemand mehr einen Pfifferling auf Nachbesserungen gibt, ist am marginalen Aufschlag, der bei aktuellen Fällen auf den SO-preis bezahlt wird erkennbar bzw. wird auch dadurch verdeutlicht, dass die meisten BGAV - Fälle, welche noch im Spruchverfahren sind und somit mit 5% über dem Basiszins verzinst werden, mit marginalen Aufschlag auf den andienungsfloor handeln...