catocencoris schrieb 01.07.24, 21:43
Nun auch im Handelsblatt:
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"Wie Eberle in Augsburg den Turnaround schaffen will"
Das Augsburger Traditionsunternehmen Eberle präsentiert bei der Hauptversammlung seine Zukunftsstrategie. Dabei spielt der Umzug des Standorts eine zentrale Rolle.
Hinter dem Augsburger Traditionsunternehmen Eberle, 100-prozentiges Tochterunternehmen der Greiffenberger AG, liegt ein schwieriges Jahr. Das zeigt die Bilanz des Geschäftsjahres 2023, die am Dienstag den Aktionären präsentiert wurde. „2023 war hart, 2024 wird auch herausfordernd“, berichtet Gernot Egretzberger, Geschäftsführer der J.N. Eberle & Cie. GmbH, bei der Hauptversammlung.
Eberle verzeichnet Umsatzrückgang
Der Umsatz ging von 72,9 (2022) auf 63 Millionen Euro (2023) zurück. Das vorläufige Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ist von 4,6 auf 0,4 Millionen Euro gesunken. Das Unternehmen schloss das Geschäftsjahr mit einem Verlust von zwei Millionen Euro ab.
Egretzberger nennt die Gründe dafür. Die Unsicherheit im Hinblick auf die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung führe dazu, dass die Kunden ihre Lagerbestände abbauen. Das mache sich in den Auftragsbüchern von Eberle deutlich bemerkbar. „Wir halten mit Effizienssteigerungs- und Wachstumsprojekten dagegen“, berichtet Egretzberger. Ein sechsstufiger Zukunftsplan soll den Turnaround bringen.
Egretzberger plant alle drei Produktbereiche – C-Stahl, Bimetall und Sägebänder – zu stärken und die Herstellungskosten zu senken. Mit seiner Zukunftsstrategie 2030 sei ein Jahresumsatz von 100 Millionen Euro möglich. „Im täglichen Bedarf treffen Sie immer wieder auf unsere Produkte, ohne es vielleicht zu wissen“, erklärt er. Der Stoßdämpferstahl von Eberle lässt sich zum Beispiel in einem Drittel aller Autos finden. Egretzberger betont die drei USPs von Eberle: „Wir haben hochqualifizierte Mitarbeiter, unsere Marke strahlt Verlässlichkeit aus und wir pflegen langjährige Kundenbeziehungen.“
Egretzberger setzt auf KI
Daher blicke er zuversichtlich in die Zukunft. Für 2025 erwarte er deutlich mehr Umsatz. Eberle konnte 2024 schon ein paar neue Kunden gewinnen, berichtet er. Teil der Zukunftsstrategie ist auch das Thema Künstliche Intelligenz. Egretzberger war zuletzt viel in Asien unterwegs. „Dort wird sechs Tage die Woche gearbeitet. Die Unternehmen brennen dafür, etwas zu erreichen und wir sprechen hier von einer 35-Stunden-Woche“, erzählt Egretzberger. Daher will er künftig auf neue Technologien setzen. „KI macht es uns möglich, einen großen Sprung nach vorne zu machen“, ist Egretzberger überzeugt.
Eberle zieht nach Lechhausen
Der größte Baustein der neuen Strategie ist der Umzug. Seit 1885 ist Eberle im Augsburger Stadtteil Pfersee ansässig. Damit soll bald Schluss sein. Der Produktionsstandort mitten in der Stadt in einem denkmalgeschützten Gebäude sei mit Blick auf Effizienz und Nachhaltigkeit nicht mehr zeitgemäß und habe das Wachstum beschränkt.
„Wir haben insgesamt 24 mögliche Standorte geprüft und uns schließlich für Lechhausen als die beste Variante für alle Stakeholder entschieden“, erklärt Egretzberger. Eberle hat sich für einen Greenfield-Standort entschieden, der von einem Immobilienentwickler realisiert wird. Der Baustart für „Eberle 2“ ist für 2025 geplant, der Umzug für Ende 2027. „Was Herr Egretzberger in seiner kurzen Zeit (Anm. d. Redaktion: Egretzberger ist seit 2022 Geschäftsführer von Eberle) erreicht hat, stimmt mich positiv für die Zukunft“, sagt einer der Aktionäre bei der Hauptversammlung.
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Quelle: https://www.b4bschwaben.de/b4b-nachrichten/augsburg_artikel,-wie-eberle-in-augsburg-den-turnaround-schaffen-will-_arid,271810.html
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