Hallo,
Ich will nicht zu viel schreiben. Herr Holger Steffen von SMC-Research war auch im Call. In der Regel enthalten seine Research Updates einen recht umfangreichen Bericht.
Hier der Link zu den Folien:
https://www.blue-cap.de/app/uploads/2024/03/blue-cap-ag-prel…
Anbei eine (teilweise KI-generierte) Zusammenfassung basierend auf meinem Mitschrieb: Die Kernaussagen zum Earnings Call von Blue Cap für das Jahr 2023 und den Ausblick auf 2024 können wie folgt zusammengefasst werden:
Herausforderungen 2023: Das Jahr wurde durch das schwierige gesamtwirtschaftliche Umfeld, den Wechsel im CEO-Posten und die Nichterfüllung der Erwartung einer wirtschaftlichen Erholung im zweiten Halbjahr geprägt.
Geschäftszahlen 2023: Blue Cap meldete für 2023 einen Konzernumsatz von 273 Millionen Euro und eine EBITDA-Marge von 8,5 %. Trotz eines herausfordernden Jahres, geprägt von gesamtwirtschaftlichem Gegenwind und einem Managementwechsel, wurden solide Zahlen erreicht.
Stabilitäts- und Wachstumsmaßnahmen: Trotz der Herausforderungen hat Blue Cap Maßnahmen zur Stärkung der Unternehmensgruppe eingeleitet, die eine Stabilisierung und teilweise Verbesserung der Geschäftszahlen ermöglichten. Turnaround-Maßnahmen in den Portfoliounternehmen und Kompensationsvereinbarungen mit Kunden im Plastik-Segment führten zu einer Verbesserung der EBITDA-Marge.
Segmententwicklung: Während das Segment Business Services Wachstum verzeichnete, gingen die Segmente Plastics und Adhesives & Coatings beim Umsatz zurück. Bei letzterem führten Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungsmaßnahmen zu einer stark verbesserten EBITDA-Marge.
Finanzielle Stabilität: Blue Cap konnte das Net Working Capital verbessern und die Cash-Situation stabil halten. Die Eigenkapitalquote und die Verschuldung blieben konstant, während die Nettoverschuldung um 11 Mio. € reduziert werden konnte, teils auch durch Factoring.
Portfolio-Update und All-Weather-Strategie: Es wurde eine Cash- und Liquiditätsorientierte Unternehmensführung umgesetzt, ohne Zukunftspotenziale zu opfern. Dies beinhaltete eine Reduzierung der Nettoverschuldung und eine Fokussierung auf Working Capital und Effizienzsteigerung.
Ausblick 2024: Für 2024 erwartet Blue Cap eine Fortführung der positiven Dynamik des vierten Quartals 2023, mit einer Verbesserung der Profitabilität (EBITDA) bei leicht höherem Umsatz im Vergleich zu 2023. Die All-Weather-Strategie soll beibehalten werden, mit einem Fokus auf Rohertragssteigerung und Exit-Readyness für Portfoliounternehmen.
Langfristige Ziele und Strategien: Blue Cap strebt bis 2026 ein NAV-Niveau von 60 Euro pro Aktie an, setzt auf die erfolgreiche Umsetzung von Turnaround-Maßnahmen und plant ein bis zwei Unternehmensverkäufe sowie Akquisitionen im Jahr 2024. Zum Jahresende soll der NAV erstmal noch einmal sinken. Das liegt daran, dass das gute Jahr 2022 aus der Bewertung herausfällt, die Multiples gesunken sind und man für 2024 konservativ geplant hat. Zum ersten HJ 2024 soll der NAV aber aufgrund der guten Geschäftsentwicklung wieder steigen.
Insgesamt zeigt sich Blue Cap trotz der Herausforderungen im Jahr 2023 optimistisch für die Zukunft und plant, auf der Basis von Effizienzsteigerungen und strategischen Maßnahmen weiter zu wachsen und die Profitabilität zu verbessern.
Meine Highlights:
starke Geschäftsentwicklung: Bei Blue Cap laufen die Geschäfte aktuell gut. Sowohl das Q4 als auch der Jahresstart 2024 waren stark. In 2023 wurden erhebliche Kostensenkungsmaßnahmen umgesetzt, was sich vor allem bei Inheco, Neschen und Planatol bezahlt macht. Bei Con-Pearl hat sich die Auftragslage wesentlich verbessert. Es zeigen im Ausblick der Portfoliogesellschaften viele Pfeile nach oben. Bei Hy-Line ist der Auftragseingang weiterhin noch verhalten. Das soll im ersten Halbjahr 2024 noch anhalten. Danach müsste der Lagerabbau bei den Kunden aber abgeschlossen sein. Blue Cap scheint die Krise gut genutzt zu haben um das Portfolio wetterfest aufzustellen
Anstehende Transkationen: Auf Transaktionsseite scheint man kurz vor Abschluss zu stehen. So hatte Herr Eschweiler schon Maßnahmen bei den Zukäufen angekündigt. Das heißt er plant wohl schon recht fest damit, dass diese klappen. Da man aber in der Reihenfolge erst die Verkäufe tätigen wird bevor man die Zukäufe tätigt, scheinen auch diese schon recht sicher eingeplant zu sein. Meine Vermutung ist, dass die Con-Pearl einer der Exit Kandidaten ist. Das gesamte Segment Plastics (Con-Pearl und H&E war im NAV zum Halbjahr 2023 nur mit 50,7 Mio. € bewertet). Ich erhoffe mir, dass alleine Con-Pearl einen höhere Exit Erlös erzielt und das zu einem schönen Sondergewinn führt. Auf der Zukaufseite will Blue Cap Targets mit einem Umsatzvolumen von 20-200 Mio. € und einer EBITDA-Marge zwischen 0 und 5% akquirieren, also Firmen mit Restrukturierungspotenzial. Da die Preise für solche Firmen niedrig sind, kann ich mir vorstellen, dass viel Umsatz aus den Verkaufserlösen zugekauft werden kann. In Summe erwarte ich mir aus den Transaktionen ein starkes Wachstum und hohe Potenziale, abhängig davon, dass die Restrukturierung der Zukäufe gelingt.
Die Aussichten stimmen mich positiv. Auch der Insider-Kauf von Herrn Eschweiler ist ein gutes Zeichen.
Gruß,
Johannes