KoaV:
#713
"Wir werden das Baugesetzbuch in zwei Schritten novellieren. In den ersten 100 Tagen werden wir einen Gesetzentwurf zur Einführung eines Wohnungsbau-Turbos unter Berücksichtigung der kommunalen Planungshoheit vorlegen sowie Lärmschutzfestsetzungen erleichtern; zugleich werden die Vorschriften über den Umwandlungsschutz (§ 250 Baugesetzbuch) und die Bestimmung der Gebiete mit angespanntem Wohnungsmarkt um fünf Jahre verlängert. In einem zweiten Schritt werden wir eine grundlegende Reform zur Beschleunigung des Bauens vornehmen."
#740
"Zur Vergabe von Eigen- und Fremdkapital soll im Zusammenspiel von öffentlichen Garantien (zum Beispiel der KfW) und privatem Kapital ein Investitionsfonds für den Wohnungsbau aufgelegt und auch kommunale Wohnungsbaugesellschaften durch eigenkapitalentlastende Maßnahmen unterstützt werden. Wir wollen zudem die günstigen Finanzierungskonditionen des Bundes und die Expertise der Wohnungswirtschaft für schnelles und effizientes Bauen zusammenbringen und werden daher zeitnah durch eine Beteiligung des Bundes, zum Beispiel durch Garantien, die Finanzierungskosten so senken, dass gemeinsam mit der Wohnungswirtschaft in großer Zahl Wohnungen in angespannten Wohnungsmärkten für unter 15 EUR pro Quadratmeter entstehen können."
Quelle Nebenwerte Investor
Großer Artikel von Michael C. Kissig
Hier nur das Bullcase und Fazit!
Bullcase vs. Bearcase
STEICO ist stark positioniert und dürfte signifikant von einer möglichen Belebung der Baukonjunktur profitieren. Das soeben beschlossene Sondervermögen für Infrastruktur zielt zwar nicht auf den Wohnungsmarkt ab, dürfte die Konjunktur aber insgesamt beleben. Zudem hat die aus dem Amt scheidende Ampelregierung ihr erklärtes Ziel von 400.000 Neubauwohnungen pro Jahr meilenweit verfehlt, und die neue Bundesregierung dürfte viel daransetzen, die Wohnungsnot zu bekämpfen und entsprechende finanzielle Anreize setzen. Verbesserte Abschreibungs- und Steuerbedingungen wären ein erster und schnell zu realisierender Schritt, neue und zielgenauere Förderbedingungen ein weiterer. Die grundsätzlich steigende Nachfrage nach ökologischen und nachhaltigen Baustoffen bietet STEICO SE erhebliche Wachstumspotenziale. Andererseits ist der Markt stark umkämpft und hat mit Überkapazitäten zu kämpfen, was auch STEICO in den letzten Jahren zu spüren bekam.
Fazit:
Aus dem früher unbekannten Hidden Champion ist ein europäischer Marktführer geworden, der im internationalen Maßstab jedoch noch immer ein Neben wert ist. Auch der wieder deutlich gesunkene Börsenwert belegt dies. Andererseits ist Steico ein Qualitätsunternehmen des Deutschen Mittelstands, und die reduzierte Bewertungsebene macht die Aktie durchaus wieder interessant – sofern sich die Baukonjunktur wieder erholt, könnte Steico zu einer attraktiven TurnaroundSpekulation heranwachsen. Interessierte Anleger sollten dabei allerdings im Blick behalten, dass der Mehrheitsaktionär Kingspan eventuell eine Komplettübernahme anstreben könnte, an deren Ende die verbliebenen Kleinaktionäre ganz aus dem Unternehmen herausgedrängt werden könnten. Derartige Konstellationen sind nicht jedermanns Sache und stellen sowohl ein Risiko als auch eine Chance für hartgesottene Anleger dar.
Die durchschnittliche Bestandsmiete in Deutschland ist sicher nicht übertrieben hoch - auch in Großstädten nicht. Von ganz wenigen Ausnahmen wie München abgesehen. Allerdings sind die Neumieten für Bestandswohnungen teilweise extrem gestiegen. Wer wegen gesundheitlichen Gründen oder bei Eigenbedarfkündigung aus seiner Wohnung raus muss, der kann leicht das Doppelte an Miete zahlen müssen. Und DAS verunsichert die Menschen eben enorm.
Ich denke nicht das wir unterschiedliche Vorstellungen zur Lösung haben. Die kann nur in günstigeren Neubau- und Sanierungskosten liegen, die diese Aktivitäten anschieben. Deshalb ist man u a. In der Steico Aktie investiert.
Die noch aktuelle Bundesregierung mag da Vorarbeiten geleistet haben - aber am Markt ist es nicht angekommen. Herr Habeck selbst hat dies als Fehler der Regierung in einer Fernsehrunde angegeben - allerdings lag die Ressortzuständigkeit auch im Bauministerium. Hoffen wir das die Vorarbeiten mit der Gebäudeklasse E bald in realer Bautätigkeit ankommen. Und das der soziale Mietwohnungsbau auch in den Fokus der Bundesregierung kommt.
Unpassend möglicherweise, weil es sicher das Steicothema überfrachtet. Ich belasse es damit auch.
Geschmacklos? Sorry, klassischer Whataboutism. Genau wie das abgedroschene "Wohnungen sind keine Ware". Nö, aber ein Wirtschaftsgut bei der nicht eine Seite staatlich verordnet drauf zahlen muss. Bananen sind dann auch angesichts der Ausbeutung in der dritten Welt ein super Beispiel für fehlgeleitete Klientelpolitik. Vermutlich findest Du dann die gern von Grünen und Linken plakatierten Miethaiplakate passend und überhaupt nicht geschmacklos!
In der Überzeichnung der linken Forderungen den Anderen die Zeche zahlen zu lassen, ging es mir darum, dass es dem Gleichbehandlungsgrundsatz des Grundgesetzes widerspricht nur eine Gruppe auf Kosten anderer zu belasten und man das nicht auf Dauer zur Erreichung welcher Ziele auch immer fortsetzen kann. Ich habe den Eindruck Profitjäger7x hat das auch verstanden.
Im Übrigen sind die Mieten nicht übertrieben hoch. Das ganze mal am Beispiel der Weltstadt Berlin. Und Maren Kern ist nicht gerade für ihre kapitalistischen Umtriebe bekannt:
https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/berlin-ist-g%C3%BCnstig-bbu-chefin-h%C3%A4lt-nichts-von-vermeintlich-hohen-wohnkosten/ar-AA1zQlec?ocid=msedgntp&pc=U531&cvid=64cd319c36774fcf83398e97292b8c0f&ei=7
Ich denke für können uns abschließend darauf einigen, dass wir unterschiedliche Vorstellungen zur Lösung des Wohnungsproblems haben.
Ein völlig unpassender und geschmackloser Beitrag. Wohnraum ist kein Handelsprodukt wie Bananen. Wohnraum ist eine gesellschaftliche Frage. Wohnraum darf nicht so teuer sein, das man ihn sich vom Arbeitseinkommen nicht mehr leisten kann. Bzw. nur mit staatlicher Unterstützung leisten kann - der Staat hat andere Aufgaben und für soetwas kein Geld.
Und dieser Punkt ist in einigen Großstädten leider erreicht. In Großstädten wo es Arbeit, Bildung, benötigte Infrastruktur wie z.B. Dialyse gibt. Wo man deshalb eben nicht dorthin ziehen kann wo die Preise mangels dieser Faktoren niedrig sind und Wohnraum leer steht.
Das wäre wiederum Aufgabe des Staates das zu ändern. Sprich er müsste Menschen bei denen er das kann, in solchen Regionen ansiedeln. Wie man es mit der Ansiedlung von Bundesbehörden z.B. in strukturschwachen Gegenden Ostdeutschland macht. Asylunterkünfte müssten auch ganz gezielt nur noch in strukturschwachen Gegenden positioniert werden und nicht mehr auch in Großstädten. Gerade in den östlichen Bundesländern wo die Verrentungswelle früher und viel stärker kommt und besonders viele neue Arbeitskräfte benötigt werden. Das würde Druck auf die Mieten in Ballungsräumen nehmen.
Trotzdem ist eine verschärfte Mietpreisbremse dort notwendig, solange dort der Markt im Ungleichgewicht ist.
kann sein - Börsengeflüster sieht das ähnlich...
https://www.boersengefluester.de/steico-unter-wert-gehandelt/
Da wird mir ein wenig zu viel Pessimismus von Seiten der Firma in die Jahresmeldung gepackt. Das könnten Vorboten einer Komplettübernahme in diesem Jahr sein. Gut möglich dass man die Minderheitsaktionäre billig los werden will, bevor die Baukonjunktur Mitte 25 oder 26 wieder anzieht.
Quelle Vorstandswoche vom 16.12.24
Steico: Greift Kingspan 2025 zu?
CEO Aiveen Kearney im Fokus
Steico erzielte in den ersten neun Monaten 2024 einen Umsatz von 291 Mio. Euro. Das ist ein Plus von 3.1 %. Im 3. Quartal konnte trotz der angespannten Wettbewerbssituation eine Nachfragebelebung in einigen Märkten verzeichnet werden. Mit 100.3 Mio. Euro liegt der Q3-Umsatz um 5.7 % über dem 2. Quartal 2024 und 8.6 % über dem 3. Quartal des Vorjahres. Neben einem stabilen Geschäftsverlauf im deutschen Kernmarkt trugen vor allem die westeuropäischen Märkte zum Wachstum bei.
Die Ergebnisse konnten in der Neunmonats-Betrachtung ebenfalls zulegen. Das EBITDA steigerte sich um 45.9 % auf 69.1 Mio. Euro gegen über dem Vorjahreszeitraum. Beim EBIT konnte mit 47.9 Mio. Euro ein Plus von 86.4 % erzielt werden. Diese Entwicklung wird allerdings stark gestützt durch Erträge aus der Währungssicherung in Höhe von 25.6 Mio. Euro, Rechnungslegung nach HGB. Rechnen wir diesen Effekt aus dem EBIT heraus, dann wären operativ (EBIT) lediglich 22.3 Mio. Euro verdient worden. Die Marge: 7.7 %. Steico, der Weltmarktführer im Segment der Holzfaser-Dämmstoffe, wird Effekte aus der Währungssicherung nach Ablauf des 3. Quartals nicht mehr im vergleichbaren Umfang erzielen. Dies wird belegt durch den Rückgang der Ergebnisse im Q3 im Vergleich zum 2. Quartal 2024. Das 4. Quartal fällt witterungsbedingt zumeist schwächer aus. Auch insgesamt wird Steico vermutlich in den nächsten Quartalen von einer rückläufigen Anzahl an Baugenehmigungen lei den. Entsprechend wird sich die Nachfrage nach Dämmung auch etwas reduzieren. Der Umsatz des Jahres 2024 wird leicht unter dem Niveau des Vorjahres erwartet. 2024 soll er sich auf ca. 375 Mio. Euro belaufen. Q4 wird belastet sein von geringeren Erträgen aus der Währungssicherung und steigenden Abschreibungen. Das EBIT wurde jüngst noch auf 53 bis 55 Mio. Euro taxiert. Daraus wird allerdings nichts. Firmenchefin Aiveen Kearney hat die Tage einen Werthaltigkeitstest für das Anlagevermögen durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass der Buchwert einzelner Gegenstände des Anlagevermögens den jeweils beizulegenden Wert übersteigt. Dies betrifft insbesondere Produktionsanlagen in Polen, die für das Kerngeschäft nicht mehr genutzt werden können. Die Folge ist eine nicht liquiditätswirksame Sonderabschreibung von 15.2 Mio. Euro, die sich negativ im EBIT auswirken wird. Bei unverändertem Umsatz wird für den laufenden Turnus nun mit einem EBIT zwischen 38 und 40 Euro gerechnet. Spannend ist natürlich die Frage, wie es 2025 bei Steico weitergeht. Die aktuelle Marktsituation dürfte ein Umsatzwachstum nicht zulassen. Das wird sich auch beim EBIT auswirken. Analysten halten im nächsten Jahr ein Umsatzwachstum für möglich. Wir sind zurückhaltender und rechnen mit einem kleinen Schrumpfen. Für das EBIT wird ein Wert von 36 Mio. Euro erwartet. Auch hier sind wir etwas vorsichtiger und halten eher ein EBIT von ca. 30 Mio. Euro für machbar. Das sind keine schlechten Aussichten angesichts des derzeitigen Börsenwertes von 273 Mio. Euro. Hochinteressant ist bei Steico aber eine ganz andere Frage. Wie Sie vermutlich wissen, hatte im Sommer 2023 der damalige Großaktionär und einstige CEO Udo Schramek die Mehrheit an Steico im Volumen von rund 51 % an die irische Kingspan Group verkauft. Auf einen Anteil von weiteren gut 10 % hat Kingspan von Schramek eine Option. Im besten Falle wird Kingspan dadurch den Anteil auf mehr als 60 % erhöhen. Bezahlt hat Kingspan 35 Euro je Aktie. Den An teil von 51 % ließ sich Kingspan gut 250 Mio. Euro kosten. Es macht für Kingspan perspektivisch Sinn, den freien Aktionären ein Übernahmeangebot zu machen. Das kann derzeit geringer ausfallen als die 35 Euro, die Schramek erhalten hat. Wir rechnen mit einem entsprechenden Übernahmeversuch der restlichen Anteile im Jahr 2025. Steico entwickelt, produziert und vertreibt ökologische Bauprodukte aus nachwachsenden Rohstoffen. Die Firma hat sich als Systemanbieter für den ökologischen Hausbau positioniert und bietet als branchenweit einziger Hersteller ein integriertes Holzbausystem an, bei dem sich innovative Holztragwerke und ökologische Dämmstoffe ergänzen. Furnierschichtholz und Steg träger bilden die Tragwerkskomponenten des Systems. Zu den Dämmstoffen zählen flexible und stabile Holzfaser-Dämmplatten, Fassaden dämmstoffe sowie Einblasdämmung aus Holzfa sern und Zellulose. Abdichtungsprodukte für die Gebäudehülle runden das Gesamtsystem ab. Per 30. Juni 2024 verfügt Steico über ein Eigen kapital von 337 Mio. Euro. Das liegt über dem Börsenwert. Zum selben Stichtag hortet die Firma liquide Mittel von über 33.5 Mio. Euro bei Bankschulden von 189 Mio. Euro. Insgesamt ist die Bilanz des Unternehmens als solide einzustufen. Bei Kursen unter 20 Euro ist die Aktie aus unserer Sicht kaufenswert. Die Chance für eine vollständige Übernahme 2025 schätzen wir als recht hoch ein. Aber selbst ohne Übernahmefantasie sehen wir bei dem Papier mehr Chancen als Risiken, auch wenn Steico im nächsten Jahr etwas weniger verdienen wird als 2024.