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    HF-News  3512  0 Kommentare Der (freie) „Fall Amaranth“

    Dass der Rohstoff Erdgas einen explosiven Charakter inne hat und ein unsachgemäßer Umgang mit ihm zu erheblichen Schäden führen kann ist allseits bekannt. Dass die Preisbewegungen dieser flüchtigen Ware jedoch auch einen existenzbedrohenden Einfluss auf ein dem Anschei nach gut diversifiziertes Investmentportfolio haben können, wurde uns innerhalb der letzten Wochen zum wiederholten Male vor Augen geführt.

    Keine zwei Monate ist es her als der 400 Mio. Dollar schwere Energy Master-Hedgefonds von Mother Rock aufgrund von Fehlspekulationen auf dem Gas-Terminmarkt die Schließung bekannt gab. Und jetzt das! Wie das Wall Street Journal am letzten Dienstag in seiner Online-Ausgabe berichtete, verzockten die Energiehändler des Amaranth-Hedgefonds binnen Wochenfrist eine Summe von sage und schreibe an die 5 Mrd. Dollar! Das Fondsvermögen soll sich damit auf etwa 4,5 Mrd. Dollar mehr als halbiert haben. Amaranth beschäftigt mehr als 360 Leute, von denen 115 Trader sind. Brian Hunter, Chef des von Aramanth beschäftigten 21-köpfigen Energiehändlerteams und ehemaliger Deutschbanker soll die Hauptschuld an dem Desaster tragen.

    Der 32-Jährige Hunter ist in der Branche bekannt für seine extrem risikoreichen und aggressiven Trades an den Energiemärkten. Peter Krenkel, Präsident der Natural Gas Exchange Inc. in Calgary beschreibt Hunter, den sogenannten „Master of Billion-Dollar Bets“ als einen eher ruhigen unauffälligen Zeitgenossen. Sein Investmentstil ist wie sich herausstellte jedoch alles andere beschaulich. Der in Calgary, Alberta arbeitende Hunter entwickelte systematische Rohstoff-Handelsstrategien, in der in Futures des gleichen Rohstoffes mit unterschiedlichen Fälligkeitsterminen (Intra-Commodity-Positionen) investiert wird. Bei diesen Time-Spreads spekuliert man entweder auf eine Ausweitung oder auf ein Zusammenschmelzen der Terminpreisunterschiede. Außerdem kauft Hunter gerne Optionen (Calls und Puts), die weit aus dem Geld liegen und somit nur eine geringe Wahrscheinlichkeit besitzen, einen inneren Wert aufzubauen. Beide Strategien, sowohl die Time-Spreads als auch die „weit aus dem Geld“-Optionen gelten als weniger risikoreich als ein direktes Investment in das entsprechende Underlying vorzunehmen und einfach auf steigende oder fallende Kurse zu spekulieren. .
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    Felix Hannemann
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    Verfasst von 2Felix Hannemann
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