Bankenrettung
Indien: 32 Milliarden US-Dollar Finanzspritze für kriselnde Staatsbanken
Die indische Regierung hat ein Bankenrettungsprogramm in Höhe von 32 Milliarden US-Dollar für die Staatsbanken des Subkontinents angekündigt. Außerdem sollen 108 Milliarden US-Dollar innerhalb von fünf Jahren in Infrastrukturprojekte investiert werden. Indiens wichtigster Aktienindex, der BSE Sensex, knackte indes erstmals die Marke von 33.000 Punkten.
Staatliche indische Banken erhalten eine Finanzspritze von umgerechnet 32 Milliarden US-Dollar. Die Bilanz indischer Staatsbanken sieht schon seit Jahren schlecht aus. Der angekündigte staatliche Banken- Bailout, stellt sicher, dass indische Finanzinstitute auch in Zukunft Kredite vergeben können. Mit einem Wirtschaftswachstum von über sieben Prozent im Haushaltsjahr 2016/2017 zählt die Indische Union zu den Volkswirtschaften mit dem höchsten Wachstumsraten der Welt. In der Periode von April bis Juni 2017 ging das Wirtschaftswachstum jedoch auf 5,7 Prozent zurück, so CNBC.
Das staatliche Hilfspaket gilt für zwei Jahre und besteht aus zwei Teilen, so die Times of India. Zwei Drittel des Hilfspaktes bestehen aus sogenannten „Rekapitalisierung-Bonds“. Bei dieser Form der Finanzierung, vergibt der Staat Anleihen und pumpt das eingenommene Geld zurück in die Banken. Ein weiteres Drittels des Hilfspaktes wird aus dem Budget des Staates und durch die Finanzinstitute selbst aufgebracht. Die indische Regierung kündigte zudem an, innerhalb der nächsten fünf Jahre 108 Milliarden US-Dollar in die indische Infrastruktur zu investieren, so Bloomberg.
Möglicherweise muss sogar noch ein größeres Bankenrettungspaket geschnürt werden. Laut der Credit Suisse brauchen Indiens Staatsbanken 45 Milliarden Dollar Kapital, die Ratingagentur Fitch rechnet
gar mit 65 Milliarden Dollar. Laut Reuters steigt der Schuldenberg der indischen Banken zudem weiter: Auf über 145 Milliarden Dollar im Juni 2017. Der indische Finanzmister kündigte Reformen an.
Einzelheiten wurden bisher nicht bekannt. Erst im November 2016 hatte der indische Premierminister Narendra Modi
eine hochumstrittene Bargeldreform zur Korruptionsbekämpfung durchgesetzt (siehe HIER).
Indiens wichtigster Aktienindex, der BSE Sensex (ISIN: XC0009698199; WKN: 969819 ), knackte indes erstmals die Marke von 33.000 Punkten:
Quelle:Bloomberg
Auch der indische Rupie könnte von der Finanzspritze profitieren. Dies war sowohl von Goldman Sachs, als auch von der niederländischen ING-Bank zu vernehmen. Bisher (25. Oktober,13:57:31 Uhr) hat das indische Bankenrettungsprogramm jedoch keine positiven Auswirkungen auf die indische Währung, eher im Gegenteil:
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Quellen:
Bloomberg: "India to Inject $32 Billion Into State Banks to Boost Loan Growth"
CNBC: "India just said it's pumping $32 billion into its banks — here's why it matters"
The Times of India: "BREAKINGVIEWS-India bites bullet with $32 bln bank bailout"