Die Wirtschaft der Eurozone in der Boom-Phase
Gegen Ende letzter Woche konnte man vieles tun. Sich über eine zu geringe Volatilität zu ärgern, gehörte aber sicher nicht dazu. Es bleibt aber abzuwarten, ob mit den deutlich dynamischeren Kursverlusten nun eine Korrektur begonnen hat. Denn fallende Kurse sind allein noch kein eindeutiger Hinweis dafür.
Bei den US-Indizes kam es nach fallenden Kursen immer wieder zu starken Kurserholungen. Deshalb fielen die Verluste dort geringer aus als im DAX. Aber dieses Spiel kennt man bereits: Wenn die Wall Street hustet, bekommt der DAX eine Grippe.
US-Indizes blieben standhaft
Die Widerstandsfähigkeit der US-Indizes spiegelt dabei die noch anhaltende Stärke der Bullen wieder. So gab es in der Vergangenheit schon häufig kürzere Rücksetzer. Aber am Ende folgten doch wieder neue Allzeithochs. Entsprechend kann man auch diesmal noch nicht wirklich an eine bereits begonnene Korrektur glauben.
Man kann als Trader also nur hoffen, dass uns die Volatilität nicht schon wieder verlassen wird. Es bleibt abzuwarten, in welche Richtung die Notierungen ausbrechen. Dies wird die zukünftige Entwicklung maßgeblich beeinflussen. Geht man dabei allein nach den Wirtschaftsdaten, müsste es nach oben gehen.
18 Quartale in Folge Wirtschaftswachstum
Ich hatte bereits am vergangenen Mittwoch über die sehr positive Entwicklung der US-Wirtschaft geschrieben („Die schönste aller Börsenwelten“). Doch es gibt auch viel Positives über die konjunkturelle Entwicklung der Eurozone zu berichten. Denn auch diese befindet sich derzeit eindeutig in einer Boom-Phase.
Im 3. Quartal 2017 erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Eurozone um 0,6 % zum Vorquartal, nach +0,7 % im 2. Quartal.
(Quelle: Eurostat)
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Im Vergleich zum entsprechenden Quartal des Vorjahres stieg das saisonbereinigte BIP um 2,5 %, nach +2,3% im Vorquartal. Das sind äußerst vielversprechende Zahlen. Zudem sehen wir damit 18 Quartale in Folge ein Wachstum in der Eurozone.
Entsprechend verbessern sich auch die Arbeitslosenzahlen in diesem Zeitraum kontinuierlich weiter (siehe folgende Grafik). Bei nur noch 8,9% lag die saisonbereinigte Arbeitslosenquote des Euroraums im September 2017. Dies ist in erneuter Rückgang im Vergleich zum Vormonat (9,0%) und damit die niedrigste Quote, die seit Januar 2009 im Euroraum gemessen wurde.