Die Wirtschaft der Eurozone in der Boom-Phase - Seite 2
(In der EU insgesamt befand sich die Arbeitslosenquote im September 2017 bei 7,5 %. Damit war sie unverändert gegenüber dem Vormonat und weiterhin auf dem niedrigsten Niveau seit November 2008.)
(Quelle: Eurostat)
Da die Arbeitslosigkeit ein nachlaufender Indikator ist, folgt sie brav der positiven Entwicklung beim Wirtschaftswachstum, die sich mit den Frühindikatoren (z.B. Einkaufsmanagerindex) bereits abgezeichnet hatte und demnach auch weiter positiv entwickeln sollte.
Schließlich erhöhte sich der Markit-Einkaufsmanagerindex für die Eurozone zum Beispiel im Oktober um 0,4 auf 58,5 Punkte und markierte damit den höchsten Wert seit Februar 2011 und den zweithöchsten Stand der vergangenen siebzehn Jahre.
(Quelle: tradingeconomics.com)
Wir erleben also nicht nur in den USA „die schönste aller Börsenwelten“ - womit ein perfektes wirtschaftliches Umfeld gemeint ist. Es ist daher kaum überraschend, dass nach der US-Notenbank auch die Europäische Zentralbank (EZB) jüngst erneut ihre expansive Geldpolitik etwas zurückfährt.
Die Inflation macht was sie will
Nur die Inflation bereitet den Notenbanken noch schlaflose Nächte. Nach vorläufigen Schätzungen im Oktober sank diese im Euroraum auf 1,4%, gegenüber 1,5 % im September. Die Lücke bis zum 2% Ziel der EZB wird nach diesem Rückgang wieder etwas größer. Die Prognose der EZB, wonach die Inflation in diesem Jahr insgesamt 1,5 % erreichen soll, erhärtet sich damit. Zumal dies auch eine weitere Erklärung für die jüngste Entscheidung, das Anleihenkaufprogramm in 2018 fortzuführen, ist.
Etwas besser sieht es da in den USA aus. Hier stieg die Inflation im September auf 2,2 %, von 1,9% im August. Doch die Jahresteuerung blieb in der Kernrate mit 1,7 % weiterhin auf dem Vormonatswert. Einen Grund dafür beschrieb ich am vergangenen Mittwoch: die geringe Lohndynamik.
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Trotz dessen sollte es bei der Preisentwicklung genügend Raum geben, um eine Zinsanhebung der US-Notenbank im Dezember zu ermöglichen. Vor allem, da man keinen echten Effekt auf die Preise durch die bisherigen Zinsanhebungen sehen konnte. So tendieren die Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen trotz einiger Leitzinsanhebungen der Fed lediglich seitwärts, wie im Chart vom DWS Investments zusehen ist.