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    EU-Afrika-Gipfel  1908  4 Kommentare Afrika braucht Kapitalismus statt Entwicklungshilfe - Seite 2

    Um nicht missverstanden zu werden: Mit "Entwicklungshilfe" meint Moyo nicht karitatives Engagement und akute Hilfe bei Hungersnöten oder Katastrophen, die natürlich nicht kritisiert werden sollen, sondern dauerhafte finanzielle Transferleistungen mit dem Ziel, die wirtschaftliche Entwicklung zu fördern. Oft wurden diese Gelder an korrupte und despotische Regierungen gezahlt und kamen nicht bei den Armen an. Doch "selbst wenn die Hilfsleistungen nicht einfach veruntreut wurden und in den Kanälen der Korruption versickerten, blieben sie unproduktiv. Die politische Realität hat überdeutliche Beweise dafür geliefert. Angesichts des ökonomischen Zustandes Afrikas ist nicht zu erkennen, wo Wachstum eine direkte Folge der gewährten Entwicklungshilfe gewesen wäre".

    Abdoulaye Wade, 2000 bis 2012 Präsident von Senegal, äußerte einmal in einem Interview: "Ich habe noch nie erlebt, dass sich ein Land durch Entwicklungshilfe oder Kredite entwickelt hat. Länder, die sich entwickelt haben - in Europa, in Amerika; oder auch in Japan oder asiatische Länder wie Taiwan, Korea und Singapur -, haben alle an den freien Markt geglaubt. Das ist kein Geheimnis. Afrika hat nach der Unabhängigkeit den falschen Weg gewählt." In der Tat wählte Afrika einen anderen Weg. Nach dem Ende der Kolonialzeit bekannten sich fast alle afrikanischen Länder zu irgendeiner Form des Sozialismus. Diese Konzepte sind alle gründlich gescheitert, ebenso jedoch der Ansatz, Afrika durch Entwicklungshilfe auf die Beine zu helfen.

    James Shikwati, Gründer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft "Inter Region Economics" in Nairobi (Kenia), äußerte in einem Interview: "Würde die Entwicklungshilfe abgeschafft, bekäme das der kleine Mann gar nicht mit. Nur die Funktionäre wären schockiert." Sein Fazit zum Thema Entwicklungshilfe: "Es werden riesige Bürokratien finanziert, Korruption und Selbstgefälligkeit gefördert, Afrikaner zu Bettlern erzogen und zur Unselbstständigkeit. Zudem schwächt die Entwicklungshilfe überall die lokalen Märkte und den Unternehmergeist, den wir so dringend brauchen. Sie ist einer der Gründe für Afrikas Probleme, so absurd dies klingen mag."


    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    EU-Afrika-Gipfel Afrika braucht Kapitalismus statt Entwicklungshilfe - Seite 2 Angela Merkel reist zum EU-Afrika-Gipfel. Es gehe um die "Bekämpfung der Fluchtursachen". Doch die Entwicklungshilfe hat komplett versagt.

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