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     1675  1 Kommentar Keine Angst, es gibt für alles eine Lösung

    Manchmal ist es nicht unbedingt hilfreich, die Wahrheit zu sagen. Zum Beispiel in einer Börsenkrise, dass die Börse eigentlich ein großer Schwindel ist, da niemand dort je sein Kapital zurückbezahlt bekommt. Weil man nur dann seine Aktien zu Geld machen kann, wenn man jemanden findet, der genau das Gegenteil davon vorhat. Das ist dann, als suche man an Weihnachten im Supermarkt Osterhasen.

     

    Für Donald Trump galt das am gestrigen Tag ebenfalls. Denn die Ehrlichkeit, die Fakten anzuerkennen, dass Jerusalem Israels Hauptstadt ist, kann durchaus einen Flächenbrand im Nahen Osten auslösen. Deswegen leben unsere europäischen Politiker auch lieber mit ihren Lebenslügen weiter. Manchmal ist das schlichtweg vernünftiger.

     

    Und hat eigentlich schon jemand einmal darüber gesprochen, dass bei einer Senkung der Unternehmenssteuern, die zu einem Budgetdefizit führt, letztlich die Last dafür den Bürgern aufgedrückt wird, die mit diesen Unternehmen gar nichts zu tun haben? Sicherlich hat das jemand gesagt. Doch hat wer zugehört?

     

    Gleiches gilt auch in Hinsicht auf das schreckliche Monsanto-Gift Glyphosat. Ja, wir sollten sehen, dass wir das abschaffen und Alternativen dafür entwickeln. Doch uns wurde eine Gespensterdebatte vorgeführt. Ein renitenter Landwirtschaftsminister, der ein ganzes Land im Alleingang in den Untergrund führt.

     

    Wäre es nach den selbsternannten Menschen- und Naturfreunden gegangen, dann kämen jetzt die 250 anderen zugelassenen Gifte im sogenannten Pflanzenschutz zum Einsatz, die allesamt weniger untersucht worden sind als Glyphosat und daher potentiell weit gefährlicher sind. Das wäre dann ein Riesenerfolg.

     

    Das wäre genauso ein Erfolg, als wenn man gleichzeitig die Atomkraft abschaltet und aus der Braunkohle aussteigt. Und es trotzdem draußen hell bleibt.

     

    Dabei würde das dann sogar die Bitcoin-Erzeugung gefährden, die jährlich in etwa den Stromverbrauch eines Landes wie Marokko hat. Wie genial einfach und billig war dagegen doch die Methode, Geld zu drucken. Aber wir haben ja zum Glück heute in jedem Haus Steckdosen.

     

    Es gibt also für alles eine Lösung. Wir müssen uns da keine Sorgen machen.

     

     

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    Bernd Niquet
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    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

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    Verfasst von Bernd Niquet
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