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    Bitcoins  9008  12 Kommentare Die erste Blase der Geschichte mit NICHTS

    Gestern stieg der Bitcoin-Kurs auf über 17.000 Dollar. Wie bei jeder Blase werden immer "anspruchsvollere" Kursziele - wie etwa 100.000 Dollar - prognostiziert. Aber was sind Bitcoins eigentlich? NICHTS.

    Bitcoins werden in die Geschichtsbücher über Blasen eingehen, weil das erste Mal in der Menschheitsgeschichte mit NICHTS spekuliert wird. Wir haben oft Spekulationsblasen erlebt, in denen Unternehmensanteile, Immobilien, Gold oder andere Rohstoffe viel zu teuer, also weit über ihrem inneren Wert, gehandelt wurden. Wir haben Blasen mit Anleihen, Kunst oder sogar mit Tulpenzwiebeln erlebt. Aber dies ist die erste Spekulation mit NICHTS. Bitcoins sind weder Anteile an Unternehmen (wie Aktien) noch verzinsliche Schuldverschreibungen (wie Anleihen), man kann weder in ihnen wohnen oder arbeiten (wie in Immobilien) noch kann man sie (wie Rohstoffe) für die Produktion von irgendetwas verwenden.

    Und: Sie sind eben auch keine Zahlungsmittel, wie manchmal behauptet wird. Der Begriff "Kryptowährung" ist daher falsch. Es ist absurd, Bitcoins mit dem Dollar oder dem Euro zu vergleichen. Denn es gibt kaum jemanden, der in Bitcoins investiert, um diese als Zahlungsmittel zu verwenden. Und das ist mein Haupteinwand gegen dieses "Investment", das die größte Ähnlichkeit mit der Tulpenzwiebel-Manie in den 1630er Jahren in Holland hat: Bitcoins werden heute praktisch ausschließlich aus spekulativen Gründen gekauft. Der einzige und alleinige "Wert" der Bitcoins liegt darin, dass sie ein Vehikel für Spekulationen sind.

    Bei den meisten Blasen brauchte es irgendeine gute "Story". Gute Storys sollten Sie übrigens skeptisch machen. Als Regel gilt: Je besser sich die Story anhört, desto schlechter ist meist das Investment. Bei Bitcoins ist es jedoch anders, in diesem Fall reicht als Story den meisten Menschen offenbar, dass der Preis stark gestiegen ist und weiter steigen wird. Denn was bei der Bitcoin-Story darüber hinaus geht, ist so komplex, dass es 99,99% der Käufer ohnehin nicht verstehen. Aber vielleicht macht sie ja auch gerade dies so sicher, dass es sich um etwas ganz Besonderes handeln müsse.

    Fünf weitere Blasenindikatoren
    Fünf weitere Anzeichen sprechen dafür, dass sich die Blase weiter aufbaut, u.a.:

    1. Je mehr man sich dem Höhepunkt einer Blase nähert, desto grenzenloser wird die Fantasie bei den Kurszielen. Die letzten Kursziele, die von "Experten" genannt wurden, lagen bei 100.000 Dollar. Bevor der Kurs eines spekulativen Gutes einbricht, gehen die Kursziele durch die Decke und die Preise steigen immer schneller.

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    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    Bitcoins Die erste Blase der Geschichte mit NICHTS Gestern stieg der Bitcoin-Kurs auf über 17.000 Dollar. Wie bei jeder Blase werden immer "anspruchsvollere" Kursziele - wie etwa 100.000 Dollar - prognostiziert. Aber was sind Bitcoins eigentlich? NICHTS.

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    Kommentare

    Avatar
    13.12.17 09:32:59
    Hier müßten bei den Zentralbanken zum Thema "Computercode-Pseudo-Währung" doch sämtliche Alarmglocken schrillen!

    "...Wie die "Welt" unterdessen am Mittwoch schreibt, betrifft das Phänomen Bitcoin nur eine Minderheit. Gerade einmal 112 Investoren hielten knapp 20 Prozent aller Bitcoin. Dabei beruft sich die Zeitung auf die Internetseite Bitinfo, die den Besitz der Kryptowährungen analysiert. Weltweit gibt es demnach rund 25 Millionen Bitcoin-Investoren, darunter zehn Milliardäre, die 66 000 oder mehr digitale Münzen besitzen. Die große Masse halte lediglich einen Bruchteil des Geldes. Diese Machtkonzentration werfe ein schlechtes Licht auf den Bitcoin. Denn diese könnten der Manipulation Tür und Tor öffnen. Die wenigen Halter von Bitcoin hätten damit auch die Macht über die Kurse. Entschlössen sie sich zu verkaufen, dürften die Kurse in den Keller rauschen. Diese "Bitcoin-Oligarchen" könnten jedoch auch durch echte oder vorgegaukelte Transaktionen die Preise in die Höhe treiben....." /nas/mne/men

    'FT': Broker will Wetten gegen Bitcoin erlauben | wallstreet-online.de - Vollständiger Artikel unter:
    https://www.wallstreet-online.de/nachricht/10131515-ft-broke…
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    12.12.17 21:06:15
    Da hat der gute Doktor Zitelmann mal ausnahmsweise Recht! Bitcoins sind ein reines kryptisches Spekulationsobjekt, das keinen inneren Wert besitzt. Allerdings: Dollar und Euro haben diesen inneren Wert auch nicht - sie sind aber von den Zentralbanken weltweit anerkannt und konvertierbar.
    Avatar
    12.12.17 19:14:58
    Grundsätzlich einmal halte ich den Bitcoin auch für den größten Spekulationsdeal aller Zeiten bisher.

    Aber eine Blase sehe ich noch lange nicht. Man erinnere sich an die genannten Tulpen oder auch die Dot.com Blase. Das ging über ca. 4 Jahre jeweils. Als die Dot.com Blase platzte - ohne mich -, war ich schon 12 Jahre im Geschäft und hatte genug Erfahrung, solche Dinge nicht anzufassen. Die IPOs fanden im Wochentakt statt und jeder und alles wollte dot.com Aktien. Sogar Omas Sparbuch wurde allseits geplündert. Die Nachbarn wälzten Börsenzeitschriften alles ging in Aktien. Bitcoin ist nur die "erste Trance der Telekomaktien"! Für den Normalbürger ist es eigentlich noch gar nicht möglich mit Bitcoins zu handeln, die ersten Zertifikate und ähnliches sind erst im Anlaufen. Zudem kommen jetzt langsam die nächsten Ableger von Kyrtpowährungen, auch laufen inzwischen Verwandte solcher Dinger an, Blockchain Kätzchen kann man kaufen, demnächst auch Blockchain Bioessen. Das Geld das bisher in die Krytowährungen floss ist vergleichsweise mickrig, die Kurssteigerung kommt vom extrem begrenzten Angebot. Ich denke, dass man dieses Pferd bis ca. 2020 reiten kann, nicht als vernünftiges Invest, sondern als Abzocke im Sinne der Dot.com Blase. Irgendwann werden die Ableger so zahlreich, dass der Mittelzufluss nicht mehr aussreichen wird, um weitere Kurssteigerungen zu generieren.
    Aber einen Nutznießer wird es geben, in dem man gefahrlos investieren kann: Energieversorger! Egal wo auf der Welt geschürft wird, es wird Auswirkungen auf den weltweiten Energieverbrauch haben. Wer schlau ist, kauft konventionelle Energieerzeuger!

    Zu den Steuern: Unter 17.500 Euro Jahresumsatz verweigern die Finanzämter die Annahme von Steuererklärungen! Und ich kann mir nicht vorstellen, dass in D jemand für 17.500 Euro Coins schürft.
    Avatar
    12.12.17 15:38:59
    Ich meine v.a. Leute, die legales Zeugs handeln.
    Umsatzsteuer ist dem niederen Volk offenbar kein Begriff?
    Avatar
    12.12.17 13:27:37
    Es gibt keine Steuerdiskussion, weil das alles geregelt ist.

    Wer Bitcoins in Deutschland schürft, muss ein Gewerbe anmelden.

    Erträge wie Zinsen werfen Bitcoins bisher nicht ab.

    Es könnte Veräußerungsgewinne bei eienr direkten Investion geben. Das ist dann in §23 EStG geregelt. Analog zu Investitionen in Währungen sollten Veräußerungsgewinne nach einer Haltedauer von einem Jahr steuerfrei sein.

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