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    Halbleiter  2587  0 Kommentare Starke Jahre voraus?

    Der reale Markt für Halbleiter boomt. Das lässt sich von den Börsenkursen der Chip-Hersteller aktuell nicht behaupten. Wer hat recht?

    Im Halbleiter-Markt tun sich überall Engpässe auf. Betroffen sind gegenwärtig vor allem dynamische RAMs aller Technologien, sowie Flash-Produkte. Die einen diesen als Speicher in PCs, die anderen füllen dieselbe Funktion z. B. in Handys aus. Darüber hinaus sind praktisch alle Bauelemente mit Strukturen unter 160 Nanometer aktuell nur mit erheblichen Lieferzeiten verfügbar. Die Distributoren fahren seit Monaten ihre Lagerbestände hoch, was allgemein als Zeichen weiter steigender Lieferfristen gilt. Noch halten sich Preiserhöhungen in Grenzen. Es dürfte aber nur noch eine Frage von Wochen sein, bis hier Bewegung hinein kommt. Das Book-to-Bill-Verhältnis des globalen Chip-Marktes liegt seit Monaten beständig über eins – ein Beleg für den Nachfrageüberhang.

    Schon warnen Stimmen vor einer zu schnellen Aufwärtsbewegung im Markt. Je schneller es jetzt nach oben geht, je kürzer dauert der Aufschwung, wird befürchtet. Die Entwicklung des Jahres 2000 ist noch allgegenwärtig, als der Markt in einem Jahr um über 30 Prozent zulegte. Danach ging es noch rasanter bergab. Es wurde der längste Abschwung in der extrem zyklischen Geschichte der Halbleiterindustrie.

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    Jetzt soll die schöne Vergangenheit nachhaltiger Zuwächse zurückkehren. Nachdem sich schon im vergangenen Jahr der weltweite Umsatz mit Chips um annähernd 20 auf knapp 160 Mrd. Dollar verbessert hatte, rechnet die Industrie in 2004 mit einem Plus von weiteren 22 Mrd. Dollar. Und wenn alles so läuft, wie sich das die Branchenorganisationen SIA und WSTS vorstellen, wird 2006 mit 205 Mrd. Dollar wieder das Volumen des Boomjahres 2000 erreicht. Im übrigen war der schwache Dollar verantwortlich dafür, dass z. B. 2003 der europäische Bauelemente-Markt in Euro gerechnet um 3 Prozent zurückging, während er in Dollar um 15 Prozent gestiegen ist. Diese Steigerung entspricht auch etwa der Stückzahlentwicklung.

    Die Optimisten verweisen darauf, dass dieses Mal verschiedenste Anwendungen den Markt treiben, aktuell hätten vor allem die Bereiche PC und Telekommunikationsequipment Nachholbedarf. Hier ist seit mindestens drei Jahren kaum noch investiert worden. Ähnliches gilt für den Maschinenbau. Aber auch die Mobiltelefonie gibt zu neuen Hoffnungen Anlass, insbesondere wenn jetzt allmählich die UMTS-Netze in Betrieb gehen. So glaubt man, vor den schädlichen Konsequenzen einer Nachfrage-Monokultur gefeit zu sein. Die letzte Boomphase war fast ausschließlich von der Nachfrage nach Mobiltelefonen anheizt worden.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
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