Halbleiter
Starke Jahre voraus? - Seite 2
Die Versorgungssituation am Markt wird noch dadurch verschärft, dass die Hersteller ihre Kapazitäten in den vergangenen Jahren drastisch zurückgefahren haben. Wie die Geschäftsentwicklung der Lieferanten von Chip-Equipment zeigt, kann es gegenwärtig aber gar nicht schnell genug gehen mit dem Aufbau der Kapazitäten. Noch aber sind die neuen Fertigungsanlagen nicht operativ. Bis es so weit ist, vergehen Monate.
So weit, so gut. Aber die gewaltigen Fertigungskapazitäten, die in China aufgebaut wurden und immer noch werden, drängen auf den Markt. Die Geschichte der Chip-Industrie kennt solche Wellen der Produktionsverlagerungen. Die erste trat auf, als Japan das Chip-Geschäft entdeckte, dann folgten Taiwan und Süd-Korea. Jedes mal kam es in diesem Zusammenhang zu deutlichen Überkapazitäten mit erheblichen Problemen für die Chip-Hersteller.
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Hinzu kommt, dass die modernen Fertigungstechnologien (Stichworte 300 mm Wafer und Geometrien unter 160 Nanometer) den Ausstoß mindestens um den Faktor vier steigern. Da sie zudem deutlich teurer
sind als herkömmliches Equipment, herrscht ein Zwang zu möglichst hoher Auslastung. Mit anderen Worten: Sind die neuen Fertigungsanlagen erst einmal operativ, ist die Situation der Überkapazitäten
besonders schnell erreicht – schneller als in früheren Jahren.
Zudem muss die Frage erlaubt sein, wie groß die Lust am Kauf von Elektronikprodukten wirklich ist. Der amerikanische Verbraucher zeigt in der aktuellen Situation leichte Ermüdungserscheinungen, und wenn sich die konjunkturelle Erholung hier wie auch in Europa nicht bald auf dem Arbeitsmarkt niederschlägt, dürfte die kaufkräftige Nachfrage nicht allzu viel Raum geben. Und wenn die Verbraucher nicht kaufen, dürfte sich auch die Investitionsbereitschaft der Unternehmen auf das notwendigste beschränken.
Der Philadelphia Semiconductor Index, SOX, ist ein sensibles Frühwarnsystem. Er lief im Februar 2003 bereits einige Zeit vor dem Aufwärtstrend der breiten Aktienmärkte an und zeigt seit einiger Zeit Ermüdungserscheinungen. Mag sein, dass er pausiert, mag sein, dass er sein Pulver für diesen Konjunkturzyklus bereits verschossen hat. So wie nach der Dow-Theorie der Transport-Index den Dow Industrial Average bestätigen muss, müsste der SOX den Kursverlauf der Technologieaktien bestätigen. Tut er das nicht – und danach sieht es aktuell aus – ist zumindest Vorsicht geboten.
Mehr noch: Die Entwicklung der Chip-Branche ist mittlerweile zu einem wichtigen Konjunkturbarometer für unsere moderne Informationswirtschaft geworden. Ein Strohfeuer in der Halbleiter-Industrie wäre für die laufende Konjunkturerholung ein denkbar schlechtes Zeichen.
Zudem muss die Frage erlaubt sein, wie groß die Lust am Kauf von Elektronikprodukten wirklich ist. Der amerikanische Verbraucher zeigt in der aktuellen Situation leichte Ermüdungserscheinungen, und wenn sich die konjunkturelle Erholung hier wie auch in Europa nicht bald auf dem Arbeitsmarkt niederschlägt, dürfte die kaufkräftige Nachfrage nicht allzu viel Raum geben. Und wenn die Verbraucher nicht kaufen, dürfte sich auch die Investitionsbereitschaft der Unternehmen auf das notwendigste beschränken.
Der Philadelphia Semiconductor Index, SOX, ist ein sensibles Frühwarnsystem. Er lief im Februar 2003 bereits einige Zeit vor dem Aufwärtstrend der breiten Aktienmärkte an und zeigt seit einiger Zeit Ermüdungserscheinungen. Mag sein, dass er pausiert, mag sein, dass er sein Pulver für diesen Konjunkturzyklus bereits verschossen hat. So wie nach der Dow-Theorie der Transport-Index den Dow Industrial Average bestätigen muss, müsste der SOX den Kursverlauf der Technologieaktien bestätigen. Tut er das nicht – und danach sieht es aktuell aus – ist zumindest Vorsicht geboten.
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