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    Ingvar Kamprad  1743  0 Kommentare Der IKEA-Gründer ist tot*

    Ingvar Feodor Kamprad, 1926 in Schweden als Sohn einer deutschstämmigen Bauernfamilie geboren, ist am Samstag gestorben. Bereits 1943 gründete er im Alter von 17 Jahren das Unternehmen IKEA. Er besaß zuletzt etwa 48 Milliarden Euro und war damit einer der reichsten Europäer.

    Geld zu verdienen spielte in seinem Leben schon früh eine Rolle. Ging er als Kind angeln, dann nicht um des Vergnügens willen, sondern weil er den Fang zu Geld machen konnte. "Verkaufen wurde zu einer Art fixen Idee", erinnerte er sich später. Mit elf Jahren ließ er sich von einer Samenhandlung beliefern und verkaufte die Tütchen an die Kleinbauern der Umgebung. "Das war mein erstes richtiges Geschäft, damit verdiente ich tatsächlich Geld." Von dem Gewinn kaufte sich der Junge ein Fahrrad und eine Schreibmaschine. "Beide Anschaffungen", schreibt Rüdiger Jungbluth in seinem Buch Die 11 Geheimnisse des IKEA-Erfolges, "waren im Grunde Investitionen, Hilfsmittel für weitere Geschäfte des Heranwachsenden."

    Kamprad hatte eine ausgeprägte Lese- und Schreibschwäche (Dyslexie), die für andere Menschen sicherlich ein guter Vorwand gewesen wäre, ihre Erfolglosigkeit zu erklären. Kamprad verlegte sich jedoch auf das, was er gut konnte, nämlich auf den Handel. Als Schüler handelte er mit allem und jedem. Unter seinem Bett im Internat hatte er einen großen Karton, in dem sich Gürtel, Brieftaschen, Uhren und Stifte befanden. Die Geschäfte liefen so gut, dass er am Ende seiner Realschulzeit den Entschluss fasste, ein Unternehmen zu gründen. Das Unternehmen nannte er IKEA - die Abkürzung steht für die Initialen seines Namens I.K., den Anfangsbuchstaben des Namens des elterlichen Bauernhofes Elmtaryd und den Anfangsbuchstaben seines Heimatdorfes Agunnaryd in der Gemeinde Ljungby, wo er aufwuchs.

    Kamprad greift die teure Konkurrenz an
    Wie auch viele andere erfolgreiche Menschen - so etwa die Aldi-Gründer oder die Unternehmer Richard Branson und Michael Dell - hatte auch Kamprad die Idee, die Menschen sehr viel billiger als die Konkurrenten mit Waren guter Qualität zu beliefern. Er entdeckte bald, dass sich Möbel mit guter Qualität sehr viel günstiger herstellen und vertreiben ließen. Damit zog er sich jedoch naturgemäß den Ärger der etablierten schwedischen Möbelhersteller zu. Ein Wettbewerber, das Möbelhaus Dux, verklagte ihn mehrmals und beschuldigte ihn des Plagiats. Die Klagen waren jedoch nicht erfolgreich. Der Verband der Möbelhändler schrieb Briefe an die IKEA-Lieferanten und drohte ihnen, sie würden keine Aufträge der etablierten Geschäfte mehr bekommen, wenn sie weiterhin IKEA belieferten. Kamprad umging den Boykott jedoch, indem er viele Tochterfirmen unter anderem Namen gründete. Aber er bekam Ärger, weil er auf Möbelmessen auch an Endverbraucher verkaufte. Manchmal bekam er deshalb sogar Hausverbot.


    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    Ingvar Kamprad Der IKEA-Gründer ist tot* Ingvar Feodor Kamprad, 1926 in Schweden als Sohn einer deutschstämmigen Bauernfamilie geboren, ist am Samstag gestorben. Bereits 1943 gründete er im Alter von 17 Jahren das Unternehmen IKEA. Er besaß zuletzt etwa 48 Milliarden Euro und war damit einer der reichsten Europäer.

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