Steigende Zinsen belasten langsam den US-Aktienmarkt
Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) beschloss am vergangenen Mittwoch einstimmig im Federal Open Market Committee (FOMC), den Leitzins ("Fed Funds Rate") unverändert bei 1,25 % - 1,50 % zu belassen. Da die Wahrscheinlichkeit für dieses Ergebnis bei 95 % lag, kam an den Märkten auch nur kurzzeitig Volatilität auf. Schließlich hatte die Fed zuletzt erst im Dezember den Zins um 0,25 % erhöht. Es konnten sich also keine neuen Trends etablieren und so wurde der Zinsentscheid am Ende zum Non-Event.
Nächste Zinsanhebung wird immer wahrscheinlicher
Jedoch zeichnet sich am Horizont schon der nächste Zinsschritt an. Dieser wird dann aber nicht mehr von Janet Yellen durchgeführt, sondern von ihrem Nachfolger Jerome Powell, da dies das letzte FOMC-Meeting für Yellen war. Und bereits für die nächste Fed-Sitzung am 21.03.2018 erwarten die Marktteilnehmer den nächsten Zinsschritt mit einer Wahrscheinlichkeit von 81,8 %.
Passend dazu stand im Statement zum Zinsentscheid, dass die Notenbanker damit rechnen, dass die Inflation in diesem Jahr ansteigen wird und sich mittelfristig bei dem Ziel von 2 % stabilisiert. Diese Aussage wird als Signal für eine Zinserhöhung bei der nächsten Sitzung im März verstanden. Dagegen wurde die Formulierung gestrichen, wonach die Inflation auf kurze Sicht unter 2,0 Prozent bleiben werde.
Dementsprechend preisen die Märkte für das laufende Jahr nun tatsächlich drei Zinserhöhungen der Fed ein, während bis dato nur zwei erwartet wurden, obwohl die FOMC-Mitglieder zuvor schon längst eine weitere Zinsanhebung angedeutet hatten.
Das Comeback der Anleihen
So wirft die angepasste Zinserwartung nun auch ihren Schatten auf den Anleihemarkt. Denn die Zinsen für 10-jährige Staatsanleihen der USA haben sich wieder auf über 2,70 % erhöht (siehe folgende Grafik). Dadurch befinden sie sich wieder oberhalb der durchschnittlichen Dividendenrendite von US-Aktien aus dem S&P 500 (aktuell nur noch 2,0 %).
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Und damit bekommen die US-Aktien neben der Bewertungsrelation zu Euro-Aktien auch noch ein anderes Problem. Seit längerer Zeit mangelte es angesichts niedriger Anleiherenditen, die nach Inflation sogar negativ waren oder sogar teilweise heute noch sind, an einer Anlagealternative. Vor allem für sicherheitsorientierte Anleger, die auf die Rendite setzen, werden die inzwischen erreichten Anleiherenditen in den USA langsam aber sicher zu einer echten Alternative zu US-Aktien.