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    Sahra Wagenknecht verdreht die Geschichte  6081  4 Kommentare Geisterfahrerin auf der endlosen Straße des Sozialismus

    Sahra Wagenknecht wird überall gerne eine Plattform als Kapitalismus-Kritikerin geboten. In einem ganzseitigen Interview in der WELT AM SONNTAG sieht man, wie sie die wirkliche Geschichte verdreht.

    Die WAMS-Redakteure (Susanne Gaschke, Marcel Leubecher und Jacques Schuster) halten Wagenknecht im Interview die Erkenntnis der Totalitarismus-Theoretikerin Hannah Arendt entgegen, "dass alle ideologisch-politischen Bewegungen einen Gedanken gemeinsam haben: Dass Freiheit weder gut noch notwendig sei für den Menschen, und dass die Freiheit der historischen Entwicklung geopfert werden müsse. Trifft das auf Marx zu?"

    "Marx kam aus dem Liberalismus"
    Wagenknechts Antwort: "Nein, Marx kam aus dem Liberalismus. Sein Ansatz war, dass man den liberalen Gleichheitsanspruch ökonomisch untersetzen muss, weil er sonst nicht eingelöst wird." Sprachlich diffus ist die Formulierung, "Marx kam aus dem Liberalismus": Marx selbst war niemals in seinem Leben ein Liberaler und seine Theorie steht auch nicht in der Denktradition des Liberalismus. Marx entwickelte seine ökonomische Lehre gerade in Abgrenzung zu liberalen Theoretikern wie Adam Smith. Wagenknecht will offenbar sagen, dass Marx die Forderung der Liberalen nach Gleichheit aller Menschen vor dem Gesetz vollenden und fortführen wollte, indem durch Abschaffung des Privateigentums an Produktionsmitteln die Grundlagen für ökonomische Chancengleichheit und damit auch für die wahre politische Freiheit geschaffen werden sollten.

    Marx hat den Liberalismus als politische "Überbau"-Ideologie des Kapitalismus geschmäht, sein Ziel war die Diktatur des Proletariats als Übergangsform zur klassenlosen Gesellschaft. Der Weg zum Reich der Freiheit sollte durch die Diktatur führen. Mit Liberalismus bzw. mit einer konsequenten Fortentwicklung liberaler Prinzipien, hat dies nicht das Geringste zu tun. Und es ist eben auch kein Zufall, dass in keinem einzigen der unzähligen Versuche in der Geschichte, die Marx'schen Ideen in die Wirklichkeit umzusetzen, mehr Freiheit erreicht wurde, sondern dass überall - ohne Ausnahme - die politische Freiheit abgeschafft wurde. Wagenknecht, die Marx in dem Interview als "großartig tiefgründigen Wissenschaftler" preist, glaubt, dass alle Marxisten an der Regierung bislang Marx missverstanden hätten, und nur sie ihn richtig verstehe. Vielleicht ist sie aber nur die Geisterfahrerin auf der endlosen Straße des Sozialismus, die denkt, dass alle anderen falsch fahren.


    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    Sahra Wagenknecht verdreht die Geschichte Geisterfahrerin auf der endlosen Straße des Sozialismus Sahra Wagenknecht wird überall gerne eine Plattform als Kapitalismus-Kritikerin geboten. In einem ganzseitigen Interview in der WELT AM SONNTAG sieht man, wie sie die wirkliche Geschichte verdreht.

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