Aktien New York Ausblick
Erholung verliert an Schwung - Geldpolitik im Fokus
NEW YORK (dpa-AFX) - Die Erholungsrally an der Wall Street könnte am Dienstag an Schwung verlieren. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial eine Dreiviertelstunde vor Handelsstart 0,08 Prozent höher bei 25 730 Punkten. Damit würde sich der US-Leitindex aber etwas besser entwickeln als die wichtigsten europäischen Aktienindizes.
Die Aussagen des neuen US-Notenbankvorsitzenden Jerome Powell vor Vertretern des US-Kongresses fielen weitgehend wie erwartet aus. Demnach sind die Aussichten für die US-Wirtschaft gut, weshalb der Nachfolger von Janet Yellen von weiteren graduellen Zinserhöhungen ausgeht. Mit einer Straffung der Geldpolitik verlieren Aktien als Anlage tendenziell an Attraktivität gegenüber festverzinslichen Wertpapieren, und auch die Finanzierungskosten der Unternehmen steigen.
Für die heftigsten vorbörslichen Kursausschläge an der Wall Street sorgten Übernahmen. Die Aktien von Akorn stürzten um knapp 31 Prozent ab, nachdem der deutsche Medizinkonzern Fresenius wegen möglicher Unregelmäßigkeiten nicht ausgeschlossen hatte, die milliardenschwere Übernahme des US-Generikaherstellers zu stoppen. Fresenius lässt derzeit untersuchen, ob Akorn beim Zulassungsverfahren neuer Medikamente in den USA gegen Vorgaben der Gesundheitsbehörde FDA verstoßen hat.
Beim US-Kabelkonzern Comcast sorgte der drohende Bieterkrieg um den britischen Pay-TV-Anbieter Sky für einen vorbörslichen Kursrückgang um knapp 3 Prozent. Mit den gebotenen 12,50 britischen Pfund je Sky-Aktie beziehungsweise insgesamt 22,1 Milliarden Pfund übertrumpfte Comcast ein Gebot des Rubert-Murdoch-Konzern 21st Century Fox um rund 16 Prozent, was Sky in London einen Kurssprung von 22 Prozent auf 13,48 Pfund bescherte.
"Wenn Fox (bei Sky) noch zum Zug kommen will, haben sie keine andere Chance, als ihr Angebot zu erhöhen", brachte Analyst Wilton Fry von der Investmentbank RBC Capital Markets die allgemeine Einschätzung auf den Punkt. Mit seiner Offerte stellt Comcast sich auch gegen den US-Unterhaltungskonzern Walt Disney , der sich gerade große Teile von Fox einverleibt und auf Sky nicht verzichten dürfte. Während Fox-Titel vor dem Startschuss an der Wall Street rund 1 Prozent verloren, ging es für Disney um über anderthalb Prozent bergab.
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Die Papiere des Fitnessband-Pionier Fitbit büßten angesichts enttäuschender Zahlen für das Weihnachtsquartal rund 13 Prozent ein. Das Unternehmen erlitt wegen des zunehmenden Konkurrenzdrucks durch die Apple Watch und andere Computer-Uhren einen Umsatzeinbruch. Die Produktpalette sei im vergangenen Jahr noch zu stark auf Fitness-Tracker ausgerichtet gewesen und der Absatz der eigenen Smartwatch Fitbit Ionic seien unter den Erwartungen geblieben, hatte Fitbit am Montag nach US-Börsenschluss mitgeteilt./gl/jha/