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    DSW fordert Deckelung von Managergehältern  1885  1 Kommentar Mehr als 10 Mio. "schwer vermittelbar" - Seite 2

    Und was ist mit den hohen Abfindungen für Versager?
    Und was ist mit den hohen Abfindungen für Manager, die dann versagen? Die beim Abschluss eines Vertrages vereinbarte Vergütung beruht auf einer Prognose, also auf der Erwartung, wie der Manager künftig performen wird. Diese Prognose basiert naturgemäß auf seinen in der Vergangenheit erbrachten Leistungen, worauf denn auch sonst? Sie kann - so wie jede Prognose - richtig oder falsch sein. Das heißt: Die Leistung des Managers kann später besser oder schlechter sein, als es die Eigentümer zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses erwartet haben. Wenn die Leistung extrem schlecht war, muss der Manager gehen. Dann erhält er oft eine Abfindung. Doch diese Abfindung wurde ja bereits zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses vereinbart, sie war Teil des bei seiner Einstellung ausgehandelten Vertrages.

    Es ist wie bei den Fußballspielern, die sehr hohe Summen erhalten: Sie verdienen deshalb so viel, weil nur wenige ihre Leistung erbringen können. Wiederum geht es um Angebot und Nachfrage. Und wiederum handelt es sich um Prognosen, die zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses getroffen werden - und die richtig oder falsch sein können. Der Fußballer kann besser oder schlechter spielen als der Verein es zum Zeitpunkt seines Engagements erwartet hat. War die Prognose falsch, dann tragen die Eigentümer des Vereins oder des Unternehmens den Schaden (und nicht die Steuerzahler). Das sind die Aktionäre, die in diesem Fall zu viel bezahlt haben. Wenn jetzt ein Verein, der für sich beansprucht, Interessen von Aktionären zu vertreten, eine staatliche Begrenzung der Managergehälter fordert, dann ist das eigenartig: Denn es liegt ja im Ermessen der Eigentümer des Unternehmens, also der Aktionäre (vertreten durch den Aufsichtsrat) die Höhe des Gehaltes festlegen. Das ist weder Aufgabe eines Vereins noch der Politik.

    Sind 10 Millionen "genug"?
    Es gibt nur sehr wenige Manager in Deutschland, die mehr als zehn Millionen Euro verdienen. Glaubt die DSW, die die Deckelung bei zehn Millionen damit begründet, mehr sei "gesellschaftlich nur noch äußerst schwer vermittelbar", damit seien die Neidgefühle befriedigt? Diese Annahme ist vollkommen weltfremd.

    • Wenn die Deckelung zehn Millionen beträgt, wird es heißen, es sei ein Skandal, dass jemand so viel verdient, dies sei "gesellschaftlich nur noch äußerst schwer vermittelbar".
    • Wenn die Deckelung dann auf fünf Millionen gesenkt wird, wird es heißen, es sei ein Skandal, dass jemand so viel verdient, dies sei "gesellschaftlich nur noch äußerst schwer vermittelbar".
    • Wenn die Deckelung dann abermals auf eine Million gesenkt wird, wird es heißen, es sei ein Skandal, dass jemand so viel verdient, dies sei "gesellschaftlich nur noch äußerst schwer vermittelbar".
    • Usw. usw.

    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    DSW fordert Deckelung von Managergehältern Mehr als 10 Mio. "schwer vermittelbar" - Seite 2 Die "Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz" fordert eine Deckelung von Managergehältern. Mehr als 10 Mio. seien "schwer vermittelbar".

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