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Auch GlaxoSmithKline will Pfizers rezeptfreie Arzneien nicht mehr
NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Der US-Pharmakonzern Pfizer gerät beim Verkauf seines Geschäfts mit rezeptfreien Medikamenten immer stärker unter Druck. Die Amerikaner verloren nun einen weiteren Interessenten. Nur wenige Tage, nachdem der britische Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser sich aus den Bietergesprächen zurückgezogen hatte, winkte nun auch der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) ab. Der Konzern befinde sich nicht mehr im Bieterprozess, teilte das Unternehmen am Freitag in London mit.
Konzernchefin Emma Walmsley hatte bereits offiziell Interesse bekundet, kurz nachdem Pfizer seine Sparte im Herbst ins Schaufenster gestellt hatte. Doch womöglich erschien den Briten das Pfizer-Geschäft nicht lukrativ genug. "Wir suchen weiterhin nach Möglichkeiten, unsere Strategie zu beschleunigen", sagte Walmsley laut Mitteilung. Allerdings müssten diese auch zu den konzerneigenen Rendite-Vorgaben passen, betonte die Managerin. An der Börse kam dies gut an. Die GSK-Aktie verteuerte sich am Morgen um mehr als 4 Prozent.
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Damit könnten Pfizer womöglich sämtliche Interessenten von der Stange gegangen sein: Vor einem Monat hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtet, Reckitt sei neben dem ebenfalls britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline das einzige Unternehmen gewesen, dass überhaupt ein Gebot abgegeben habe. Andere Konzerne wie Sanofi , Nestle und Johnson & Johnson hätten gleich abgewinkt. Potenziellen Käufern seien die stagnierenden Umsätze der Sparte ein Dorn im Auge gewesen./tav/stw