Der Wohlfahrtsstaat hat nicht geholfen
Afroamerikanern geht es schlechter als vor 50 Jahren - Seite 2
Der Grund für den großen wirtschaftlichen Erfolg von Amerikanern mit asiatischem Hintergrund sei deren sehr ehrgeizige Kultur, in der Disziplin und Streben nach Bildungsabschlüssen und wirtschaftlichem Erfolg einen besonders hohen Stellenwert hätten.
Martin Luther King: "We can't keep on blaming the white man"
Riley fordert von den Afro-Amerikanern, selbstkritischer zu sein und die Schuld für nach wie vor bestehende Ungleichheiten nicht pauschal stets nur bei rassistischen Vorurteilen von Weißen oder in
der Geschichte der Sklaverei zu suchen. Zustimmend zitiert er Martin Luther King: "We know there are many things wrong in the white world, but there are many things wrong in the black world, too.
We can't keep on blaming the white man. There are things we must do for ourselves."
Die Verherrlichung von Gewalt und Drogendealern durch populäre Rapper ist nur eines von vielen Beispielen für die von Riley kritisierte Kultur. Riley zeigt anhand von Beispielen aus seinem eigenen Leben, wie schwer er es oftmals hatte, sich in seiner Umwelt zu behaupten, weil ihm sein ehrgeiziges Streben in der Schule und die Bemühung, korrektes Englisch zu sprechen als "Acting White" vorgeworfen wurde. Mit dem Begriff "Acting White" würden unter Afro-Amerikanern Verhaltensweisen kritisiert, die sich an den traditionellen amerikanischen bzw. angelsächsischen Werten orientierten. Ein besonderes Problem sei, dass in den USA traditionelle Familienwerte zunehmend zerstört würden. 2011 lebten 33 Prozent der Kinder in den Vereinigten Staaten allein mit ihrer Mutter und ohne Vater. Unter Afro-Amerikanern lag die Quote jedoch bei 64 Prozent. Selbst wenn man bei wirtschaftlich gleich gestellten Personen beider Gruppen den Anteil allein erziehender Mütter vergleiche, ergebe sich, dass 41 Prozent der armen Hispanics mit beiden Elternteilen aufwachsen, 32 Prozent von armen weißen Familien, aber nur 12 Prozent von armen schwarzen Familien. Die Wahrscheinlichkeit, in der Schule und im Berufsleben zu scheitern sei für Kinder alleinerziehender Mütter deutlich höher als für solche, die mit beiden Elternteilen aufwachsen. Und gerade im Ghettomilieu träten oft Gangs an die Stelle der schwachen bzw. nicht vorhandenen Familien und gäben den jungen Afro-Amerikanern eine vermeintliche Orientierung, die ihnen jedoch massiv schade.