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Die Luft ist raus - Zahlenrally vorerst beendet
NEW YORK (dpa-AFX) - An der Wall Street haben die Anleger ihr Pulver vorerst verschossen. Der Dow Jones Industrial startete am Donnerstag bereits schwächer in den Handel und weitete seine Verluste zuletzt bis auf 0,53 Prozent aus und notierte nur noch bei 24 617,06 Punkten. Der Leitindex knüpfte damit an seine geringen Kursverluste vom Vortag an, als ihm auf dem höchsten Niveau seit einem Monat die Luft ausgegangen war. Vorschusslorbeeren für die anlaufende Berichtssaison hatten ihm zu Wochenbeginn dorthin verholfen.
"Die Finanzmärkte scheinen auf beiden Seiten des Atlantiks ihren Schwung verloren zu haben", sagte ein Marktbeobachter auch mit Blick nach Europa, wo es die Anleger neuerdings ebenfalls etwas ruhiger angehen lassen. Quartalszahlen von US-Unternehmen sorgten zwar auch am Donnerstag für neuen Gesprächsstoff. Mit Licht und Schatten konnten sie dem Markt als Ganzes aber nicht mehr positiv ihren Stempel aufdrücken. Gleiches galt für ein überraschend gestiegenes Geschäftsklima in der Region Philadelphia.
Die übrigen New Yorker Leitindizes zollten ihrer jüngsten Rally noch stärker Tribut: Der breiter gefasste S&P 500 fiel um 0,78 Prozent auf 2687,43 Punkte und der Technologiewerte-Auswahlindex Nasdaq 100 verlor sogar 0,96 Prozent auf 6767,45 Zähler. Beide waren am Vortag noch etwas weiter auf den höchsten Stand seit Mitte März gestiegen.
Mit Zahlen konnte Alcoa aufwarten - und die jüngste, von US-Sanktionen gegen Russland ausgelöste Rally ging bei den Papieren weiter - auch wenn frühe 5-prozentige Gewinne auf zuletzt fast 2 Prozent abbröckelten. Der Aluminiumkonzern hatte die Erwartungen im ersten Quartal deutlich übertroffen und schraubte sein Gewinnziel für das Geschäftsjahr nach oben - auch wegen der schwelenden Handelskonflikte und einem erwarteten Alu-Defizit.
Kräftigen Rückenwind gab es auch bei American Express , die mit einem Satz nach oben um fast 7 Prozent den Dow mit großem Abstand anführten. Ausgabefreudige Kunden und geringere Steuern hatten dem Kreditkartenanbieter zu Jahresbeginn einen kräftigen Gewinnsprung ermöglicht.
Auf der anderen Seite gab es nach Zahlenvorlagen aber auch deftige Verluste. In Zeiten einer allgemein nachlassenden Zigaretten-Nachfrage setzte eine schwache Umsatzentwicklung im ersten Quartal den Anlegern von Philip Morris schwer zu. Ein Kurseinbruch um mehr als 16 Prozent führte die Papiere auf den tiefsten Stand seit November 2015.
Im Dow sackten die Papiere des Konsumgüterkonzerns Procter & Gamble am Indexende um etwa 4 Prozent ab - auch nach Zahlen, vor allem aber wegen eines vermeldeten Kaufs. Für das Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten des deutschen Merck-Konzerns macht das Unternehmen 3,4 Milliarden Euro locker. Für Merck sei dies ein guter Preis, schrieben die Analysten von Kepler Cheuvreux.
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