Scheuer untermauert Vorbehalte gegen Motor-Umbauten bei Diesel
BERLIN (dpa-AFX) - Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat seine Vorbehalte gegen Umbauten an den Motoren älterer Diesel zur Senkung des Schadstoffausstoßes untermauert. "Mein Ministerium hat rechtliche, technische und finanzielle Bedenken gegen die Diesel-Umrüstung", sagte der CSU-Politiker der "ADAC Motorwelt". Jede solche Regelung würde dazu führen, dass man nicht nachgerüstete Autos kennzeichnen und aus Städten aussperren müsste. "Das will ich nicht."
Scheuer sagte: "Was soll sich denn eine alleinerziehende Mutter in München-Schwabing mit ihrem älteren Diesel-Fahrzeug denken? Dass ihr das Auto weggenommen wird, wenn sie nicht umrüstet?" In der Regierung ist die Frage technischer Nachrüstungen umstritten. Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) fordert sie, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Skepsis deutlich gemacht. Seit Wochen werden Gutachten im Auftrag der Regierung zur Machbarkeit erwartet. Die Autobranche lehnt technische Umrüstungen ab und verweist unter anderem auf Kosten und Aufwand.
Lesen Sie auch
Scheuer betonte, bis Jahresende müssten nach Zusagen der Autobauer 5,3 Millionen Fahrzeuge mit Software-Updates ausgestattet sein. "Das bringt 25 bis 30 Prozent weniger Schadstoffbelastung. Das wird uns auch in den Städten helfen, noch sauberere Luft zu bekommen." Der Minister mahnte zu einer Versachlichung der Debatte: "Keine Panik, keine Verbote, sondern konkrete Maßnahmen."/sam/DP/jha