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Einstufung als professioneller Trader: Fluch oder Segen? - Seite 3
Dass man aber Neukunden auf den Zahn fühlen müsste, die schon bei Kontoeröffnung angegeben haben über entsprechendes Vermögen zu verfügen, sei Auslegungssache.
Eine wunderbare Lösung?
Kann die Einstufung zum professionellen Trader also eine einfache Lösung sein, um die in wenigen Monaten geplanten sehr beschränkten Hebel zu umgehen? Ja, speziell bei Brokern mit deutscher Lizenz. Da das WpHg sogar noch zahnloser formuliert, also etwa die britischen Vorgaben. UK-regulierte Broker sind nämlich sehr wohl dazu angehalten, Backgroundchecks durchzuführen. Nur dass eben wieder nicht genau definiert ist wie genau und anhand welcher Unterlagen. Also am Ende Auslegungssache.
Sogar auf die Nachschusspflicht werden selbst bei Status als professioneller Trader immer noch der ein oder andere Broker verzichten (die entsprechenden Namen und Links liefern wir aber erst nach, wenn das Bild im Laufe der nächsten Wochen klarer wird).
Von zwei anderen Brokern (die zwar EU- aber nicht BaFin-reguliert sind) werden sogar folgende Meinungen vertreten:
Broker A meint, wer vor Umsetzung der Restriktionen bereits aktiver Kunde war, kann auch weiterhin wie gewohnt handeln. Und
Broker B meint, er wird einfach jeden, der z.B. 6 Monate lang bei ihm gehandelt hat, zum professionellen Trader hochstufen.
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Damit machen es sich aber manche wohl deutlich zu einfach.
Bauchschmerzen
Der von BrokerDeal gerne zu Rate gezogene Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht, Dr. Hendel aus München, bestätigt zwar, dass sich die Broker erst einmal auf die Richtigkeit der gemachten Angaben verlassen dürfen. Dass aber auch ein gewisses Monitoring durchgeführt werden müsse.
Und vor allem dass Bestandskunden, die ursprünglich andere Angaben gemacht hätten, nicht ungeprüft hochgestuft werden dürfen.
Was mir persönlich allerdings ganz andere Bauchschmerzen bereitet: wenn es jetzt die übliche Vorgehensweise wird, einfach bei einem neuen Broker ein Konto zu eröffnen, entsprechende Angaben über meine finanziellen Verhältnisse zu machen, eine Hochstufung zum professionellen Trader zu erbitten und einen Kontoauszug über die letzten 12 Monate zu schicken. Dann dürften sich die Regulierungsbehörden doch auch ziemlich verschaukelt vorkommen...