Devisen
Euro gibt Gewinne teils ab - Lira erholt sich
SINGAPUR/FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Montag zugelegt, seine Gewinne aber nicht ganz halten können. Nachdem die Gemeinschaftswährung am Morgen bis auf 1,1728 Dollar gestiegen war, kostete sie zuletzt 1,1690 US-Dollar. Das war aber immer noch knapp ein halber Cent mehr als am Freitagabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag auf 1,1675 Dollar festgesetzt.
Am Devisenmarkt herrschte zunächst Erleichterung, dass es in Italien nicht zu einer Regierung der europakritischen Fünf-Sterne-Bewegung und der rechtspopulistischen Partei Lega kommt. Der Euro legte dementsprechend zunächst zu. Allerdings droht weiterhin Ungemach: Zum einen deutet einiges auf Neuwahlen hin, aus denen die Lega nach aktuellen Umfragen gestärkt hervorgehen könnte. Zum anderen droht eine Verfassungskrise, weil die Fünf-Sterne-Bewegung ein Amtsenthebungsverfahren gegen Staatspräsident Mattarella einleiten will, da er die Regierungsbildung blockiert hat.
Bankökonomen kommentierten die Entwicklung in der drittgrößten Volkswirtschaft des Euroraums wenig begeistert. Angesichts hoher Erfolgsaussichten der Lega bei Neuwahlen seien Spannungen innerhalb des Währungsraums wohl nur aufgeschoben, äußerte Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen. Ähnlich bewertete Holger Schmieding, Chefvolkswirt bei Berenberg, die Lage. Es sei unwahrscheinlich, dass Neuwahlen die politisch vertrackte Situation in irgendeiner Weise auflösten, kommentierte der Ökonom.
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Deutlich erholen konnte sich zum Wochenstart unterdessen die türkische Lira. In der vergangenen Woche war sie so stark unter Druck gekommen, dass sich die türkische Zentralbank zu einer Not-Zinsanhebung genötigt sah. Der Effekt hielt aber nicht lange vor. Am Montag profitierte die Lira von einem auf breiter Front schwächeren Dollar./bgf/jsl/fba