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    Forex-Report  1100  0 Kommentare US-Drohungen nehmen kein Ende

    Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1653 (07:19 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1610 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 109.40. In der Folge notiert EUR-JPY bei 127.49. EUR-CHF oszilliert bei 1.1507.

    Unsere „Freunde“ jenseits des Atlantiks, wie die Transatlantiker so gerne sagen, verhalten sich zunehmend aggressiv. In den letzten 72 Stunden wurden sowohl China als auch die EU mit weiteren Drohungen der US-Regierung konfrontiert.

    US-Präsident Trump drohte der europäischen Autoindustrie mit Zöllen in Höhe von 20%, sollte die EU nicht Handelsbarrieren abbauen.

    Nun hat die EU maßvoll auf die US-Stahl und Aluminiumzölle der USA reagiert. Der Konflikt wurde zuvor von den USA initiiert, indem die seit 1995 bei der WTO vereinbarten Übereinkünfte von den USA einseitig als Handelsbenachteiligung der USA durch die Trump Administration interpretiert wurden. So sieht „America first“ eben aus. Was den USA nicht passt, wird laut und vernehmbar in Abrede gestellt. Wieviel sind Unterschriften von den USA vor diesem Hintergrund wert?

    Laut Medien-Berichten (WSJ) erwägen die USA Einschränkungen für Chinas Investoren. So soll den Unternehmen, bei denen chinesische Investoren mehr als 25% halten, der Kauf von bestimmten US-Technologiefirmen verboten werden. Auch soll der Export von bestimmten Technologieartikeln untersagt werden. Die Pläne seien noch nicht finalisiert. Hier kommt ein Aspekt auf, der bereits 2007 im Buch „Endlich Klartext“ thematisiert wurde. Die Kaufkraft der Leitwährung fällt für Teilnehmer der Weltwirtschaft unterschiedlich aus. Für Xi und Wladimir ist die Kaufkraft des USD weniger ausgeprägt als für Angela und Theresa. Aber wie lange darf die EU noch darauf vertrauen? Das Management der Weltleitwährung USD durch die USA hat zunehmend diskriminierende Charaktermerkmale.

    So kann man auch den Leitwährungsstatus aus Washington heraus unterminieren.

    Das Thema Vertrauen spielt eine elementare Rolle bei der nachhaltigen Verankerung des Status einer Leitwährung.

    Auch aus diesem Vertrauen heraus generiert sich der Investitionszyklus auf nationaler und internationaler Ebene. Dieser Zyklus ist von hervor gehobener Bedeutung, da der Kapitalstock (=Lebensnerv der Wirtschaft und Grundlage der Prosperität der Gesellschaft) mindestens Ersatzinvestitionen als Ausgleich der Abschreibungen bedarf, um stabil zu sein.

    Die USA rütteln derzeit an den Grundfesten der Weltwirtschaft durch die aggressive Handels- und (faktische) Sanktionspolitik. Sie stellen durch aktive Unterminierungspolitik des etablierten internationalen Organigramms (allen voran WTO) eben dieses als verlässliche Größe für den internationalen Waren- und Dienstleistungsverkehr infrage (faktisch auch den Leitwährungsstatus).

    Die daraus resultierende begründete Verunsicherung sollte in der Weltwirtschaft zunehmen und konjunkturelle Bremsspuren zur Folge haben. Das gilt übrigens auch für die USA!

    Messbar wird das heute aller Voraussicht auch bei der Veröffentlichung des deutschen IFO-Index.

    Gleichwohl lieferte die Erstschätzung der von Markit ermittelten Einkaufsmanagerindices für die Eurozone dank des Dienstleistungssektor per Juni positive Akzente.

    Der Composite Index legte von 54,1 auf 54,8 Punkte zu, da der Dienstleistungsindex von 53,8 auf 55,0 Zähler stieg, während der Index für den verarbeitenden Sektor von 55,5 auf 55,0 Zähler sank.

    Die von Markit ermittelten Einkaufsmanagerindices für die USA hatten eine negative Tendenz ausgehend von einem hohen Niveau.

    Der Composite Index sank von 56,6 auf 56,0 Punkte. Der Dienstleistungsindex verlor von 56,8 auf 56,5 Zähler, während der Index für den verarbeitenden Sektor von 56,4 auf 54,6 Punkte zurückging.

    Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert, sofern das Unterstützungsniveau bei 1.1490 – 1.1520 nicht unterschritten wird.                                                                                                 

    Viel Erfolg!





    Folker Hellmeyer
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    Folker Hellmeyer gilt als einer der profiliertesten Volkswirte und Chefanalysten Deutschlands. Nach dem Abschluss seiner Banklehre und der Bankakademie war Folker Hellmeyer in den 1980er Jahren im Devisenhandel der Deutsche Bank AG in Hamburg tätig. Später entsandte ihn die Bank als Kassahändler für ein Jahr nach London. 1989 kehrte er zurück nach Hamburg und initiierte den Aufbau eines JPY-Handelstisches.

    Im Februar 1990 wechselte Folker Hellmeyer als Freiverkehrsmakler im Interbankendevisenmarkt zur Bierbaum & Co. GmbH & Co. OHG.

    Von 1995 bis 2002 war er zunächst als Senior Dealer und ab 1997/98 als Chefanalyst und Verantwortlicher des Zentralbanktisches bei der Landesbank Hessen-Thüringen GZ tätig. Im Jahre 1998 schloss Folker Hellmeyer erfolgreich das ACI-Diplom ab.

    Von April 2002 bis Ende 2017 war Folker Hellmeyer Chefanalyst/Chefvolkswirt der Bremer Landesbank. Seit 2016 war er darüber hinaus Im Fonds Advisory der BLB tätig.

    Seit Anfang 2018 nimmt er in der neu gegründeten Firma Solvecon-Invest den Posten des Chefanalysten und die Rolle im Fonds Advisory ein.

    Als Kommentator des Geschehens an den internationalen Finanzmärkten ist er u. a. regelmäßig auf n-tv, Welt-TV und anderen Sendern zu sehen.

    Im Jahr 2008 veröffentlichte Hellmeyer das Bestsellerbuch „Endlich Klartext“* im FinanzBuch Verlag.

    *Werbelink

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    Verfasst von Folker Hellmeyer
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