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     2193  0 Kommentare Korrektur der Korrektur oder neuer Aufschwung? - Seite 2



    Und wenn diese Punkte erreicht oder sogar kurzfristig überschritten werden, würde es mich nicht wundern, wenn die Party genau dann zu Ende geht.

    Es sei denn, die Nachrichten von den Fronten der Mikro- und Makroökonomie der USA wären plötzlich so hervorragend, dass sie jeden überzeugen. Hierzu müsste der US-Arbeitsmarkt eine kolossale Wende hinlegen mit einer riesengroßen Überraschung hinsichtlich der Zahl der neu geschaffenen Stellen. Am Freitag werden wir es wissen. Zugleich müsste sich das Investitionsklima sehr deutlich verbessern. Insofern kommt auch den heute und morgen anstehenden ISM-Indices eine große Bedeutung zu. Und ob die bald anlaufende Saison der Quartalsberichte der Unternehmen noch so viel positives Überraschungspotenzial bereit hält?

    Ich halte das alles für weniger wahrscheinlich.

    Der SOX-Index gibt mit seiner schon länger andauernden Schwäche den Hinweis, dass die Märkte nicht mehr allzu viel Potenzial sehen. Das ist ein Warnzeichen für die gesamte Wirtschaft. Die TimePattern sehen hier aktuell auch keine grundsätzliche Änderung voraus. Die Nachrichten von einem weiteren guten Jahr für die Chips sind im Februar vom Markt kaum honoriert worden. Das 62er Retracement des SOX liegt bei rund 525 Punkten. Erst oberhalb müsste man die Situation neu bewerten. Aktuell steht der Index unterhalb von 490 Punkten. Diese gut 7 Prozent sind für den stets schwankungsfreudigen Index allerdings kein Hindernis - wenn genügend Phantasie in den Sektor zurückkehrt.

    Was die übrigen Aktien-bezogenen Indices angeht, so bleibt es bei dem Szenario, dass Anfang April die Aufwärtsbewegung zunächst ihr Ende findet. Interessanterweise allerdings hat sich die Prognose des S&P 500 mit dem Schlusskurs von gestern verschoben: Hier zeigen die TimePattern nach einem kleinen Durchhänger im April jetzt einen weiteren Hochpunkt an, bei dem Mitte Mai Kurse um die 1170 erreicht werden könnten. Zeitlich parallel hierzu meldet die Prognose des Währungspaars Euro/Dollar hier ein zyklisches Hoch und die Rendite der 10-jährigen TBonds einen Tiefpunkt.

    Zur Währungsfrage hat mir ein Leser noch einen wichtigen Hinweis gegeben, für den ich mich bedanke: Er stellt auf das Verhalten der Bank of Japan ab, die demnächst die Stützung des Dollar schleichend auslaufen lassen werde, weil die Binnennachfrage wieder Tritt fasst. Zusätzlich könnten die in diesem Rahmen angehäuften ca. 1,8 Billionen Dollar in den Markt zurückfliesen, um größere Wertberichtigungen zu vermeiden. Das brächte die amerikanische Währung erheblich unter Druck.
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    Klaus Singer
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    Korrektur der Korrektur oder neuer Aufschwung? - Seite 2 Am gestrigen Handelstag konnten die Bullen das Spiel erst spät für sich entscheiden. Allerdings kam auch zu keiner Zeit nennenswerter Abwärtsdruck auf. Ein Tag ohne Richtung – zumindest an der Oberfläche. Der S&P 500 hat auf Basis von …