Übernahme
Pepsi bereitet sich auf das Ende der Supermärkte vor
Der Getränke- und Snack-Riese Pepsi kündigte am Montag Pläne an, den Getränkehersteller SodaStream für 3,2 Milliarden US-Dollar zu erwerben.
Das in New York ansässige Unternehmen hat sich bereit erklärt, für die ausstehenden Aktien von SodaStream 144 US-Dollar pro Aktie zu zahlen. Derzeit kostet das Papier von SodaStream 129 US-Dollar. In den vergangenen vier Wochen verzeichnete die Aktie einen Kurssprung um 45 Dollar. Am 24.07.2018 kostete sie 84,37 US-Dollar.
Der Deal öffnet Pepsi die Türen in die Häuser der Kunden, denn SodaStream, Unternehmensstandort Tel Aviv, stellt eine Maschine und wiederbefüllbare Flaschen her, durch die Benutzer ihre eigenen Soda- oder kohlensäurehaltigen Wassergetränke herstellen können. Mit dieser Übernahme verdoppelt Pepsi sein Getränkegeschäft, das in Nordamerika mit der Abkehr der Kunden von zuckerhaltigen, kohlensäurehaltigen Getränken zu kämpfen hat, so "CNBC". Und es bereitet sich darauf vor, dass vermutlich 2025 circa 70 Prozent der Kunden ihre Lebensmittel online kaufen werden. Während es heute noch wichtig ist, die richtige Position in einem Regal zu haben, wird es zukünftig immer wichtiger, bereits im Haushalt des Kunden präsent zu sein.
"SodaStream ist in hohem Grade komplementär zu unserem Geschäft und ergänzt unser wachsendes Wasserportfolio, während es gleichzeitig unsere Fähigkeit katalysiert, weltweit personalisierte In-Home-Getränkelösungen anzubieten", sagte Laguarta in einer Erklärung. Und weiter "[...] PepsiCo findet neue Wege, um die Verbraucher jenseits der Flasche zu erreichen".
Die Übernahme ist einer der kühnsten Schritte, die Pepsi-CEO Indra Nooyi in ihrer 12-jährigen Amtszeit als CEO unternommen hat. Nooyi, die Anfang des Monats ihren Rücktritt ankündigte, steuerte die Verlagerung des Unternehmens weg von zuckerhaltigen Produkten und führte gesündere Alternativen ein. Pepsi-Präsident Ramon Laguarta wird mit Wirkung zum 3. Oktober 2018 die Nachfolge der 62-jährigen Nooyi antreten.
Für SodaStream ist die Transaktion eine weitere Chance, die Reichweite durch die globale Präsenz von Pepsi zu erweitern. Die größten Märkte sind Deutschland, Frankreich, Kanada und die USA. Auch die Zahlen sehen gut aus, denn das Unternehmen verdreifachte seine Gewinnprognose für das Jahr und die Nachrichten ließen die SodaStream-Aktie um mehr als 26 Prozent steigen. Der Absatz der Maschinen stieg im letzten Quartal um 22 Prozent auf über eine Million, während der Absatz von Gasnachfüllanlagen um 17 Prozent auf den Rekordwert von 9,7 Millionen stieg.
Vor der Bekanntgabe der Transaktion hatte die SodaStream-Aktie seit Jahresbeginn fast 85 Prozent zugelegt. SodaStream hat eine langjährige Beziehung zu Pepsi. Seit 2015 werden Kappen für
Pepsi-und Sierra-Getränke verkauft. Die Übernahme von SodaStream durch Pepsi wird voraussichtlich im Januar 2019 abgeschlossen sein, vorbehaltlich der Zustimmung der Aktionäre von SodaStream
und bestimmter behördlicher Genehmigungen.
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